Permingeatit
Permingeatit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen | IMA 1971-003 |
Chemische Formel | Cu3SbSe4[1] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) | Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana | 2.KA.10 (8. Auflage: II/C.06) 03.02.02.03 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | tetragonal-skalenoedrisch; 42m[2] |
Raumgruppe (Nr.) | I42m[1] (Nr. 121) |
Gitterparameter | a = 5,63 Å; c = 11,23 Å[1] |
Formeleinheiten | Z = 2[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4 bis 4,5 |
Dichte (g/cm3) | berechnet: 5,82[3] |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | hellbräunlichrosa |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Merkmale | Thermoelektrizität |
Permingeatit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu3SbSe4[1] und konnte bisher nur in Form von mikroskopisch kleinen Körnern und Einschlüssen in Hakit gefunden werden.
Permingeatit ist in jeder Form undurchsichtig und zeigt auf polierten Flächen eine hellbräunlichrosa Farbe.
Besondere Eigenschaften
Permingeatit ist thermoelektrisch.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde das Permingeatit in einem Carbonat-Gang bei Předbořice[4] (Predborice) nahe Kutná Hora in Mittelböhmen, Tschechien.[5] Beschrieben wurde das Mineral 1971 durch Z. Johan, P. Picot, R. Pierrot und M. Kvaček, die es nach dem französischen Mineralogen François Permingeat (1917–1988) benannten.
Typmaterial des Minerals wurden in der Karls-Universität Prag und der École nationale supérieure des mines de Paris hinterlegt.[3]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Permingeatit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1“, wo er zusammen mit Barquillit, Černýit, Famatinit, Ferrokësterit, Hocartit, Kësterit, Kuramit, Luzonit, Briartit, Petrukit, Pirquitasit, Rhodostannit, Sakuraiit, Stannit, Toyohait und Velikit die „Stannit-Gruppe“ mit der System-Nr. II/C.06 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Permingeatit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die Abteilung der „Sulfarsenate“ ein. Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung der „Sulfarsenate mit (As,Sb)S4-Tetraedern“ zu finden ist, wo es zusammen mit Barquillit, Briartit, Famatinit und Luzonit die „Luzonit-Gruppe“ mit der System-Nr. 2.KA.10 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Permingeatit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Famatinit und Luzonit in der „Luzonitgruppe“ mit der System-Nr. 03.02.02 innerhalb der Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y = 4 und der Zusammensetzung (A+)i(A2+)j[ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Permingeatit bildet sich hydrothermal in niedriggradigen (epithermalen) Gängen. Als Begleitminerale treten unter anderem Berzelianit, Calcit, Chalkopyrit, Clausthalit, Eskebornit, Goethit, gediegen Gold, Ferroselit, Hakit, Hämatit, Klockmannit, Naumannit, Pyrit, Tetraedrit, Umangit und Uraninit auf.[3]
Außer seiner Typlokalität Předbořice in Böhmen sind bisher (Stand: 2012) nur noch Petrovice bei Nové Město na Moravě und die „Bukov Mine“ bei Rožná in Mähren als Fundorte für Permingeatit bekannt.[6]
Kristallstruktur
Permingeatit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I42m (Raumgruppen-Nr. 121) mit den Gitterparametern a = 5,63 Å und c = 11,23 Å sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Literatur
- Chongyin Yang, Fuqiang Huang, Liming Wu, Ke Xu: New stannite-like p-type thermoelectric material Cu3SbSe4. In: Journal of Physics D: Applied Physics. doi:10.1088/0022-3727/44/29/295404
Weblinks
- Mineralienatlas:Permingeatit (Wiki)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 79.
- ↑ Webmineral - Permingeatite
- ↑ a b c John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Permingeatite. In: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (PDF 61,1 kB)
- ↑ Friedrich Klockmann: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. Hrsg.: Paul Ramdohr, Hugo Strunz. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 433 (Erstausgabe: 1891).
- ↑ Mineralienatlas - Predborice, Beschreibung der Typlokalität Predborice
- ↑ Mindat - Permingeatite