Perseus (Sternbild)

Sternbild
Perseus
Legende
Astronomischer NamePerseus
GenitivPersei
KürzelPer
Rektaszension1293801h 29m 38s bis 4512204h 51m 22s
Deklination2305519+30° 55′ 19″ bis 2590617+59° 06′ 17″
Fläche614,997 deg²
Rang 24
Voll­stän­dig sicht­bar90° N bis 31,3° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europaHerbst (teilweise zirkumpolar)
Anzahl der Sterne heller als 3 mag5
Hellster Stern (Größe)Mirfak (1,79 mag)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
QuellenIAU

Der Perseus ist ein Sternbild des Nordhimmels. Es ist am besten am Herbst- und Winterhimmel zu sehen und liegt mitten im Band der Milchstraße. Der hellste Stern Mirfak ist umgeben von zahlreichen anderen Sternen. Sie bilden zusammen den offenen Sternhaufen Melotte 20. Im August scheinen aus diesem Sternbild die Sternschnuppen der Perseiden zu kommen.

Beschreibung

Das Sternbild soll die Gestalt des griechischen Helden Perseus darstellen, der die tödliche Medusa besiegte. Die Sterne Mirfak, δ, ε und ζ bilden den Körper und ein Bein des Perseus. Der Stern Algol repräsentiert das abgeschlagene Medusenhaupt, das er in der Hand hält.

Perseus ist in unseren Breiten teilweise zirkumpolar, d. h., das ganze Jahr über sichtbar. Besonders gut kann er im Herbst beobachtet werden, da er dann nachts hoch über dem Horizont steht.

Durch das Sternbild zieht sich die Milchstraße, die hier allerdings nicht sehr auffällig ist, da zahlreiche Dunkelwolken das Licht der Sterne abschwächen.

Im Perseus befinden sich interessante Beobachtungsobjekte, wie der offene Sternhaufen M 34 und der Doppelsternhaufen h und Chi Persei.

Geschichte

Perseus gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden.

Bereits im Mittelalter hatten arabische Astronomen die eigenartige Verdunklung des Sterns Algol beobachtet. Der Name leitet sich aus dem arabischen Ras al Ghul ab und bedeutet Haupt des Dämonen.

Bei den Babyloniern hieß das Sternbild Alter Mann (SU.GI)[1], und dessen Hinterseite ist Bestandteil des arabischen Sternbilds Thurayya.

Mythologie

In der griechischen Mythologie war Perseus der Sohn des Zeus und der Danaë. Er besiegte die todbringende Gorgone Medusa, deren Blick jedes Lebewesen in Stein verwandeln konnte, und schlug ihr das Haupt ab. Aus Medusas kopflosem Hals entsprang das geflügelte Pferd Pegasus. Damit ritt Perseus zur schönen Andromeda, die an einen Fels gekettet dem Meeresungeheuer Ketos geopfert werden sollte. Er rettete sie und bekam sie als Lohn zur Frau.

Andromeda, samt ihren Eltern Kepheus und Kassiopeia, sowie das Meeresuntier sind ebenfalls als Sternbilder in der Nähe des Perseus am Himmel verewigt worden, Letzteres als Sternbild Walfisch (Cetus).

Himmelsobjekte

Sterne

BFNamen o. andere BezeichnungenGrößeLjSpektralklasse
101α33Mirfak (auch Marfak oder Algenib)1,79m592F5 Ib
102β26Algol2,12 bis 3,39m93B8 V
106ζ44Zeta Persei2,9mca. 1000B1 Ib
105ε45Epsilon Persei2,90m538B0.5 V
103γ23Gamma Persei2,91m256G8 III
104δ39Delta Persei3,01528B5 III
117ρ25Gorgonea Tertia3,2 bis 4,1m325M3 III
107η15Miram3,77m1000K3 Ib
113ν413,77m557F5 II
110κ27Misam3,79m112K0 III
115ο38Atik3,84m1080B1 III
119τ18Tau Persei3,93m248G4 III
400MX3,96m554B3 Ve
114ξ46Xi Persei (Menkib)4,0m1330O7.5
121φPhi Persei4,01m717B2 Vpe
109ιIota Persei4,05m34G0 V
108θTheta Persei4,10m37F7 V
112μMy Persei4,12m723G0 Ib
400164,22m128F2 III
400584,25m642G8 II
111λLambda Persei4,25m347A0 IVn
123ψPsi Persei4,32m700B5 Ve
118σSigma Persei4,36m353K3 III
400174,56m409K5 III
200bb4,60m318A2 V
124ωGorgonea Quarta4,61m305K1 III
400344,67m559B3 V
400524,67m627G5 II
116πGorgonea Secunda4,68m326A2 Vn
200kk4,77m205K0 II-III
400V4694,80m464B4 IV
400HR 9914,85m1476K2 III
400124,91m81F9 V
400544,93m226G8 III
400244,94m350K2 III
400324,96m155A3 V
400404,97m924B0.5 V
400HR 10344,99m570B5 V
40044,99m740B8 III
400HR 9695,04m834G5 II
400315,05m481B5 V
400LT5,10m387B9p
400V4675,14m298A3 V
400295,16m528B3 V
400V4745,16m2052A2 Ia
400435,28m133F5 IV
400595,30m271A1 Vn
400365,30m119F4 III
400HR 10115,32m625B5 V
400205,34m235F4 V
400HR 12075,39m845B6 V
400145,43m693G0 Ib
400HR 13305,46m259A7 V
400HR 8855,47m558G4p
400V3965,47m586B8 IIIp Mn
400305,49m645B8 V
400HR 12155,49m971B1.5 V

Doppelsterne

SystemGrößenAbstand
ε2,9 / 7,4m8,8"
ζ2,9 / 9,4m12,9"
η3,9 / 8,5m28"
576,1 / 6,8m122"

Epsilon Persei ist ein 538 Lichtjahre entfernter Doppelstern. Schon mit einem kleinen Teleskop ab 6 cm Öffnung können beide Komponenten beobachtet werden.

Ebenfalls leicht zu beobachten ist das rund 1000 Lichtjahre entfernte Doppelsternsystem Zeta Persei. Das System gehört zu einer OB-Assoziation, die als Perseus OB2 oder II Perseus bezeichnet wird.

Veränderliche Sterne

SternGrößePeriodeTyp
β2,12 bis 3,39m2,867 TageBedeckungsveränderlicher
ρ3,3 bis 4,0mca. 40 Tagehalbregelmäßig Veränderlicher

Algol (β Persei), der zweithellste Stern im Perseus, verändert seine Helligkeit regelmäßig über einen Zeitraum von 2 Tagen und 21 Stunden. Der Helligkeitsabfall wird durch einen lichtschwächeren Begleitstern verursacht, der vor dem hellen Hauptstern vorbeizieht. Algol ist der Namensgeber eines Typs von Bedeckungsveränderlichen Sternen.
Algol repräsentiert das Auge der mythologischen Medusa.

ρ Persei ist ein 325 Lichtjahre entfernter Roter Riese. Seine Helligkeit verändert sich über einen Zeitraum von etwa 33 bis 40 Tagen.
Der lateinische Name Gorgonea Tertia bedeutet „dritte der Gorgonen“.

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M)NGCsonstigeGrößeTypName
3410396mOffener Sternhaufen
766509,0mPlanetarischer NebelKleiner Hantelnebel
7447,9mOffener Sternhaufen
8694,5mOffener Sternhaufenh Persei
8844,5mOffener SternhaufenChi Persei
13426,7mOffener Sternhaufen
Tr 25,9mOffener Sternhaufen
Mel 201,2mOffener Sternhaufen
9577,6mOffener Sternhaufen
13335,6mReflexionsnebel
14446,6mOffener Sternhaufen
14995,0mGasnebelKaliforniennebel
15286,4mOffener Sternhaufen
15456,2mOffener Sternhaufen
15827,0mOffener Sternhaufen

M 34 ist ein offener Sternhaufen in etwa 1.400 Lichtjahren Entfernung. Den schönsten Anblick bietet er im Fernglas oder im Teleskop bei niedriger Vergrößerung, wobei etwa 100 Sterne sichtbar werden.

Die beiden benachbarten Sternhaufen h und Chi Persei können schon mit bloßem Auge als neblige Fleckchen wahrgenommen werden. Sie befinden sich in etwa 7.500 Lichtjahren Entfernung. Auch hier bietet sich der schönste Anblick im Fernglas oder im Teleskop bei niedriger Vergrößerung, da dann beide Objekte gleichzeitig sichtbar sind.

M 76, ein planetarischer Nebel, ist der Überrest eines Sterns in etwa 5.000 Lichtjahren Entfernung. Er ist allerdings nicht so leicht zu beobachten, da er ziemlich lichtschwach ist.

Der offene Sternhaufen Melotte 20 (α Persei-Gruppe) ist die auffällige Ansammlung von schon mit bloßem Auge sichtbaren Sternen um den Hauptstern Mirfak. Ähnlich wie die Hyaden bildet diese Gruppe einen Bewegungshaufen (siehe auch Sternstrom) und ist zudem Teil einer OB-Assoziation.

NGC 1499 ist ein Emissionsnebel, dessen Form an den US-Staat Kalifornien erinnert. Er wird daher auch als „Kaliforniennebel“ bezeichnet. Aufgrund seiner geringen Flächenhelligkeit wird der Nebel erst auf lang belichteten Fotografien sichtbar.

Meteorströme

Das Sternbild Perseus kann am Nachthimmel wie folgt aufgesucht werden: Von der fünf Mal verlängerten Hinterachse des Großen Wagens über den Polarstern bis zum Himmels-W (Kassiopeia) und dann im rechten Winkel nach rechts, auf etwa halbem Weg zu Capella im Fuhrmann

Im Perseus liegt der Radiant des Meteorstroms der Perseiden, der sein Maximum um den 12. August jedes Jahres erreicht.

Darüber hinaus existiert noch der schwache Meteorstrom der September-Perseiden.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Sternbild Perseus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liesbeth Bisterbosch: Perseus, der griechische Held, a tempo, September 2012, abgerufen am 8. Januar 2021

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Sternbild Perseus und Kassiopeia, Standort Rostock
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Sternbild Perseus

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Himmelsskizze zum Auffinden vom Sternbild "Perseus" mit Hilfe von "Großer Wagen" und "Polarstern"
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Perseus and Caput Medusæ, plate 6 in Urania's Mirror, a set of celestial cards accompanied by A familiar treatise on astronomy ... by Jehoshaphat Aspin. London. Astronomical chart showing Perseus holding bloody sword and the severed head of Medusa forming the constellation. 1 print on layered paper board : etching, hand-colored.
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Perseus constellation photographed on 13 October 2007 near Freiberg (Germany).
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Fotografie des Sternbildes Perseus