Pawel Dmitrijewitsch Kisseljow

Pawel Kisseljow (Porträt von Franz Krüger, 1851)

Pawel Dmitrijewitsch Kisseljow (russisch Павел Дмитриевич Киселёв; auch Pavel Kisseleff; * 8. Januarjul. / 19. Januar 1788greg. in Moskau; † 14. Novemberjul. / 26. November 1872greg. in Paris) war ein General und russischer Reformer.

Leben

Kisseljow war verheiratet mit Gräfin Sofia, der Tochter von Stanisław Szczęsny Potocki. Mit ihr hatte er eine Tochter, die aber sehr früh verstarb. Während des Russisch-türkischen Krieges wurde er bevollmächtigter Vorsitzender des moldauischen und walachischen Staatsrates (divanuri). Von 1829 an regierte General Kisseljow auch in Bukarest. In seiner Amtszeit wurden erstmals moderne Grundgesetze (Regulamente organice) für beide Fürstentümer aufgestellt. Bis 1834 blieb er der mächtigste Mann in den Donaufürstentümern. 1835 ging er nach Sankt Petersburg. Dort begann er mit einem weiteren Reformprogramm. Von 1837 bis 1856 stand er an der Spitze des Ministeriums der staatlichen Domänen des Russischen Reiches[1] 1856 wurde Kisseljow Botschafter in Paris, wo er 1872 auch starb.

In seiner Amtszeit in Bukarest erfolgten erstmals weiträumige Stadtplanungen.

Ehrungen

1855 wurde er Ehrenmitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.[2] In Bukarest wurde der Park Parcul Kiseleff sowie die Chaussee Șoseaua Kiseleff nach ihm benannt. Seit 2021 spielen die Rugby-Union-Nationalmannschaften Russlands und Rumäniens den Kiseleff Cup aus.[3]

Literatur

  • Nicolas Piccolos: Paul Kisseleff et les Principautés de Valachie et de Moldavie. Paris 1841.
  • Alexandru D. Xenopol: Histoire des Roumains de la Dacie trajane. Depuis les origines jusqu'à l’union des principautés. Band 2: 1633–1859. Leroux, Paris 1896 (archive.org)
  • Jean M. Cantacuzène: Mille ans dans les Balkans. Chronique dans la tourmente des siècles. Christian, Paris 1992, ISBN 2-86496-054-0.
  • Dionisie Ghermani: Kiselev, Pavel Dmitrievič Graf. In: Mathias Bernath, Felix von Schroeder (Hrsg.), Gerda Bartl (Red.): Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. Oldenbourg, München 1976, ISBN 3-486-49241-1, S. 405–407.

Weblinks

Commons: Pawel Dmitrijewitsch Kisseljow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. russisch Министерство государственных имуществ Российской империи / Ministerstvo gosudarstvennych imuščestv Rossijskoj imperii
  2. Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Киселев, Павел Дмитриевич, граф. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 24. Februar 2021 (russisch).
  3. CUPA KISELEFF, TROFEU CE VA FI PUS ÎN JOC LA MECIURILE DINTRE ROMÂNIA ȘI RUSIA. Federația Română de Rugby, 3. März 2021, abgerufen am 20. März 2021 (rumänisch).

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Autor/Urheber: Franz Krüger , Lizenz: CC BY-SA 3.0