paysafecard

paysafecard Wertkarten

RechtsformGmbH
Gründung2000
SitzWien Osterreich Österreich
LeitungUdo Müller
BrancheZahlungsdienste
Websitewww.paysafecard.com

paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel nach dem Prepaid-Prinzip für Zahlungen im Internet. Derzeit wird es in 46 Ländern angeboten.[1] Die Kunden können bei Verkaufsstellen (etwa bestimmten Tankstellen, Postämtern und Tabakläden) 16-stellige PIN-Codes, die immer mit einer 0 anfangen, mit einem Guthaben erwerben; die verfügbaren Beträge sind länderabhängig und bewegen sich meist im Bereich von 5 bis 100 €. Die PINs können dann zur Begleichung von Klein- und Mittelbeträgen bis 1000 € in den Zahlungsformularen von Online-Shops eingegeben werden, etwa bei Anbietern in den Bereichen Online-Spiele, Telekommunikation, Unterhaltungsindustrie, Social Media, Online-Partnervermittlungen und für Warengutscheine im elektronischen Handel. paysafecard-PINs sind nicht zur telefonischen oder schriftlichen Weitergabe vorgesehen, entsprechende Aufforderungen sind meist Betrugsversuche.

In den meisten Ländern ist paysafecard auch online erhältlich,[2] in der Schweiz auch per SMS.[3] Weitere vom Unternehmen angebotene Services und Produkte sind die paysafecard App, das Online-Zahlungskonto my paysafecard, die paysafecard Mastercard und die 2018 eingeführte Zahlungslösung Paysafecash.

Oft wird die Firma ungenau nur als „Paysafe“ bezeichnet, das Hauptprodukt als „Paysafe-Karte“ oder ähnlich.[4] Im August 2015 wurde die Firma zu 100 % von der internationalen Optimal Payments Gruppe übernommen,[5] die sich ihrerseits im November 2015 in Paysafe Group umbenannte. Seither ist paysafecard – neben anderen Online-Payment-Anbietern wie Skrill und Neteller – eine Marke der Paysafe Group.[6]

Geschichte

Nach der Gründung in Wien im Jahr 2000 entwickelte sich das Unternehmen im Laufe der Jahre zu einem multinationalen Konzern mit Tochtergesellschaften unter anderem in London, Düsseldorf und Luzern. Ab 2013 wurde paysafecard zweimal durch internationale Zahlungsdienstleistungsgruppen übernommen und inspirierte den Namen der neu formierten Paysafe Group.

Anfangsjahre

Die paysafecard Wertkarten AG wurde im März 2000 von einem vierköpfigen Team – Armin Sageder (erster CEO), Michael Müller, Reinhard Eilmsteiner und Michael Altrichter – in Wien gegründet. Das Ziel war, eine sichere Prepaid-Bezahlmethode für das Internet nach dem Vorbild der Telefonwertkarte ohne Risiko für Konten- und Kreditkartendaten zu entwickeln.[7] Führender Investor war der österreichische Industrielle Hannes Androsch, die technische Infrastruktur für die von paysafecard entwickelte Software wurde anfangs von IBM Österreich gestellt. Im September 2000 ging die Zahlmethode paysafecard in Österreich live,[8] Ende Mai 2001 auch in Deutschland. Zunächst wurden vorgedruckte Wertkarten mit festgesetzten Guthaben verkauft,[9] 2002 stellte paysafecard schrittweise von vorgedruckten Wertkarten auf erst in der Verkaufsstelle ausgedruckte Bons („E-Voucher“) um. Im Jahr 2004 wurde Michael Müller CEO der paysafecard.[10]

Da die Verkaufs- und die Akzeptanzstellen für paysafecard verschiedene Unternehmen sind (im Gegensatz etwa zu firmeninternen Gutscheinen), gilt der Handel mit ihnen als Bankgeschäft und bedarf der bankenrechtlichen Genehmigung. paysafecard wurde zunächst in Österreich von der Bawag P.S.K., in Deutschland von der Commerzbank herausgegeben und wurde so zur ersten bankenrechtlich genehmigten Prepaid-Karte in Europa.[11]

Das Unternehmen, das in seinen ersten Jahren die für die Branche finanziell schwierige Zeit der geplatzten Dotcom-Blase überstehen musste, erreichte 2005 erstmals die Gewinnschwelle.[12] Ende desselben Jahres wurde paysafecard für die kommenden Jahre eine EU-Förderung bewilligt, im Rahmen des eTen-Programms für den Auf- und Ausbau elektronischer Dienste mit transeuropäischer Dimension.[13] Mit dieser Unterstützung startete paysafecard 2006 das operative Geschäft in Großbritannien, Spanien, Griechenland, Slowenien und der Slowakei. 2007 überstieg die Zahl der mit paysafecard durchgeführten Transaktionen erstmals 10 Millionen.[14]

Banklizenzen und internationale Expansion

2008 erhielt paysafecards britische Tochtergesellschaft Prepaid Services Company Ltd. von der Financial Services Authority eine EU-weite Lizenz zur Herausgabe von elektronischem Geld; dadurch wurde paysafecard in der EU von herausgebenden Bankinstituten unabhängig.[15] In den folgenden Jahren startete paysafecard mit dieser Lizenz sukzessive in allen EU-Staaten (mit Ausnahme Estlands) und im EWR-Land Norwegen.

Ebenfalls 2008 erhielt die Schweizer Tochter paysafecard.com Schweiz GmbH von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) eine Lizenz als Finanzintermediär.[16] Diese Lizenz wird teils für internationale Expansion verwendet, neben rein nationalen Lizenzen für paysafecard-Tochterfirmen in den entsprechenden Ländern. 2009 erhielt paysafecard auch eine Mastercard-Lizenz zur Ausgabe entsprechender Kreditkarten.

2009 ging paysafecard mit Argentinien im ersten außereuropäischen Land online, im Jahr darauf folgten die USA und Mexiko. Bis 2016 startete paysafecard auch in der Türkei, in Kanada, Peru, Uruguay, Australien, Neuseeland, Kuwait, Saudi-Arabien und Georgien. 2017 meldete die Firma, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Brasilien live zu gehen.

Übernahmen

Im August 2011 übernahm und verschmolz paysafecard den niederländischen Mitbewerber Wallie.[17]

Im Februar 2013 wurde die paysafecard Gruppe zu 100 % vom britischen E-Wallet-Anbieter Skrill für 140 Millionen € erworben.[18] Skrill hatte schon 2011 das österreichische Start-Up payolution übernommen,[19] einen White-Label-Dienstleister für Onlineshops, der E-Payment-Methoden zu Kauf auf Rechnung und Ratenzahlung anbietet. Skrill, paysafecard und payolution waren fortan die Marken der Skrill Group. Im Februar 2014 übergab CEO Michael Müller nach 10 Jahren die Leitung an seinen Bruder Udo Müller,[20] im Juli erfolgte die Umwandlung der paysafecard Wertkarten AG zur paysafecard Wertkarten GmbH.[21] Im November 2014 kaufte Skrill auch den britischen paysafecard-Konkurrenten Ukash und verschmolz ihn mit paysafecard.[22]

Die Skrill Group wurde ihrerseits im August 2015 von der Optimal Payments Group übernommen,[23] durch ihr E-Wallet Neteller ein direkter Konkurrent von Skrill. Im November 2015 vollzog die Optimal Payments Group ein Rebranding zur Paysafe Group. paysafecard ist seither neben Neteller, Skrill, payolution und dem gleichfalls 2015 erworbenen kanadischen Unternehmen FANS Entertainment[24] eine Tochterfirma der Paysafe Group. Andere frühere Marken der Gruppe, wie die Zahlungsplattform Netbanx[25], werden hingegen direkt unter der Marke Paysafe angeboten.

Partnerschaften und weitere Entwicklungen

Seit Ende 2018 ist paysafecard durch die Partnerschaft zwischen Google und Paysafe als Zahlungsmethode für den Google Play Store in 10 europäischen Ländern verfügbar.[26]

Infolge des bevorstehenden Brexit erwarb paysafecard – wie auch Skrill – im Jahr 2019 eine neue E-Geld-Lizenz in Irland.[27] Seit 29. Oktober 2019 wird paysafecard in der EU unter der irischen Lizenz herausgegeben.[28]

Produkte und Angebote

Ende 2018 waren bei paysafecard folgende Produkte und Angebote erhältlich:

paysafecard PINs

Die paysafecard dient dem Kauf digitaler Güter bei Webshops, die diese Zahlungsmöglichkeit anbieten. Der Kunde kann an den Verkaufsstellen (z. B. Tankstellen, Kioske, Postämter, Lotto-Annahmestellen, Lebensmitteleinzelhandel)[29] verschiedene Guthaben im Bereich von üblicherweise 10 bis 100 € (oder ähnlichen Größenordnungen der jeweiligen Landeswährung) erwerben, die ihm in Form einer 16-stelligen PIN ausgehändigt werden. Standardwerte in der Eurozone sind 10, 25, 50 und 100 €. In Deutschland werden teilweise auch PINs im Wert von 15, 20 und 30 € angeboten, in der Schweiz sind die Werte 25, 75 und 150 CHF verfügbar.[30][31] Diese PIN wird online während des Bezahlvorgangs bei einem Webshop angegeben, der verrechnete Betrag von der paysafecard abgebucht. PINs können mehrmals eingesetzt und auch miteinander kombiniert werden, so dass auch größere Beträge bezahlt und Restbeträge aufgebraucht werden können. Eine vollständig geleerte paysafecard ist nicht mehr einsetzbar, der Kunde kann nach Bedarf neue erwerben.

Die PINs sind ausschließlich während des Bezahlvorgangs in das Zahlungsfenster von paysafecard einzusetzen, auf das der Kunde vom Webshop weitergeleitet wird. Keinesfalls ist eine PIN für einen Handel schriftlich oder per E-Mail weiterzugeben; bei entsprechenden Aufforderungen eines Warenanbieters handelt es sich um Betrugsversuche.[32] Weiterverkauf von PINs ist nicht erlaubt.

In fast allen Ländern können die Kunden bis zu 10 PINs bei einer Zahlung kombinieren. Somit entspricht der maximal bei einer Transaktion zahlbare Betrag dem zehnfachen der höchsten im Land des Webshops angebotenen paysafecard, also in der Eurozone üblicherweise 1000 €, in der Schweiz 1500 CHF. In Deutschland hingegen dürfen aufgrund verschärfter Geldwäschebestimmungen nur mehr maximal drei PINs für einen Transaktionsbetrag von maximal 30 € kombiniert werden (unbeschadet der bis zu 100 € für Zahlung mit einer einzelnen PIN). Für größere Beträge und bessere Kombinierbarkeit ist die Registrierung eines my paysafecard-Kontos zu empfehlen.

my paysafecard

my paysafecard ist ein 2012/2013 eingeführtes, kostenfreies Online-Zahlungskonto, ähnlich den Cyberwallets der Schwesterfirmen Skrill und Neteller, aber nur mit paysafecard aufladbar. Es ist in den meisten europäischen Staaten verfügbar. In dieses Konto lassen sich PINs hochladen zu einem vereinten Guthaben, das bei Webshops dann einfach durch Login mit Benutzername und Passwort und Bestätigung des Transaktionsbetrages genutzt werden kann. Es bietet auch eine Übersicht über alle Transaktionen, Aufladungen und Restguthaben. Das Mindestalter zur Registrierung beträgt 16 Jahre. Für mehrere Handelspartner, wie beispielsweise Google Play[33], ist eine Nutzung von paysafecard als Zahlungsmethode nur über my Paysafecard möglich.

Ein my paysafecard-Konto ist von seiner Natur her nicht anonym – Registrierung unter Realnamen mit korrekten Kontaktdaten ist erforderlich. In den meisten Staaten gibt es zwei Status, Standard und Unlimited. Ersterer erfordert nur eine Bestätigung der eigenen E-Mail-Adresse und Handynummer; das jährliche Auflade- und Transaktionsvolumen und das maximale Guthaben sind in der Eurozone mit jeweils 2500 € begrenzt. Für Unlimited ist eine Bestätigung der eigenen Identität mit eingescannten Dokumenten und Adress- oder Bankkontenverifizierung notwendig. Hier beträgt das maximale Guthaben 5000 €, die Umsätze und aufladbaren Beträge sind unbegrenzt (in der Schweiz gelten andere Schranken).

In Deutschland ist lediglich ein einheitlicher Status verfügbar, der Unlimited entspricht. Früher musste der Kunde seine Identität per Postident-Verfahren bestätigen; seit 2014 wird alternative Verifizierung binnen Minuten über Videotelefonie angeboten.[34]

my PLUS

my PLUS ist ein 2014 eingeführtes Treueprogramm für Inhaber eines my paysafecard-Kontos. Für jede Transaktion erhält der Benutzer Treuepunkte zugeschrieben, die er dann gegen bestimmte Angebote von Webshops eintauschen kann.[35]

paysafecard direct

paysafecard direct ist ein 2016 eingerichtetes Service, mit dem Inhaber eines my paysafecard-Kontos PINs direkt beim Einkauf in ihr Konto hochladen lassen können. Zunächst generiert der Kunde im Konto einen Strichcode für einen Betrag bis zu 250 €. Diesen Strichcode kann er in einer Verkaufsstelle einscannen lassen und erhält mit der Bezahlung die PINs direkt in das Konto hochgeladen.[36]

paysafecard Mastercard

paysafeCard Mastercard ist eine von Mastercard lizenzierte Kreditkarte, die kein Bankkonto erfordert und weltweit für Online- und Offline-Zahlungen verwendet werden kann. Sie ist in vielen europäischen Staaten erhältlich, im deutschsprachigen Raum aber nur in Österreich. Die Karte wird über ein my paysafecard Konto beantragt und in weiterer Folge auch darüber aufgeladen. Es fällt eine Jahresgebühr von 9,90 € an, sowie eine Aufladegebühr von 4 % des Aufladebetrages.

paysafecard App

Die paysafecard App ermöglicht die bequeme Bedienung eines my paysafecard-Benutzerkontos mittels Smartphone. Zusätzlich ermöglicht die scan2pay-Funktion eine einfachere Aufladung und Bezahlung durch Einscannen des QR-Codes, der auf einer paysafecard zusätzlich zum PIN abgedruckt oder in einem Bezahlformular angezeigt ist, und durch Verifizierung mittels Fingerscan.

Paysafecash

Paysafecash ist ein 2018 eingeführter Service zur Offline-Barzahlung von Online-Einkäufen. Der Kunde schließt zunächst den Einkauf in einem Webshop ab und erhält einen Strich- oder QR-Code; diesen lässt er, analog zu paysafecard direct, in einer Partnerfiliale einscannen und bezahlt den Rechnungsbetrag. Mit Ende 2018 war Paysafecash in rund 20 Ländern verfügbar.[37] In der Schweiz ist auch die Bezahlung über Fahrkartenautomaten möglich.[38]

YUNA

YUNA, eingeführt 2010 in mehreren europäischen Ländern, war die erste von paysafecard angebotene Mastercard. Derzeit ist nur noch die Variante YUNA TO GO in der Schweiz erhältlich. Sie kann an den Verkaufsstellen erworben und dort bereits aufgeladen werden; nach einer Online-Registrierung ist auch Wiederaufladung möglich.[39]

Gutschein-Shop

Im Gutschein-Shop lassen sich Gutscheine für Einkäufe von physischen Gütern bestimmter Anbieter erwerben, beispielsweise von Amazon, Zalando, Swarovski oder Otto. Der Bezahlung eines Gutscheins erfolgt über ein my paysafecard-Konto, wobei im Gutschein-Shop gesonderte Registrierung als User erforderlich ist, allerdings nur mit der E-Mail-Adresse.[40]

Auszeichnungen

paysafecard erhielt bislang folgende Preise und Anerkennungen:[41]

Preise für elektronische Zahlungsmittel

Paybefore Awards (ab 2016 Pay Awards)

Die Paybefore Awards, ab 2016 Pay Awards werden von der amerikanischen Paybefore-Mediengruppe (einer Tochter von Informa) verliehen, deren Schwerpunkt elektronische Zahlungslösungen sind.

  • 2009 Best Non-U.S. Prepaid Program[42]
  • 2010 Best Network Branded Gift Program[43]
  • 2012 Best Digital Currency[44]
  • 2012 Most Innovative Prepaid Solution Europe[45]
  • 2013 Best virtual or digital Program[46]
  • 2013 Best Consumer Value Europe[47]
  • 2014 Top Digital Dollars[48]
  • 2014 Consumer Champion Europe[49]
  • 2015 Consumer Value[50]
  • 2015 Consumer Value Europe[51]
  • 2016 Best Online or Mobile Commerce Solution[52]
Weitere Preise für elektronische Zahlungsmittel
  • 2009 Prepaid Awards Leading Prepaid Organisation 2009
  • 2012 Paiements Innovants Trophée Publi News des Cartes Innovantes 2012
  • 2013 Prepaid Awards France Meilleur programme numérique ou dematerialisé[53]
  • 2014 Anerkennung als Banking IT-Innovation[54]
  • 2015 EGR B2B Awards Mobile Payments Solution[55]

Sonstige

  • 2011 IAB – Web AD Bronze Award Beste Kreativ Strategie[56]
  • 2014 Aufnahme in The New Economy 2013 Innovation 40[57]
  • 2014 Austria’s Leading Companies: 3. Platz Kategorie Big Player in Wien[58]
  • 2015 Finalist Best of Mobile Awards Finance[59]
  • 2015 Austria’s Leading Companies: 1. Platz Wien, Kategorie Big Player[60][61]
  • 2017 Austria’s Leading Companies: 1. Platz Wien, Kategorie International[62]

Gebühren

Endkunden

Der Erwerb und die normale Nutzung von paysafecard ist für den Kunden gebührenfrei – der bar bezahlte Betrag steht also zu 100 % für Bezahlung mit der PIN zur Verfügung. Auch für die Guthabenabfrage und Transaktionsübersicht über das Internet, die Nutzung von my paysafecard und von der App fallen keine Kosten an.

Bei Bezahlung in einer anderen Währung, als auf der PIN ausgewiesen, wird ein Umrechnungsaufschlag von 2 % erhoben. Ist eine paysafecard 6 Monate (AGB 04/2020) nach Kauf nicht aufgebraucht, oder wurde ein my paysafecard-Konto ein Jahr lang nicht für Zahlungen verwendet, fällt eine Gebühr von 3 € bzw. 2 € pro Monat an, schlimmstenfalls bis das Restguthaben aufgebraucht ist.[63] Für Rücktausch und Auszahlung einer PIN oder eines my paysafecard-Guthabens wird eine Bearbeitungsgebühr von 7,50 € einbehalten. Außerdem verrechnen einige Webshops eine Transaktions- oder Einzahlungsgebühr, die dem Kunden aber vor Durchführung angezeigt werden muss.[64]

Händler

Die Nutzung von paysafecard als Bezahlmethode und telefonischer Support sind für den Händler gebührenfrei. Nur für tatsächlich erzielte Umsätze fällt ein transaktionsabhängiges Disagio an. Dieses wird bestimmt nach Höhe des monatlichen Umsatzes mit paysafecard und nach Branche. 2003 wurden 5,5 % für physische Güter, 12 % für immaterielle Güter und 19 % für Micropayments als Richtsätze angegeben.[65]

Sicherheit

Besonderes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Online-Zahlungsmitteln ist neben dem Prepaid-Prinzip, dass keine persönlichen Daten des Benutzers erforderlich sind, um einen Zahlvorgang zu tätigen. Die paysafecard bildet einen geeigneten Schutz gegen Dritte, da bei Missbrauch maximal der Betrag auf der Karte verlorengehen kann. paysafecard bietet durch das inhärente Prepaid-Verfahren nahezu vollständigen Schutz vor Identitätsdiebstahl bzw. Phishing.[66]

Davon abgesehen birgt die paysafecard für Endverbraucher ein relevantes Risiko, wenn sie irrtümlich als Zahlungsmittel mit Treuhandfunktion verstanden wird. Im Internet wird vielfach über entsprechende Betrugsfälle in Kleinanzeigenmärkten und Online-Auktionen berichtet.[67]

Paysafecard ist angeblich in der Lage, missbräuchliche Nutzung anhand der PIN-Eingabe zu erkennen. Wie dieses Verfahren geschieht, ist nicht bekannt. Die Karten werden gesperrt, und der Besitzer muss dem Support eine Kopie der Card zusenden. Die Card wird daraufhin jedoch nicht entsperrt, sondern der Kartenwert wird dann ausbezahlt, wenn der Besitzer der Firma Paysafecard seine Bankdaten, seine Adressdaten und eine Kopie seines Personalausweises zusendet.[68]

paysafecard wird – wie auch der frühere Konkurrent Ukash – dazu missbraucht, Lösegeld-Zahlungen an die Verbreiter von Ransomware-Viren wie dem „Bundespolizei-Trojaner“ (auch „Erpressungs-Trojaner“ genannt) und dessen Nachfolger wie z. B. dem Kinderporno-Trojaner weiterzuleiten und dabei vorgeblich deren Anonymität zu sichern.[69] Neuere Ransomware-Viren verschlüsseln alle persönlichen Daten des Opfers. Dabei nutzt die Ransomware asymmetrische Schlüssel. Bei Bezahlen einer geforderten Geldsumme wurde in der Vergangenheit der Schaden nie wie versprochen behoben.[70]

Alter des Kunden

Der Erwerb einer paysafecard unterliegt keiner bestimmten Altersuntergrenze. Beim Verkauf an Minderjährige ist von Seiten der Verkaufsstellen der Taschengeldparagraph zu berücksichtigen.[71]

Bei einem Kauf eines Artikels mit Altersbegrenzung überprüft der Online-Händler selbst, ob der Artikel an den jeweiligen Kunden ausgegeben werden darf. Auch im Falle eines Widerspruchs gegen den Kauf durch den Erziehungsberechtigten steht nicht paysafecard in der Pflicht, sondern der Händler.

Bei Dienstleistungen überprüft ebenfalls der Anbieter selbst die Einhaltung der Altersgrenzen. Dies könnte etwa bei einem Casino mit Paysafecard der Fall sein, in welchem eine Altersbeschränkung von 18 Jahren besteht. Die Kontrollpflicht hat hier das jeweilige Casino.

Die Registrierung eines my paysafecard-Kontos erfordert ein Mindestalter von 16 Jahren.

Telefonieren mit paysafecard

Das Unternehmen woopla GmbH bot 2010 als erstes an, Telefongespräche per paysafecard zu bezahlen. Dazu wählt der Nutzer eine spezielle Rufnummer und gibt dann seine paysafecard-PIN ein.[72] Mittlerweile sind es nach Unternehmensangaben zwölf Telefonanbieter.[73]

Sponsoring

In der Saison 2014/2015 war paysafecard Haupt- und Trikotsponsor des deutschen Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.[74][75]

Des Weiteren war paysafecard einer der Sponsoren der ESL One Cologne 2015 im August selbigen Jahres.[76]

Seit 2015 ist paysafecard Sponsor des Clans G2 Esports.[77]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meilensteine. paysafecard.com, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  2. In mehreren Ländern verfügbar sind folgende drei Stellen, in manchen gibt es national auch andere, wobei offiziell autorisierte Händler an einem blauen Siegel (versehen mit der URL des Wiederverkäufers in dunkelblau) zu erkennen sind.
  3. PAYSAFECARD PER SMS KAUFEN BEI ALLEN SCHWEIZER MOBILFUNKANBIETERN. paysafecard.com, abgerufen am 29. Dezember 2015.
  4. Beispiel: Ried/Riedmark: Paysafe-Betrug scheiterte. regionews.at, 15. Oktober 2015, abgerufen am 10. November 2015.
  5. Optimal Payments closes Skrill acquisition. finextra.com, 19. August 2015, abgerufen am 10. November 2015.
  6. Offizielle Website der Paysafe Group. Abgerufen am 10. November 2015.
  7. Melanie Manner: Vom Physiker zum erfolgreichen Internet-Jungunternehmer. Wirtschaftsblatt, 24. Februar 2001, archiviert vom Original am 23. Dezember 2015; abgerufen am 22. Dezember 2015.
  8. Paysafecard – Erste Wertkarte für Web-Shopper. paysafecard, 14. September 2000, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  9. paysafecard launcht in Deutschland. paysafecard, 31. Mai 2001, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  10. Müller wird paysafecard-Sprecher. horizont.at, 5. November 2004, abgerufen am 8. November 2019.
  11. Thomas Lammer: Handbuch E-Money, E-Payment & M-Payment. Springer Verlag 2006, S. 250
  12. Melanie Manner: „Und dann bin ich geblieben“. Wirtschaftsblatt, 8. März 2015, archiviert vom Original am 9. März 2015; abgerufen am 22. Dezember 2015.
  13. Harald Hornacek: Fallbeispiel: Wie die Paysafecard.com Wertkarten AG EU-Förderungen anzapfte - und was sie damit vor hat. Die Wirtschaft, 28. November 2005, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  14. paysafecard wurde 2007 über 10 Millionen mal genutzt. Der Standard, 6. Februar 2008, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  15. paysafecard erhält EU-Lizenz zur Ausgabe von elektronischem Geld. Der Standard, 12. Juni 2008, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  16. Bruno Habegger: paysafecard expandiert in die Schweiz. pctipp.ch, 21. Februar 2008, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  17. paysafecard übernimmt Payment-Anbieter Wallie Holding. der Standard, 24. August 2011, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  18. David Diem: Exit: Wiener Paysafecard geht für 140 Mio. € an Skrill. internetszene.at, 28. Juni 2012, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  19. zinnaglism2: Skrill Group Acquires Payolution 4 Months after Launch. techcrunch.com, 7. September 2011, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  20. Paysafecard verliert Chef. derstandard.at, 28. Februar 2014, abgerufen am 8. November 2019.
  21. Die paysafecard Geschäftsführung. Abgerufen am 5. Januar 2016.
  22. Skrill stärkt Paysafecard. In: Kurier. 2. April 2015, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  23. Optimal Payments closes Skrill acquisition. Optimal Payments, 10. August 2015, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  24. Optimal Payments snaps up FANS Entertainment. igamingbusiness.com, 28. Mai 2015, abgerufen am 22. Dezember 2015.
  25. NETBANX Payment Gateway & Merchant Account. Abgerufen am 22. Dezember 2015.
  26. Google startet Partnerschaft mit paysafecard in Deutschland. Abgerufen am 15. Januar 2019.
  27. Jonathan Keane: With Brexit (seemingly) days away, UK firm Paysafe secured e-money approval in Ireland. fora.ie, 19. März 2019, abgerufen am 4. Februar 2020.
  28. Änderungen der paysafecard Dienstleistungen aufgrund des Brexit. paysafecard, abgerufen am 4. Februar 2020.
  29. paysafecard kaufen: Verkaufsstellen in Ihrer Nähe. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  30. Sichere online Prepaidkarte - paysafecard.com. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  31. Sichere online Prepaidkarte - paysafecard.com. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  32. Tim Aschermann: Paysafecard kaufen – so geht’s. chip.de, 26. November 2015, abgerufen am 5. Januar 2016.
  33. Akzeptierte Zahlungsmethoden bei Google Play
  34. Paysafecard entscheidet sich für [verify U]f2f. aktiencheck.de, 23. Juni 2014, abgerufen am 25. Oktober 2019.
  35. paysafecard startet Treueprogramm my PLUS. 3. April 2014, abgerufen am 4. Januar 2016.
  36. Offline meets Online: Das ist paysafecard direct! 31. August 2016, abgerufen am 30. März 2017.
  37. Damaris Oesch: Paysafecash — enabling online payments for ‘cash consumers’. medium.com, 20. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.
  38. Online einkaufen – offline bezahlen! sbb.ch, abgerufen am 2. März 2019.
  39. YUNA TO GO. paysafecard, abgerufen am 4. Januar 2016.
  40. Gutschein-Shop. paysafecard.com, abgerufen am 5. Februar 2020.
  41. 15 Jahre Erfahrung im Prepaid Online Payment. paysafecard.com, abgerufen am 1. Februar 2016.
  42. The Winner’s Circle: Paybefore Announces 2009 Award Winners (February 2009). paybefore.com, 12. Februar 2009, abgerufen am 1. Februar 2016.
  43. Paybefore Awards 2010: The Winner’s Circle (March 2010). paybefore.com, 15. September 2010, abgerufen am 1. Februar 2016.
  44. Paybefore Celebrates Best in Prepaid at Prepaid Expo USA (March 12, 2012). 13. März 2012, abgerufen am 1. Februar 2016.
  45. Paybefore Announces Best-in-Category Winners in London (March 2012). paybefore.com, 20. März 2012, abgerufen am 17. Februar 2016.
  46. 2013 Paybefore Awards: Best Virtual or Digital Program (May 2013). paybefore.com, 1. Mai 2013, abgerufen am 17. Februar 2016.
  47. Paybefore Honors Innovation in Orlando, Announces Europe Winners (March 2013). paybefore.com, 20. September 2013, abgerufen am 17. Februar 2016.
  48. 2014 Paybefore Awards Winners List. paybefore.com, 22. April 2014, abgerufen am 17. Februar 2016.
  49. Paybefore Reveals Best-in-Category Winners for European Awards in Spain. paybefore.com, 20. Mai 2014, abgerufen am 17. Februar 2016.
  50. 2015 Paybefore Awards Winners: Record Sixth Judge Participation. paybefore.com, 14. Januar 2015, abgerufen am 17. Februar 2016.
  51. 2015 Paybefore Awards Europe: Consumer Value. paybefore.com, 21. April 2015, abgerufen am 17. Februar 2016.
  52. 2016 Pay Awards Winners: Support Your Favorites. paybefore.com, 19. Januar 2016, abgerufen am 26. August 2016.
  53. Communique de presse, Prepaid Awards 2013. clubprepaye.fr, 11. Oktober 2013, abgerufen am 17. Februar 2016.
  54. Analysed Innovation. http://banking-innovation.org/, 30. Oktober 2014, archiviert vom Original am 25. Januar 2016; abgerufen am 17. Februar 2016 (siehe paysafecard in der Liste und klicke zum Öffnen des Eintrages).
  55. EGR B2B Awards 2015 Winners Announced. Casino Locale, 20. Juni 2015, archiviert vom Original am 20. April 2016; abgerufen am 26. August 2016.
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  57. The Innovation 40. theneweconomy.com, abgerufen am 26. August 2016.
  58. ALC 2014: Bester Big Player in Wien ist Henkel Central Eastern Europe GmbH. Wirtschaftsblatt, 25. November 2014, archiviert vom Original am 21. März 2015; abgerufen am 26. August 2016.
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