Pazifische Hurrikansaison 2022

Pazifische Hurrikansaison 2022

Alle Stürme der Saison
Bildung des ersten Sturms	28. Mai 2022
Auflösung des letzten Sturms	23. Oktober 2022
Stärkster Sturm	Agatha – 964 hPa (mbar), 95 kn (176 km/h) (1-minütig)
Tropische Tiefs	19
Stürme	19
Hurrikane	10
Schwere Hurrikane (Kat. 3+)	4
Opferzahl gesamt	32
Gesamtschaden	447 Millionen $ (2022)
Pazifische Hurrikansaison 2020, 2021, 2022, 2023, 2024

Die Pazifische Hurrikansaison 2022 war ein Wetterereignis in der nördlichen Hemisphäre. Die Saison der tropischen Wirbelstürme beginnt offiziell am 15. Mai im östlichen und am 1. Juni im zentralen nördlichen Pazifischen Ozean; sie endet jeweils am 30. November. Diese Daten begrenzen durch Konvention die Zeit jedes Kalenderjahres, in der sich in diesen Gebieten die meisten tropischen Wirbelstürme bilden. Die Bildung tropischer Wirbelstürme ist aber jederzeit im Jahresverlauf möglich.

Die Vorhersagen berücksichtigen die wöchentlichen und monatlichen Veränderungen von Faktoren, die zur Bestimmung der vorhergesagten Zahlen tropischer Stürme, Hurrikane und schwerer Hurrikane innerhalb des jeweiligen Jahres hilfreich sind. Nach den Angaben der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat eine durchschnittliche Hurrikansaison im östlichen und zentralen Pazifik in der relevanten Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 etwa 15 tropische Stürme, acht Hurrikane und vier schwere Hurrikane. Die NOAA stuft eine Saison im Allgemeinen anhand des Accumulated Cyclone Energy Index (ACE-Index) als überdurchschnittlich, durchschnittlich oder unterdurchschnittlich ein, berücksichtigt aber auch die Zahlen der tropischen Stürme, Hurrikane und scheren Hurrikane. In der Saison 2022 ging die NOAA von unterdurchschnittlichen Wasseroberflächentemperaturen im östlichen Pazifischen Ozean, dem anfänglichen Verbleiben der El Niño-Southern Oscillation in der neutralen Phasee und der Aussicht der Entwicklung der Niña bzw. einer abnehmenden Wahrscheinlichkeit für ein El-Niño-Ereignis aus.

Am 17. Mai 2022 veröffentlichte der Servicio Meteorológico Nacional (SMN) seine Vorhersage für den Verlauf der Saison. Er sagte insgesamt 14–19 benannte Stürme, 6–9 Hurrikane und 2–4 schwere Hurrikane voraus.^[3] Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) gab ihre Vorhersage eine Woche später bekannt und geht von einer unterdurchschnittlich aktiven Saison aus, mit 10–17 benannten Stürmen, 4–8 Hurrikanen und bis zu drei schweren Hurrikanen sowie einer Accumulated Cyclone Energy im Bereich von 45 % bis 100 % des Medians.^[4]

Die Saison startete einige Tage vor ihrem offiziellen Beginn mit der raschen Entstehung von Hurrikan Agatha. Der Wirbelsturm war erst der 14. Hurrikan während der letzten 50 Jahre, der sich in diesem Becken im Monat Mai gebildet hat und, nach Hurrikan Agatha am 24. Mai 1971 sowie Hurrikan Barbara am 29. Mai 2013, erst der dritte Hurrikan im Pazifik, der in einem Mai auf Land getroffen ist. Agatha ist mit einminütigen andauernden Windgeschwindigkeiten von 170 km/h außerdem der stärkste so früh im Jahr so weit östlich auf Land treffende Hurrikan, nach Agatha 1971 mit 135 km/h und Barbara mit 130 km/h.^[5]

Kategorie-2-Hurrikan
Dauer	28. Mai – 31. Mai
Intensität	95 kn (175 km/h) (1-minütig), 964 hPa

Nach dem Landfall zehn Kilometer westlich von Puerto Angel löste sich Agatha über dem zerklüfteten Hochland von Mexiko auf.^[5]

Der Hurrikan verursachte starke Regenfälle von bis etwa 240 Litern pro Quadratmeter binnen 24 Stunden nahe der Küste Mexikos, die u. a. Überflutungen und Erdrutsche auslösten. Rund 200.000 Haushalte waren ohne Strom, auch zwei Brücken wurden erheblich beschädigt. Bis zum 1. Juni wurden 11 Todesfälle in Mexiko gemeldet, 32 weitere Personen wurden zu dem Zeitpunkt noch vermisst.^[6]

• NHC Hurricane AGATHA Advisory Archive

Kategorie-1-Hurrikan
Dauer	14. Juni – 20. Juni
Intensität	75 kn (140 km/h) (1-minütig), 978 hPa

Am 14. Juni entstand das tropische Tief „Two“ vor der südwestlichen Küste Mexikos.^[7] Wenige Stunden später wurde es zum Tropensturm „Blas“ hochgestuft^[8] und nahm weiter an Stärke zu. Bereits am nächsten Tag erreichte Blas Hurrikanstärke. Das Zentrum befand sich etwa 300 Meilen südsüdwestlich von Manzanillo, Mexiko, bewegte sich Richtung west-nordwest und nahm weiter an Stärke zu.^[9] Am 17. Juni erreichte Blas seine maximale Stärke^[10] und wurde am selben Tag zum Tropensturm herabgestuft.^[11] Am 20. Juni schwächte sich der Tropensturm zu einem tropischen Tief ab^[12] und löste sich noch am selben Tag 350 Meilen südwestlich der Südspitze von Baja California auf.^[13]

Tropischer Sturm
Dauer	16. Juni – 28. Juni
Intensität	50 kn (95 km/h) (1-minütig), 997 hPa

Am 16. Juni formierte sich das tropische Tief „Three“ etwa 200 Meilen südwestlich von Zentralamerika. Das Tief entwickelte sich zum Tropensturm „Celia“ am 17. Juni und bewegte sich nordöstlich, Richtung Zentralamerika. Celia blieb dabei schlecht organisiert und verschwächte sich am 18. Juni um 0:00 UTC zurück zu einem tropischen Tief. Celia begann sich nun südwestwärts zu bewegen und erreichte günstigere Bedingungen, sodass es sich Morgens am 21. Juni zurück zu einem Tropensturm entwickelte. Das System hatte nun angefangen, sich nordwestwärts zu bewegen und intensivierte sich dabei weiter. Am 24. Juni um 18:00 UTC erreichte Celia ihre maximale Intensität und schwächte sich nun nach diesem Zeitpunkt langsam ab. Celia löste sich allmählich auf, da sie auf kälteres Wasser traf, und wurde schließlich von der NHC am 28. Juni um 18:00 UTC als Resttief eingestuft.

Kategorie-3-Hurrikan
Dauer	2. Juli – 9. Juli
Intensität	100 kn (185 km/h) (1-minütig), 964 hPa

Nach dem Eintritt ins östliche Pazifikbecken am 2. Juli begann Bonnie unter günstigen Bedingungen, namentlich warmen Meeresoberflächentemperaturen und geringer vertikaler Windscherung, eine rasche Intensivierung. Am 5. Juli erreichte Bonnie eine maximale Windgeschwindigkeit von etwa 100 kt (≈185 km/h) und wurde damit zu einem Hurrikan der Kategorie 3 von der NHC eingestuft. Bonnie bewegte sich Nordwestwärt und blieb dabei ein Hurrikan, mit wenig änderungen der Stärke. Schließlich betrat Bonnie kühlerer Gewässer und zunehmende Windscherung, welches dann zur Abschwächung des Sturms führte. Bonnie verlor schließlich seinen Hurrikan‑Status und degenerierte am 9. Juli um 18:00 UTC zu einem post‑tropischen Tief.

Kategorie-4-Hurrikan
Dauer	9. Juli – 16. Juli
Intensität	120 kn (220 km/h) (1-minütig), 953 hPa

Am 26.–27. Juni 2022 zog eine Tropische Welle von der westafrikanischen Küste ins Meer. Diese Welle durchquerte den Atlantik und erreichte um den 1. Juli die Windward Islands. Anschließend überquerte die Welle am 5.–6. Juli Zentralamerika und brachte unorganisierte Schauer und Gewitter mit sich, bevor sie in den östlichen Pazifik eintrat, wo sie langsam organisierter wurde. Am 9. Juli 2022 um 12:00 UTC bildete sich etwa 925 km südwestlich der Südwestküste Mexikos ein tropisches Tiefdruckgebiet. Sechs Stunden später verstärkte es sich zum Tropischen Sturm Darby, als beständige tiefe Konvektion um das Zentrum auftrat. Unter günstigen Bedingungen, mit warmen Meeresoberflächentemperaturen und geringem vertikalen Windscherungen, entwickelte sich Darby weiter. Am 11. Juli um 00:00 UTC erreichte der Sturm Hurrikanstärke. Danach intensivierte er sich schnell und erreichte am 11. Juli um 18:00 UTC mit 220 km/h (≈120 kt) Spitzenwindgeschwindigkeit und einem minimalen Zentraldruck von 953 hPa seine maximale Stärke als Kategorie-4-Hurrikan. Darby behielt seine Spitzenstärke etwa 12 Stunden bei, bevor er aufgrund ungünstigerer Bedingungen zu schwächen begann. Am 13. Juli drehte der Hurrikan nach Westnordwest und überquerte am 14. Juli um 12:00 UTC den 140° W-Meridian und trat damit in den Zentralpazifik ein. Dort führten kühlere Gewässer und zunehmende Windscherungen zu einem schnellen Abschwächen, und am 15. Juli um 12:00 UTC war Darby nur noch ein Tropensturm etwa 980 km östlich-südöstlich der Big Island von Hawaiʻi. Sein Zentrum zog etwa 160 km südlich der Big Island vorbei und verursachte Regenfälle und hohe Wellen an der Ostküste der Insel am 16. Juli. Kurz vor dem 17. Juli um 00:00 UTC öffnete sich Darby zu einer Wettertrough und hörte auf, ein geschlossenes tropisches System zu sein.

Obwohl Darby als Kategorie-4-Hurrikan extrem stark war, blieb er zum Zeitpunkt seiner maximalen Intensität weit vom Land entfernt. Als er südlich von Hawaiʻi vorbeizog, brachte der Sturm etwa 2–8 cm Regen auf die windzugewandten Hänge der Big Island und erzeugte 2,5–3,5 m hohe Wellen an den Ostküsten. Es wurden keine größeren Schäden oder Todesfälle gemeldet.

Kategorie-1-Hurrikan
Dauer	15. Juli – 21. Juli
Intensität	75 kn (140 km/h) (1-minütig), 985 hPa

Am 4. Juli zog eine tropische Welle von der westafrikanischen Küste ins Meer. Diese tropische Welle durchquerte den Atlantik und kam am 11. Juli im östlichen Pazifik an, wo günstigere Bedingungen herrschten und sich somit ein Tiefdruckgebiet bildete. Am 15. Juli um 12:00 UTC wurde dann südlich von Acapulco, Mexiko, ein tropisches Tiefdruckgebiet anerkannt. Etwa 12 Stunden später verstärkte sich das System zur Tropischen Sturm Estelle. Durch günstige Umgebungsbedingungen wie warme Meeresoberflächentemperaturen und geringer Windscherung intensivierte sich Estelle rasch. Am 17. Juli um 00:00 UTC erreichte es Hurrikanstatus. Der Höhepunkt der Intensität wurde gegen 17. Juli um 12:00 UTC erreicht, mit einer Windgeschwindigkeit von etwa 75 Knoten (≈140 km/h) und gleichzeitig hoher Organisiertheit. Nach dem Höhepunkt begann Estelle sich zu schwächen, zunächst durch trockene Luftzufuhr und zunehmende Windscherung, später durch das Überqueren kühlerer Gewässer. Am 19. Juli um ca. 06:00 UTC wurde Estelle auf einen Tropischen Sturm herabgestuft. Am 21. Juli um 06:00 UTC verlor das System jegliche tiefe Konvektion über kühlen Gewässern (≈21–22 °C) und wandelte sich in ein Überbleibseltief um, ungefähr 800 Seemeilen westlich der Südspitze der Baja California.

Kategorie-1-Hurrikan
Dauer	26. Juli – 2. August
Intensität	80 kn (150 km/h) (1-minütig), 976 hPa

Am 26. Juli um 09:00 UTC wurde eine definierte Tropische Welle südöstlich von Manzanillo, Colima, zu einem tropischen Tiefdruckgebiet erklärt, als sich tiefe Konvektion am Zentrum herausbildete. Sechs Stunden später verstärkte es sich zum Tropischen Sturm Frank. Unter moderaten Bedingungen bewegte sich Frank zunächst westwärts und intensivierte sich allmählich. Am 30. Juli um 03:00 UTC erreichte er Hurrikanstatus. Der Sturm zog weiter west- und nordwestwärts parallel zur mexikanischen Pazifikküste, blieb aber ausreichend weit vom Festland entfernt, sodass kein Landfall erfolgte. Über kühleren Meeresoberflächentemperaturen und unter zunehmender Windscherung begann Frank zu schwächen. Am 2. August wurde das System von der National Hurricane Center offiziell in ein post-tropisches System umgewandelt, als es sich etwa 1155 km südwestlich von San Diego, Kalifornien, befand.

Tropischer Sturm
Dauer	27. Juli – 3. August
Intensität	50 kn (95 km/h) (1-minütig), 998 hPa

Am 27. Juli bildete sich weit südwestlich der mexikanischen Küste ein Tiefdruckgebiet. Bereits am 28. Juli um 00:00 UTC entwickelte sich daraus Tropensturm Georgette, als es sich etwa 1200 km südwestlich der Baja-California-Halbinsel befand. Der Sturm blieb klein und schwach, während er westwärts zog. Aufgrund ungünstiger Bedingungen mit trockener Luft und Windscherung erreichte Georgette nie Hurrikanstärke. Am 1. August schwächte er sich zu einem tropischen Tief ab und löste sich kurz darauf über offenem Meer auf. Während Georgette nach Westen driftete, befand sich Hurrikan Frank nördlich davon und zog parallel in größerer Entfernung. Die beiden Systeme beeinflussten sich leicht gegenseitig – Franks kräftige Zirkulation führte dazu, dass Georgette eine südlichere Bahn einschlug und zeitweise um den Rand von Franks Außenband zirkulierte.

Kategorie-1-Hurrikan
Dauer	6. August – 10. August
Intensität	75 kn (140 km/h) (1-minütig), 983 hPa

Am 5. August formierte sich südlich der mexikanischen Küste ein Tiefdruckgebiet, das sich schnell organisierte und am 6. August als Tropischer Sturm Howard klassifiziert wurde. Howard zog parallel zur mexikanischen Küste nach Westen-Nordwesten, blieb dabei jedoch weit genug vom Festland entfernt, sodass keine direkten Auswirkungen auftraten. In einer Umgebung mit warmem Wasser und nur schwacher Windscherung intensivierte sich das System weiter und erreichte am 8. August seine Spitzenstärke als Hurrikan der Kategorie 1, mit maximalen anhaltenden Winden von rund 140 km/h. Kurz danach begann Howard sich über kühleren Gewässern abzuschwächen und verlor später am 10. August seine tropischen Eigenschaften, während er sich über den offenen Pazifik entfernte.

Tropischer Sturm
Dauer	13. August – 16. August
Intensität	35 kn (65 km/h) (1-minütig), 1005 hPa

Am 13. August bildete sich weit südwestlich der Baja-California-Halbinsel ein kleines Tiefdruckgebiet, das sich allmählich organisierte. Am 14. August wurde das System vom National Hurricane Center als Tropensturm Ivette klassifiziert. Ivette blieb ein schwacher und schlecht organisierter Sturm, da er sich in einer Region mit trockener Luft und mäßiger Windscherung befand. Der Sturm blieb über den offenen östlichen Pazifik, ohne sich wesentlich zu verstärken, und erreichte nie Hurrikanstärke. Am 16. August 2022 schwächte sich Ivette zu einem tropischen Tief ab und löste sich kurz darauf vollständig auf.

Tropischer Sturm
Dauer	1. September – 3. September
Intensität	45 kn (85 km/h) (1-minütig), 999 hPa

Am 1. September bildete sich südwestlich der Küste von Mexiko ein breites Tiefdruckgebiet, das sich rasch organisierte. Bereits am 2. September stufte das National Hurricane Center das System als Tropensturm Javier ein. Der Sturm zog parallel zur mexikanischen Pazifikküste nach Nordwesten, blieb jedoch stets über offenem Wasser. Javier erreichte seine maximale Stärke mit Windgeschwindigkeiten von rund 100 km/h (65 mph), bevor kühlere Wassertemperaturen und trockene Luft seine Abschwächung einleiteten. Am 4. September degenerierte Javier zu einem Resttief, während er westlich der Baja-California-Halbinsel lag.

Javier brachte starken Regen und raue See an die Westküste Mexikos, verursachte jedoch keine größeren Schäden oder Opfer.

Kategorie-2-Hurrikan
Dauer	4. September – 9. September
Intensität	85 kn (155 km/h) (1-minütig), 968 hPa

Am 4. September entwickelte sich südlich der Küste von Mexiko aus einem tropischen Tiefdruckgebiet ein System, das sich zügig organisierte. Später, am selben Tag, wurde es vom National Hurricane Center als Tropensturm Kay klassifiziert. Dank günstiger Bedingungen wie warmem Meerwasser und geringer Windscherung entwickelte sich Kay rasch weiter und erreichte am 7. September seine maximale Intensität als Hurrikan der Kategorie 2 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h (100 mph) und einem minimalen Kerndruck von 968 hPa. Kay näherte sich der Baja-California-Halbinsel und schwächte sich dabei allmählich ab. Am 8. September traf der Sturm als tropischer Sturm in der Nähe von San Rafael, Baja California auf Land. Danach zog das Zentrum des Sturms wieder über den Ozean und bewegte sich entlang der Westküste der Halbinsel nach Norden. Am 9. September wurde Kay zu einem Resttief herabgestuft und verlor am 13. September vollständig seine tropischen Eigenschaften, während es sich über dem Offenen Ozean bewegte.

Der Sturm verursachte Sachschäden in Baja-Kalifornia, in Höhe von etwa 3,6 Millionen US-Dollar (2022) und forderte vier Todesopfer. Besonders in der sonst trockenen Region Baja California kam es zu extremen Regenfällen mit teils über 150 Litern pro Quadratmeter innerhalb eines Tages, was zu massiven Überschwemmungen führte.

Tropischer Sturm
Dauer	15. September – 17. September
Intensität	35 kn (65 km/h) (1-minütig), 1005 hPa

Am 15. September formierte sich das Tropische Tief „Twelve“. Kurz darauf organisierte sich das system weiter, und wurde von der National Hurricane Center am 16. September um 9:00 UTC als Tropensturm Lester eingestuft. Lester konnte sich schwer weiter organisieren, da es in einem Gebiet hoher windscherung war, so blieb es ein Schwacher Tropensturm, und konnte sich nicht weiter intensivieren. Lester hatte wurde dann am 17. September zurück als Tropische Depression klassifiziert, bevor es Mexiko getroffen hat und sich schnell aufgelöst hat.

In Coyuca de Benítez (Guerrero) wurden etwa 363,5 mm Niederschlag gemessen. Die starken Regenfälle führten zu Blitz‐ und Flussüberschwemmungen sowie Erdrutschen. Im Bundesstaat Guerrero wurden über 700 Häuser durch Überflutung beschädigt. Mindestens eine Person ertrank direkt, als ein Fischerboot durch hohe Wellen kentert wurde. Zusätzlich kamen vier weitere Menschen durch Überschwemmungen ums Leben.

Tropischer Sturm
Dauer	16. September – 20. September
Intensität	55 kn (100 km/h) (1-minütig), 991 hPa

Am 17. September um 06 UTC wurde der Tiefdruckbereich offiziell zur Tropischen Sturm Madeline („Tropical Storm Madeline“) erklärt, etwa 275 Seemeilen südsüdwestlich von Manzanillo (Mexiko). Madeline bewegte sich zunächst nordwärts, dann nordwestwärts entlang der Küste von Südwest-Mexiko, angetrieben von einem tieferen Zirkulationsfeld und anschließend vom östlich liegenden Ridge-System. Nach dem Höhepunkt setzte verstärkter östlich-nordöstlicher Wind-Scherung sowie das Eindringen trockener und kühlerer Meeresoberflächenbedingungen ein, was zur Abschwächung führte. Am 20. September deutlich abgeschwächt, ging Madeline in einen posttropischen Tiefdruckbereich über beziehungsweise zerfiel über höher gelegenem Meer.

Die äußeren Regenbänder von Madeline in Verbindung mit vorhandenen Wetterlagen führten zu teils starken Regenfällen entlang der Küstenregionen Süd-Mexikos und es wurden zwei durch Überschwemmung verursachte Todesopfer angegeben.

Tropischer Sturm
Dauer	21. September – 25. September
Intensität	55 kn (100 km/h) (1-minütig), 997 hPa

Am 21. September 2022 entwickelte sich südlich der mexikanischen Küste ein breites Tiefdruckgebiet, das sich in einer Zone mit warmem Wasser und geringer Windscherung befand. Das System organisierte sich allmählich, und am 22. September um 21:00 UTC stufte das National Hurricane Center es als Tropische Depression „Fourteen-E“ ein. Nur wenige Stunden später verstärkte sich die Depression und erhielt den Namen Newton. Newton bewegte sich zunächst west-nordwestwärts, parallel zur Küste Mexikos, blieb dabei jedoch weit genug entfernt, um keine direkten Auswirkungen an Land zu verursachen. In den folgenden zwei Tagen erreichte der Sturm seine höchste Intensität am 23. September, mit maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten von etwa 100 km/h und einem minimalen zentralen Luftdruck von rund 997 hPa. Danach traf Newton auf trockenere Luftmassen und kühlere Meeresoberflächentemperaturen, wodurch er rasch an Stärke verlor. Am 24. September schwächte sich das System zu einer tropischen Depression ab und löste sich schließlich am 25. September südwestlich der Baja California auf.

Kategorie-4-Hurrikan
Dauer	28. September – 3. Oktober
Intensität	115 kn (215 km/h) (1-minütig), 954 hPa

Am 28. September entiwckelte sich ein Tiefdruckgebiet südlich der Küste von Mexiko und wurde noch am selben Tag zur tropischen Depression „Fifteen-E“ erklärt. Bereits am 29. September intensivierte sich das System zu einem tropischen Sturm und erhielt den Namen Orlene. Begünstigt durch sehr warmes Wasser und geringe Windscherung verstärkte sich Orlene rasch und erreichte am 1. Oktober seinen Höchstwert als Hurrikan der Kategorie 4 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 km/h und einem minimalen Luftdruck von etwa 954 hPa. Kurz darauf setzte eine deutliche Abschwächung ein, als der Sturm auf kühlere Gewässer und stärkere Windscherung traf. Orlene zog nordwärts in Richtung der mexikanischen Küste und traf am 3. Oktober um 15:00 UTC nahe Isla del Bosque in Sinaloa mit Windgeschwindigkeiten um 125 km/h als Hurrikan der Kategorie 1 auf Land. Über dem gebirgigen Terrain Westmexikos schwächte sich der Wirbelsturm schnell ab und löste sich noch am selben Tag zu einem Resttief auf.

Orlene brachte starken Regen und Sturmböen nach Teilen der Bundesstaaten Nayarit und Sinaloa, wodurch Überflutungen und Stromausfälle gemeldet wurden. Die Schäden blieben jedoch vergleichsweise gering, und es gab keine bestätigten Todesopfer.

Tropischer Sturm
Dauer	3. Oktober – 5. Oktober
Intensität	40 kn (75 km/h) (1-minütig), 1005 hPa

Am 2. Oktober klassifizierte das National Hurricane Center ein sich entwickelndes Tiefdruckgebiet südlich der mexikanischen Küste als Tropische Depression „Sixteen-E“. Das System bewegte sich langsam nach Norden, während es sich leicht organisierte, und wurde am 3. Oktober zum Tropischen Sturm Paine hochgestuft. Paine erreichte am 3. Oktober seinen Höchstwert mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von etwa 75 km/h und einem minimalen Luftdruck von 1005 hPa. Danach traf der Sturm auf kühlere Gewässer und zunehmende Windscherung, was zu einer schnellen Abschwächung führte. Am 4. Oktober degradierte das NHC Paine wieder zu einer tropischen Depression, und nur zwölf Stunden später wurde er als Resttief eingestuft. Das System löste sich kurz darauf über dem offenen Pazifik auf.

Tropischer Sturm
Dauer	9. Oktober – 10. Oktober
Intensität	40 kn (75 km/h) (1-minütig), 993 hPa

Nachdem Hurrikan Julia Mittelamerika überquert hatte, gelangten ihre Reste am 10. Oktober um 0:00 UTC in den östlichen Pazifik. Dort blieb das System gut organisiert genug, dass das National Hurricane Center es kurzzeitig als Tropischen Sturm Julia einstufte. Julia bewegte sich westwärts entlang der Küste Mittelamerikas, konnte sich jedoch aufgrund starker Windscherung und Landnähe nicht weiter verstärken. Bereits am 10. Oktober um 18:00 UTC schwächte sich der Sturm wieder zu einer tropischen Depression ab und löste sich wenig später über dem Meer auf.

In Nicaragua wurden Häuser beschädigt, Bäume umgestürzt, Strom- und Wasserversorgung beeinträchtigt. In Ländern wie El Salvador, Guatemala und Honduras führten starke Regenfälle verbunden mit Julia zu Überschwemmungen und Erdrutschen – mit Todesopfern und Infrastruktur-/Wohnschäden.

Kategorie-4-Hurrikan
Dauer	20. Oktober – 23. Oktober
Intensität	115 kn (215 km/h) (1-minütig), 954 hPa

Der Sturm formierte sich im östlichen Pazifik und wurde von der National Hurricane Center als Tropischer Sturm „Roslyn“ klassifiziert, nachdem er sich in günstiger Umgebung befand. Am 22. Oktober um 21:00 UTC befand sich Roslyn etwa 120 Meilen von der Mexikanischen küste, mit maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 130 mph (≈ 215 km/h) und einem minimalen zentralen Luftdruck von 954 mb, somit war Roslyn ein Hurrikan der Kategorie 4 zum Zeitpunkt dieser Messung. Roslyn zog zunächst in nordwestlicher Richtung und machte dann einen Richtungswechsel nach Norden bis Nordnordost zur mexikanischen Pazifikküste. Der Landfall erfolgte am Morgen des 23. Oktober bei der Ortschaft Santiago Ixcuintla im Bundesstaat Nayarit in Mexiko als Hurrikan der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten von etwa 195 km/h und Böen bis etwa 240 km/h. Nach dem Landfall schwächte sich Roslyn rasch über Land ab und bewegte sich weiter ins Inland von Mexiko, bis er schließlich nur noch als tropisches Tief oder Resttief in Erscheinung trat.

In Mexiko wurden mindestens 4 Todesopfer im Zusammenhang mit Roslyn gemeldet. Über 150.000 Haushalte in der betroffenen Region waren ohne Strom. Im Bundesstaat Nayarit waren zahlreiche Häuser beschädigt, Bäume stürzten um, Straßen wurden durch Erdrutsche blockiert. Landwirtschaft und Küsteninfrastruktur litten unter hohen Wellen, Überschwemmungen und Böen. Laut offiziellen Mitteilungen wurden in Nayarit „torrentiale“ Regenfälle erwartet, in weiteren Bundesstaaten wie Jalisco, Sinaloa und Durango starke bis sehr starke Regenmengen.

Die folgenden Namen stehen für die Namensvergabe für tropische Wirbelstürme im Jahr 2022 im östlichen Pazifischen Ozean zur Verfügung.^[14] Die zurückgezogenen Namen, sofern es welche gibt, werden von der World Meteorological Organization während der gemeinsamen 45. Sitzung des RA IV Hurricane Committee im Frühjahr 2023 festgelegt. Alle anderen Namen aus dieser Liste werden 2028 erneut verwendet. Die nachfolgende Liste ist identisch mit der in der Pazifischen Hurrikansaison 2016 verwendeten Liste.

• Sowohl Bonnie als auch Julia gehörten zu den seltenen tropischen Wirbelstürmen, die vom Atlantik in den östlichen Pazifik übertraten, ohne sich vollständig aufzulösen.

Stürme, die sich im Verantwortungsgebiet des Central Pacific Hurricane Centers, also nördlich des Äquators zwischen dem 140. Längengrad west und der internationalen Datumslinie, bilden, werden aus einer vier rotierende Listen.^[15] Die nächsten vier Namen zur Verwendung sind.

Diese Tabelle führt alle Sturmsysteme, die sich in der Pazifischen Hurrikansaison 2022 gebildet haben. Sie nennt deren Dauer, Namen, Landfallpunkte, Sachschäden und Verluste an Menschenleben. In Klammern sind indirekte Todesfälle genannt, etwa durch den Sturm verursachte Verkehrsunfälle. Sach- und Personenschäden schließen solche ein, die sich ereigneten, als der Sturm außertropisch, eine tropische Welle oder post-trpopisch war. Es handelt sich bei Sachschäden um US-Dollar in Preisen von 2022.

Diese Tabelle gibt eine Übersicht aller tropischen Tiefdrucksysteme im nördlichen Atlantischen Ozean. Sie nennt Dauer, Namen, betroffene Landgebiete, Schadenssumme und Zahl der Opfer.

• Atlantische Hurrikansaison 2022
• Pazifische Taifunsaison 2022
• Zyklonsaison im Nordindik 2022
• Zyklonsaisons im Südwestindik: 2021–22, 2022–23
• Australische Zyklonsaisons: 2021–22, 2022–23
• Südpazifische Zyklonsaisons: 2021–22, 2022–23

1. ↑ Background Information: East Pacific Hurricane Season. In: Climate Prediction Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 20. Mai 2021, abgerufen am 20. Mai 2021 (englisch). 
2. ↑ ^{a b} National Hurricane Center, Hurricane Research Division, Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory: Northeast and North Central Pacific hurricane database (HURDAT2) 1949–2021. United States National Oceanic and Atmospheric Administration’s Office of Oceanic & Atmospheric Research, 6. April 2022, abgerufen am 15. Mai 2022 (englisch). 
3. ↑ ^{a b} Inicio de la Temporada de #CiclonesTropicales 2022. In: YouTube. 17. Mai 2022, abgerufen am 28. Mai 2022 (spanisch). 
4. ↑ ^{a b} NOAA 2022 Eastern Pacific Hurricane Season Outlook. Climate Prediction Center, 24. Mai 2022, archiviert vom Original am 28. Mai 2022; abgerufen am 28. Mai 2022 (e). 
5. ↑ ^{a b} Jeff Masters, Bob Henson: Agatha dissipates over Mexico after making landfall as strongest Pacific May hurricane. In: Yale Climate Connections. Yale University, 31. Mai 2022, abgerufen am 31. Mai 2022 (englisch). 
6. ↑ Hurricane Agatha leaves 11 dead, 32 missing in Mexico; remnants reorganizing in Caribbean . In: YaleClimate Connections, 1. Juni 2022. Abgerufen am 3. Juni 2022.
7. ↑ Tropical Depression TWO-E. NATIONAL HURRICANE CENTER and CENTRAL PACIFIC HURRICANE CENTER, 14. Juni 2022, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
8. ↑ Tropical Storm BLAS; BULLETIN Tropical Storm Blas Advisory Number 2. NATIONAL HURRICANE CENTER and CENTRAL PACIFIC HURRICANE CENTER, 14. Juni 2022, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
9. ↑ BULLETIN Hurricane Blas Advisory Number 6. NATIONAL HURRICANE CENTER and CENTRAL PACIFIC HURRICANE CENTER, 15. Juni 2022, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
10. ↑ BULLETIN Hurricane Blas Advisory Number 14. NATIONAL HURRICANE CENTER and CENTRAL PACIFIC HURRICANE CENTER, 17. Juni 2022, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
11. ↑ BULLETIN Tropical Storm Blas Advisory Number 16. NATIONAL HURRICANE CENTER and CENTRAL PACIFIC HURRICANE CENTER, 17. Juni 2022, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
12. ↑ BULLETIN Tropical Depression Blas Advisory Number 25. NATIONAL HURRICANE CENTER and CENTRAL PACIFIC HURRICANE CENTER, 20. Juli 2022, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
13. ↑ BULLETIN Post-Tropical Cyclone Blas Advisory Number 26. NATIONAL HURRICANE CENTER and CENTRAL PACIFIC HURRICANE CENTER, 20. Juli 2022, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch). 
14. ↑ Tropical Cyclone Names. In: www.nhc.noaa.gov. Abgerufen am 27. Dezember 2020 (e). 
15. ↑ Pacific Tropical Cyclone Names 2016–2021. (PHP) In: Central Pacific Hurricane Center. National Oceanic and Atmospheric Administration, 12. Mai 2016; ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im 1. Januar 1 (e).@1@2Vorlage:Toter Link/www.prh.noaa.gov (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 

Commons: 2022 Pacific hurricane season – Sammlung von Bildern und Videos

• National Hurricane Center Website
• National Hurricane Center’s Eastern Pacific Tropical Weather Outlook
• Servicio Meteorológico Nacional Website
• Joint Typhoon Warning Center