Pauliner Marsch

Die Grünzone Pauliner Marsch liegt in Bremen im Stadtteil Östliche Vorstadt, Ortsteil Peterswerder zwischen Osterdeich und Weser. Eine Grünzone auf der linken Weserseite zwischen Werdersee und Hasteder Bulten in Obervieland, Ortsteil Habenhausen ergänzt den großräumigen Grünbereich an der Weser.

Geschichte

Pauliner Marsch von der linken Weserseite aus; Flutlichtmasten vom Weserstadion Platz 11
Jürgenshof historisches Foto von 1965
Vogelschutzgebiet in Arsten-Habenhausen

Die Pauliner Marsch hat ihren Namen vom mittelalterlichen Paulskloster im Ostertor, das einst für die Bewirtschaftung der Weserwiesen zuständig war. Bis zum 19. Jahrhundert wurde die Grünanlage als Viehweiden genutzt. 1803 ging die Pauliner Marsch im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses von der Bremischen Evangelischen Kirche an die Freie Hansestadt über.

Durch den Bau des Osterdeiches wurde um 1890 über ein Drittel der Pauliner Marsch zu Binnendeichsland und bald darauf bebaut. In der verbleibenden Pauliner Marsch legten schon vor dem Ersten Weltkrieg Sportvereine die ersten Sportplätze an. 1909 entstand ein Sportplatz mit Holztribüne und ab 1926 mit einer Betontribüne als ABTS-Kampfbahn, Vorläufer des heutigen Weserstadions, in dem seit 1930 Werder Bremen spielt. Es entstand 1925 das Stadionbad, dann die Bezirkssportanlage Pauliner Marsch und später der Sportgarten.

An der Weser wurde ein weitgehend durchgehender Rad- und Wanderweg als Weserpromenade angelegt, der an den Kleingartengebieten Im Suhrfelde vorbei zum Rosengarten am Jakobsberg mit seinen Sporteinrichtungen vom Hastedter TSV und zur Bremer Weserwehr führt.

Jürgenshof

Der Jürgenshof, Pauliner Marsch 1, war ein Hirtenhof und gehörte zum Paulskloster, seit 1560 zur Domstrukturei des Bremer Doms und seit 1803 zur Stadt Bremen. Diese überließ den Hof dem Remberti-Hospital. 1810 entstand in einem Neubau eine Sommerwirtschaft, die 1870 mit dem Hof durch Heirat an Johann Jürgens kam. 1969 wurde das Anwesen von der Sparkasse Bremen als Stiftung übernommen. 1971/72 musste der Jürgenshof gründlich saniert werden. Er wird seitdem von einem Pächter als Restaurant betrieben. Auf der angrenzenden Pferdeweide findet seit 1986 gemeinsam mit Jugendlichen ein Projekt statt, das sich für eine artgerechte Haltung von Tieren einsetzt.

Verbindungen über die Weser

Die Karl-Carstens-Brücke von 1970, im Volksmund Erdbeerbrücke genannt, und die Fußgängerbrücke über dem Weserwehr in Hastedt verbinden die Grünbereiche auf beiden Seiten der Weser. Die Bezeichnung Erdbeerbrücke bezieht sich auf die früher in Habenhausen verbreiteten Erdbeerfelder.

Literatur

  • Peter Schulz, Peter Fischer (Karten): Parks in Bremen. Bremer Marketing (Hg.), Bremen 2008.
  • Ludwig Köwing: Jürgenshof, vom Hirtenhaus der Pauliner Marsch zur historischen Gaststätte. Hg: Sparkasse Bremen, Bremen 1972.

Weblinks

Commons: Östliche Vorstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 3′ 43″ N, 8° 51′ 0″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Weserstadion Platz 11 Flutlichtmasten.jpg
Die Flutlichtmasten des Platzes 11 des SV Werder Bremen in Bremen, Spielstätte der Regionalligamannschaft des SV Werder Bremen, wurden im Sommer 2007 installiert. Durch die Masten ist Platz 11 jetzt auch von weitem (hier: von der anderen Weserseite, von Südwest, her) gut auszumachen.
Vogelschutzgebiet Arsten-Habenhausen - 2.jpg
Autor/Urheber: Muschelschubser, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vogelschutzgebiet Arsten-Habenhausen, Bremen-Obervieland, Ortsteil Habenhausen
Jürgenshof in der Bremer Pauliner Marsch, historisches Foto aus dem Jahr 1965.png
Autor/Urheber: Buonasera, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jürgenshof in der Bremer Pauliner Marsch, historisches Foto aus dem Jahr 1965