Pellingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 40′ N, 6° 40′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Konz | |
Höhe: | 461 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,21 km2 | |
Einwohner: | 1253 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 174 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54331 | |
Vorwahl: | 06588 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 106 | |
LOCODE: | DE LPR | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Markt 11 54329 Konz | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Andreas Steier (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Pellingen im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Pellingen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Konz an.
Geographie
Pellingen ist Namensgeber der naturräumlichen Einheit Pellinger Hochflächen.
Zu Pellingen gehören auch die Gemeindeteile Jagdhütte und Hof Langenstein.[2]
Pellingen grenzt an die Gemarkungen von Franzenheim, Ollmuth, Lampaden, Paschel, Oberemmel und Krettnach.
Klima
Der mittlere Jahresniederschlag (Datenbasis DWD) liegt zwischen 800 und 900 mm.[3]
Geschichte
Frühgeschichte
Altsteinzeit (um 50.000 v. Chr.)
Fund eines Faustkeils aus der Altsteinzeit beim Wacken. (Quelle: Landesmuseum Trier)
Jungsteinzeit (5000–3500 v. Chr.)
Bruchstück einer neolithischen Schneide unter den keltischen Fürstengräbern (Indiz/Quelle: Ausgrabungen der Fürstengräber, Landesmuseum Trier)
Altertum
Bronzezeit (2200 – 800 v. Chr.)
Bruchstück unter den keltischen Fürstengräbern (Indiz/Quelle: Ausgrabungen der Fürstengräber, Landesmuseum Trier)
Hallstattzeit (800–450 v. Chr.)
Samen von Unkräutern in einer älteren Siedlungsschicht unterhalb des keltischen Fürstengrabes bezeugen erste ackerbauliche Tätigkeiten auf der Pellinger Hochfläche. (Quelle: Ausgrabungen der Fürstengräber, Landesmuseum Trier)
Latènezeit (450–50 v. Chr.)
Älteste Funde belegen, dass die Pellinger Gemarkung als Wohngebiet keltischer Urbevölkerung vom Volk der Treverer anzusehen ist. Entlang einer alten keltischen Verkehrsachse vom heutigen Saarland über Trier wurden an den „Drei Köpfen“ drei Hügelgräber entdeckt, durch deren Inhalt – Beigaben für die Toten – sie als keltische Fürstengräber (5. bis 4. Jahrhundert v. Chr.) identifiziert werden konnten. Insbesondere die dort gefundenen Stoffreste geben einen guten Einblick in das damalige Alltagsleben. Etruskische Ornamente bei den Grabbeigaben belegen weitreichende Handelsbeziehungen bis in den Mittelmeerraum in der vorrömischen Zeit. (Quelle: Ausgrabungen der Fürstengräber, Landesmuseum Trier)
Römerzeit
Nach der Eroberung des Treverer-Gebietes durch Julius Cäsar wurde auch über die Pellinger Höhen entlang eines vermutlich alten Keltenweges eine römische Heerstraße ausgebaut, die das römische Trier (Augusta Treverorum) mit den wichtigen Handelszentren Contiomagus (Dillingen-Pachten) und Teulegium (Tholey) verbanden. Eine römische Theatermaske und eine Stele mit dem Gesicht eines Satyrs sind auch heute noch in der Pfarrkirche St. Antonius zu sehen. Neueste Ausgrabungen belegen weitere Standorte von kleinen römischen Besiedlungen im Umfeld der Römerstraße. Es sind hierbei nicht diese großen Landvillen wie an der Mosel, sondern kleine Gebäude. Vielleicht waren es Gebäude von Pächterfamilien? Nachweisliche verkohlte Holzreste an diesen Fundstätten beweisen, dass diese Gebäude während des Germaneneinfalls um 275 n. Chr. heimgesucht wurden.
Mittelalter
Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 973. Hier bestätigte Kaiser Otto II. der Abtei Oeren (St. Irminen) den Besitz von „Pellinc“ = Pellingen.[4] Diese Nennung bereitet den Historikern noch einige Schwierigkeiten, da der Ort weder vorher noch nachher als Besitztum der Abtei Oeren/St.Irminen zu finden ist. Der Historiker Petrus Becker vermutet in der Chronik der Benediktinerabtei, dass es sich hierbei um rechts des Olewiger Baches und ursprünglich zu Pellingen gehörende Besitztümer handelt, die später unter Poppo zum Komplex Franzenheim-Ollmuth gefallen sind. Der Kirchenhistoriker Ferdinand Pauly folgert demnach auch, dass die Abtei St. Matthias bereits in frühester Zeit ein Gebiet zur Seelsorge besaß, welches sich von der südlichen Stadt Trier bis weit in das Pellinger Bergland erstreckte. Im Jahre 1148 bestätigte Papst Eugen III. der Abtei ihre Besitzungen. Hier wird „Pellinc“ mit Kirche und Grundherrschaft erwähnt. Dies ist gleichzeitig der erste Nachweis einer Kirche in Pellingen. 1787 wurden Krettnach, Ober- und Niedermennig von der Pfarrei Pellingen abgetrennt. Die klösterliche Herrschaft endete mit der Französischen Revolution.
Neuzeit
Pellinger Schanzen
Zur Verteidigung der Stadt Trier gegen die von der Festung Saarlouis vorrückenden französischen Revolutionstruppen wurden die Pellinger Schanzen als Verteidigungslinie entlang der alten Römerstraße ausgebaut. Im Jahre 1792 konnten die französischen Truppen noch zurückgeschlagen werden. In der entscheidenden Schlacht am 8. August 1794 mussten sich die alliierten österreichischen, preußischen und trierischen Truppen der über 15.000 Mann starken französischen Übermacht unter General Moreaux geschlagen geben. Der Einmarsch der Revolutionstruppen am nächsten Tag in der Stadt Trier läutete das baldige Ende des Kurfürstentums Trier ein, das schließlich mit der Eroberung von Koblenz im Oktober 1794 durch die Franzosen faktisch unterging. Offiziell aufgelöst wurde Kurtrier allerdings erst 1803, durch den Reichsdeputationshauptschluss. Moreaux' Name ist auf einer Tafel am Triumphbogen in Paris verewigt.
Zweiter Weltkrieg
Am 1. März 1945 nahmen vorrückende US-Truppen Pellingen ein.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Pellingen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1815 | 245 |
1835 | 379 |
1871 | 526 |
1905 | 483 |
1939 | 535 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
1950 | 515 |
1961 | 570 |
1970 | 652 |
1987 | 937 |
1997 | 957 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
2005 | 1.001 |
2011 | 1.002 |
2017 | 1.126 |
2022 | 1.253 |
Politik
Gemeinderat
Der Ortsgemeinderat in Pellingen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
---|---|---|---|---|
2024[7] | 3 | 9 | 4 | 16 Sitze |
2019[8] | 3 | 9 | 4 | 16 Sitze |
2014[9] | 1 | 8 | 3 | 12 Sitze |
2009[9] | 1 | 7 | 4 | 12 Sitze |
2004[10] | 2 | 5 | 5 | 12 Sitze |
1999[10] | 2 | 4 | 6 | 12 Sitze |
- FWG = Freie Wählergemeinschaft Pellingen e. V.
Ortsbürgermeister
- Andreas Steier (CDU): ab 2024[11]
- Wolfgang Willems (CDU): 2019 bis 2024[12][13]
- Horst Hoffmann (CDU): 2009 bis 2019[12]
Verkehr
Durch Pellingen führt die Bundesstraße 268 von Trier nach Saarbrücken, die in Trier auch als Pellinger Straße bezeichnet wird.
Durch Pellingen fährt die Buslinie 207 Greimerath im Verkehrsverbund Region Trier.
Siehe auch
Literatur
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 272–274.
Weblinks
- Internetpräsenz der Gemeinde Pellingen
- Kurzporträt von Pellingen ( vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Die Lindenstraße von Pellingen. In: SWR Fernsehen, Reihe Hierzuland, Sendung vom 23. Oktober 2018
- Zur Ortsgemeinde Pellingen gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Pellingen bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Pellingen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 114 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
- ↑ Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, Band 1, Coblenz: Hölscher, 1860, (Urkunde 241)
- ↑ Charles B. MacDonald: The Last Offensive. Chapter VII, The Saar-Moselle Triangle, S. 133 (online [abgerufen am 23. Dezember 2015]).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 10. September 2020.
- ↑ Pellingen, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 10. September 2020.
- ↑ a b Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ a b Wahlergebnisse 2004: Gemeinderatswahlen: Pellingen (Internet Archive)
- ↑ Ortsbürgermeister Pellingen, Wahl vom 9. Juni 2024, Endergebnis
- ↑ a b Größer, jünger, weiblicher. Pellinger Ortsgemeinderat konstituiert sich als erster in der VG Konz. In: Trierischer Volksfreund. 21. Juni 2019, abgerufen am 21. April 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Konz, Verbandsgemeinde, 13. Ergebniszeile. Abgerufen am 21. April 2021.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Deutschland
Autor/Urheber: Helge Klaus Rieder, Lizenz: CC0
Pellingen (bei Trier) Ehrenmal
Autor/Urheber: Helge Klaus Rieder, Lizenz: CC0
Pellingen (bei Trier) Kriegerehrenmal
(c) Landesarchiv Saarbrücken, Bestand K Hellwig, Nr. 0142, Urheber E.W. Schleuen / CC-BY-SA 3.0 DE
Trier und Umgebung (Gegend bei Trier und Pellingen) - Kupferstich - deutsch - 54 x 44 cm - [1798]
|
|
|
|
|
|
|
|