Pegasus (Rakete)
Pegasus-XL | |
---|---|
Pegasus-XL nach dem Ausklinken unter dem Flugzeug | |
Typ | Flugzeuggestützte Trägerrakete |
Hersteller | Northrop Grumman |
Startkosten | 40 Mio. USD |
Status | im Einsatz |
Aufbau | |
Höhe | 17,6 m (Pegasus XL) |
Durchmesser | 1,27 m |
Startmasse | 23.130 kg |
Stufen | 3 |
Stufen | |
1. Stufe | Orion-50SXL |
Typ | Feststoffraketentriebwerk |
Höhe | 10,76 m |
Treibstoff | HTPB |
Brenndauer | 64,3 Sek. |
Maximalschub | 283,70 kN |
2. Stufe | Orion-50XL |
Typ | Feststoffraketentriebwerk |
Höhe | 3,84 m |
Treibstoff | HTPB |
Brenndauer | 75,9 Sek. |
Maximalschub | 113,9 kN |
3. Stufe | Orion-38 |
Typ | Feststoffraketentriebwerk |
Höhe | 2,08 m |
Treibstoff | HTPB |
Brenndauer | 63,8 Sek. |
Maximalschub | 34,31 kN |
Starts | |
Erststart | 28. Juni 1994 |
Starts | 35 |
Erfolge | 32 |
Teilerfolge | 1 |
Fehlschläge | 2 |
Startplatz | Lockheed L-1011 TriStar |
Nutzlastkapazität | |
Kapazität LEO | 475 kg |
Kapazität GTO | 125 kg |
Die US-amerikanische Trägerrakete Pegasus wurde von der Orbital Sciences Corporation, heute Northrop Grumman Innovation Systems, entwickelt und kann eine Nutzlast von ca. 450 kg in den niedrigen Erdorbit bringen.
Der Start erfolgt von einem Flugzeug aus. Anfangs wurde dafür eine Boeing B-52 verwendet; seit 1995 erfolgen alle Starts mit der Lockheed L-1011 TriStar „Stargazer“, der mittlerweile letzten noch im Einsatz stehenden L-1011. Beim Start ist die Rakete horizontal ausgerichtet und fällt fünf Sekunden lang vom Flugzeug, bevor die erste Raketenstufe zündet. Die Rakete besteht aus drei Stufen, die alle mit festem Treibstoff betrieben werden. Optional kann eine weitere mit Hydrazin betriebene Stufe hinzugefügt werden.
Der erste Start erfolgte am 5. April 1990. Eine etwas stärkere Version, die erstmals am 27. Juni 1994 gestartet wurde, wird Pegasus XL genannt. Bis 2022 gab es 45 Pegasus-Starts, 39 davon waren erfolgreich.
Technik
Die drei Orion-Feststoffmotoren der Pegasus wurden von Hercules Aerospace (später Alliant Techsystems, heute Northrop Grumman) speziell für diese Anwendung entwickelt. Zusätzlich wurden Flügel (von Scaled Composites), Leitwerk und Nutzlastverkleidung neu konstruiert.
- Masse: 18.500 kg (Pegasus), 23.130 kg (Pegasus XL)
- Länge: 16,9 m (Pegasus), 17,6 m (Pegasus XL)
- Durchmesser: 1,27 m
- Spannweite: 6,7 m
- Nutzlast: 443 kg (1,18 m Durchmesser, 2,13 m Länge)
- Treibstoff: QDL-1 (APCP auf Basis von HTPB und Aluminium)[1]
Weiterentwicklungen und Modifikationen
Auf Basis der Pegasus wurden weitere Raketen entwickelt:
- Die HXLV-Rakete ist eine einstufige Variante der Pegasus, die verwendet wurde, um im Rahmen des Hyper-X-Programms den X-43A-Hyperschallflugkörper zu starten. Die Rakete wurde mit speziellen Steuerflächen und Stabilisatoren nachgerüstet.
- Die Taurus-Lite war ein Prototyp für die Entwicklung einer Trägerrakete für die Raketenabwehr. Es handelte sich dabei de facto um eine bodengestartete Pegasus-XL-Rakete ohne Flügel.
- Die OBV-Rakete ist die einsatzreife Trägerrakete für die Raketenabwehr. Sie entspricht einer silogestarteten Version der Taurus-Lite mit geänderter Nutzlastverkleidung.
Weitere Raketenmodelle, die Komponenten der Pegasus-Rakete mit anderen Raketenstufen kombinieren, sind:
- Die Taurus-Rakete, die eine flügellose Pegasus mit einer Erststufe der Peacekeeper-Interkontinentalrakete verbindet.
- Die Minotaur-1-Rakete, die die zweite und dritte Stufe der Pegasus mit der Erst- und Zweitstufe der Minuteman-II-Interkontinentalrakete kombiniert.
- HXLV
- Taurus-Lite
- OBV
- Pegasus nach dem Zünden der Triebwerke
Startliste
Weblinks
- Die Pegasus-Trägerrakete, bernd-leitenberger.de
- Pegasus bei Northrop Grumman (englisch)
- Pegasus in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
- Pegasus X-47A bei Scaled Composites (englisch)
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Taurus-Lite rocket (OBV Prototype, GBI, Ground Based Interceptor) beeing launched from Vandenberg
Orbital Sciences' Lockheed L-1011 TriStar setzt eine Pegasus Rakete aus, die die drei Space Technology 5 Micro-Satelliten an Bord hat. (Ort: Luftraum der Vandenberg AFB, Kalifornien)
This image shows a Pegasus launch vehicle on the ground before its flight on a B-52. An air-launched, three stage, all solid-propellant, three-axis stabilized vehicle, the Pegasus can set a 400-1,000 pound payload into low-Earth orbit. For more information about Pegasus, please see Chapter 5 in Roger Launius and Dennis Jenkins' book To Reach the High Frontier published by The University Press of Kentucky in 2002.
OBV rocket (GBI, Ground Based Interceptor) being loaded into Silo
VANDENBERG AIR FORCE BASE, Calif. – On the ramp of Vandenberg Air Force Base in California, Orbital Sciences’ L-1011 aircraft awaits departure for the Kwajalein Atoll, a part of the Marshall Islands in the Pacific Ocean, with NASA’s Interstellar Boundary Explorer, or IBEX, spacecraft and Pegasus XL rocket. The Pegasus is attached under the wing of the aircraft for launch. Departing from Kwajalein, the Pegasus rocket will be dropped from under the wing of the L-1011 over the Pacific Ocean to carry the spacecraft approximately 130 miles above Earth and place it in orbit. Then, the spacecraft’s own engine will boost it to its final high-altitude orbit (about 200,000 miles high) — most of the way to the Moon. The IBEX satellite will make the first map of the boundary between the Solar System and interstellar space. IBEX science will be led by the Southwest Research Institute of San Antonio, Texas. IBEX is targeted for launch over the Pacific Oct. 19. Photo credit: NASA/Randy Beaudoin, VAFB