Pawel Wladimirowitsch Winogradow

Pawel Winogradow
Pawel Winogradow
Pawel Winogradow
LandRussland
OrganisationRoskosmos
ausgewählt3. März 1992
Einsätze3 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
5. August 1997
Landung des
letzten Raumflugs
11. September 2013
Zeit im Weltraum546d 22h 32min
EVA-Einsätze7
EVA-Gesamtdauer38h 15min
Raumflüge

Pawel Wladimirowitsch Winogradow (russisch Павел Владимирович Виноградов, wiss. Transliteration Pavel Vladimirovič Vinogradov; * 31. August 1953 in Magadan, Oblast Magadan, Russische SFSR) ist ein russischer Kosmonaut.

Ausbildung

Winogradow stammt aus der Hauptstadt der gleichnamigen russischen Verwaltungsregion Magadan. Nach der Hochschulreife ging er nach Moskau und begann im September 1970 eine Lehre am Staatlichen Luftfahrtinstitut (MAI). Er ließ sich zum Dreher ausbilden, bis er ein Jahr darauf in der Abteilung Fluggeräte im Fachbereich für Raketenproduktion zu studieren anfing. Im März 1977 erhielt er vom MAI sein Diplom als Maschinenbauingenieur. Danach wechselte er in die Abteilung für automatische Konstruktionssysteme und wurde zum Systemanalytiker ausgebildet (Abschluss 1980). Dabei entwickelte er Computerprogramme zur Konstruktion wiederverwendbarer Raumfahrzeuge und Software für aerodynamische Modelle.

1983 fing Winogradow als Ingenieur im Konstruktionsbüro bei NPO Energia (NPOE) an, das zu dem Zeitpunkt noch „Zentrales Konstruktionsbüro für experimentellen Maschinenbau“ hieß. Er war an Tests der Mannschaftskabine des Sojus-TM-Raumschiffs beteiligt gewesen, am Kopplungsmechanismus der Raumfähre Buran, sowie an neuen Lehrmitteln zur Ausbildung von Kosmonauten.

Kosmonautentätigkeit

Winogradow wechselte am 2. Juni 1992 in die Kosmonautenabteilung von NPOE, nachdem er zusammen mit Sergei Treschtschow und Alexander Lasutkin am 3. März (10. NPOE-Gruppe) ausgewählt worden war. Die anderthalbjährige Basisausbildung begann im Oktober im „Sternenstädtchen“ bei Moskau und war im Februar 1994 abgeschlossen. Daran schloss sich ein weiterführender Kurs an, der neun Monate dauerte, und in dem er Überlebenstraining und Fallschirmsprung erlernte.

Pawel Winogradow wurde im Februar 1995 in die Ersatzmannschaft der 20. Stammbesatzung der Raumstation Mir berufen. Ein halbes Jahr später wurde er zum Bordingenieur der Besatzung von Sojus TM-24 ernannt. Zusammen mit seinem Kommandanten Gennadi Manakow trainierte er für einen halbjährigen Aufenthalt auf Mir, bis man im Juli 1996 Probleme am Herzen von Manakow diagnostizierte. Da russische Besatzungen nie auseinandergerissen werden, wurde die Mannschaft nur eine Woche vor dem Start durch deren Ersatzleute ausgetauscht.

Ab August 1996 trainierte Winogradow als Bordingenieur von Sojus TM-26. Die Mission begann am 5. August 1997 unter dem Kommando von Anatoli Solowjow. Zwei Tage später erreichten die Kosmonauten die Mir-Station. Während ihres sechs Monate dauernden Programms erhielt die zweiköpfige Stammbesatzung auch amerikanischen Besuch: STS-86 machte zwischen dem 27. September und 3. Oktober 1997 Halt und STS-89 zwischen dem 24. und 29. Januar 1998. Winogradow und Solowjow verließen fünf Mal die Raumstation, um Außenbordtätigkeiten durchzuführen. Ihre Ablösung kam mit Sojus TM-27 Ende Januar 1998 gemeinsam mit dem französischen Gastkosmonauten Léopold Eyharts an. Beide Crews arbeiteten drei Wochen zusammen, bis Solowjow, Winogradow und Eyharts am 19. Februar 1998 zur Erde zurückkehrten.

Kurz darauf wurde Winogradow mit Waleri Korsun zu einer neuen Besatzung zusammengefasst. Sie sollten Ersatzcrew für die dritte und Flugmannschaft für die fünfte Stammbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS) sein. Ein Jahr später, im Februar 1999, wurde Winogradow jedoch durch seinen Kollegen Sergei Treschtschow ersetzt. Dafür sollte Pawel Winogradow jetzt als Bordingenieur mit Salischan Scharipow die Ersatzbesatzung von Sojus TM-30 stellen. Anschließend war geplant gewesen, sie als 29. Stammbesatzung zur Mir zu schicken. Bevor es dazu kommen konnte, wurde die Station jedoch stillgelegt.

Ab Januar 2001 nahm Winogradow an einem Grundlehrgang für die Systeme der ISS teil, bis er Anfang Februar 2003 zum Leiter der Kosmonautenabteilung von NPOE ernannt wurde.

Seit Januar 2004 trainierte Winogradow für seinen Einsatz als Kommandant der ISS-Expedition 13. Zusammen mit dem Amerikaner Jeffrey Williams und dem Brasilianer Marcos Pontes brach er Ende März 2006 in Richtung Raumstation auf. Gastkosmonaut Pontes flog nach anderthalb Wochen zusammen mit der zwölften Langzeitbesatzung zur Erde zurück. Winogradow und Williams verließen Anfang Juni für sechseinhalb Stunden die Raumstation für Wartungsarbeiten. Fünf Wochen später machte STS-121 Halt an der ISS und brachte neben Nahrung, Ausrüstung und Experimenten ein weiteres Besatzungsmitglied – Thomas Reiter. Der Deutsche blieb auch noch an Bord, als Kommandant Winogradow und sein Bordingenieur Williams nach sechs Monaten mit Sojus TMA-8 Ende September 2006 ihren Aufenthalt in der Erdumlaufbahn beendeten.

Zu seinem dritten Langzeitflug brach Winogradow am 28. März 2013 auf. Als Kommandant steuerte er das Raumschiff Sojus TMA-08M zur ISS. Er arbeitet dort als Bordingenieur der ISS-Expedition 35. Am 19. April 2013 absolvierte Winogradow zusammen mit seinem russischen Kollegen Roman Romanenko seinen siebenten Außenbordeinsatz. Dabei tauschten sie verschiedene wissenschaftliche Experimente an der Außenhaut der ISS aus und installierten eine neue Navigationshilfe, wobei eine Versuchsbox mit Metallproben entschwebte.[1][2] Nach der Abkopplung des Raumschiffs Sojus TMA-07M am 13. Mai 2013 übernahm Winogradow das Kommando auf der ISS, die Besatzung gehörte somit zur ISS-Expedition 36. Die Rückkehr zur Erde erfolgte am 11. September 2013. Mit 546 Tagen im All lag Winogradow danach auf Platz 9 der Raumfahrer mit dem längsten Aufenthalt im All, mit 60 Jahren lag er auf Platz 6 der ältesten Raumfahrer.

Pawel Winogradow ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zusammenfassung

Nr.MissionFunktionFlugdatumFlugdauer
1Sojus TM-26Bordingenieur1997/1998197d 17h 34min
2Sojus TMA-8Kommandant2006182d 22h 43min
3Sojus TMA-08MBordingenieur/Kommandant2013166d 06h 15min

Siehe auch

Commons: Pawel Winogradow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Panne bei ISS-Außeneinsatz: Versuchsbox schwebt davon. Spiegel.de, 21. April 2013, abgerufen am 22. April 2013.
  2. Spacewalkers Deploy Plasma Experiment, Install Navigational Aid. NASA, 19. April 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2023; abgerufen am 20. April 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nasa.gov

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The official crew patch for the Russian Soyuz TM-26 mission, which delivered the EO-24 crew to the space station Mir.
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Geschmückt mit einer hervortretenden 35 für die 35. Expedition zur Internationalen Raumstation (ISS), stellt dieses Emblem einen naturgemäßen, vom Mond beschienenen Anblick der Erde von der ISS aus dar. Dies geschieht im Moment des Sonnenaufgangs, einer von 16 jeden Tag bei Orbitalgeschwindigkeit, mit leuchtenden Bändern, da das helle Sonnenlicht von der Erdatmosphäre in seine Grundfarben zerstreut wird. Die Erde ist dargestellt, wie sie häufig aus dem All erscheint - ohne erkennbare Küstenlinien oder Grenzen - so wie die internationale Bemühung des Zusammenlebens und -arbeitens im Weltraum die technischen und kulturellen Grenzen zwischen den Nationen verwischt. Die ISS steht unbemerkt im Mittelpunkt der Abbildung, weil der Blick aus einem Fenster der Raumstation selbst geht, der vollen Nutzung der Raumstation als Langzeitbehausung gedenkend, von wo aus Menschen Techniken und Technologien zum weiteren Forschen entwickeln. Die Besatzung führt aus: „Die Krümmung des Erdhorizonts mit den hellen Sonnenstrahlen schlägt einen imaginären Bogen zum Mars und dem Kosmos, wo unsere Spezies eines Tages gedeihen möge.“
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Patch for the Mir EO-24 expedition to the Mir space station in 1997/98.
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Russian cosmonaut Pavel Vinogradov, Expedition 35 flight engineer and Expedition 36 commander, poses for a portrait following an Expedition 35/36 preflight press conference at NASA's Johnson Space Center.
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The dynamic design of the Expedition 36 patch portrays the International Space Station's (ISS) iconic solar arrays. The slanted angles denote a kinetic energy leading from the Earth in the lower right to the upper left tip of the triangular shape of the patch, representing the infinite scientific research, education, and long-duration spaceflight capabilities the ISS provides with each mission, as well as our goal for future exploration beyond the Space Station. The numbers 3 and 6 harmoniously intertwine to form expedition number 36 and its gray coloration signifies the unity and neutrality among all of the international partners of the ISS. The blue and gold color scheme of the patch represents the subtle way the central gold orbit wraps around the number 36 to form a trident at its lower right tip. The trident also symbolizes the sea, air, and land, all of which make up the Earth from where the trident originates in the design.
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This patch commemorates the thirteenth expeditionary mission to the International Space Station (ISS) which continues the permanent human presence in space. The ISS is depicted in its configuration at the start of the six-month expedition with trailing elements from the country flags representing both of the crew members--cosmonaut Pavel V. Vinogradov and astronaut Jeffrey N. Williams. The crew members made the following statement about their patch: "The dynamic trajectory of the space station against the background of the Earth, Mars, and the Moon symbolizes the vision for human space exploration beyond Earth orbit and the critical role that the ISS plays in the fulfillment of that vision."