Paul Samson-Körner

Paul Samson-Körner Boxer
Daten
GeburtsnamePaul Samson-Körner
Geburtstag13. November 1887
GeburtsortZwickau
Todestag25. August 1942
NationalitätDeutsch
GewichtsklasseSchwergewicht
StilLinksauslage
Kampfstatistik als Profiboxer/in
Kämpfe67
Siege39
K.-o.-Siege33
Niederlagen10
Unentschieden2
Keine Wertung9

Emil Paul Samson-Körner (* 13. November 1887 in Zwickau; † 25. August 1942 in Berlin)[1] war ein deutscher Boxer der Spitzenklasse und Schauspieler.

Leben

Paul Körner, der sich später den „Künstlernamen“ Samson zulegte, wanderte 1908 von Zwickau in die USA aus. Dort trat er einem Ring- u. Stemmclub bei und kam 1909 zum Boxen. Unter dem Pseudonym Jim Smith startete er zunächst als Profi in kleineren New Yorker Boxringen um Geld zu verdienen, betrieb aber gleichzeitig eine Ingenieursausbildung. 1912/13 hielt er sich Panama auf und absolvierte auch dort Profikämpfe. 1914 wieder in New York, 1915 als Ingenieur in Chile, 1917 wieder in New York, boxte er an allen Orten, wo er gerade war und wurde 1917 Meister von Panama und Mittelamerika durch einen Sieg über Jack Ortega. Ab 1917 war er in den USA ein beliebter Sparringspartner von bekannten Boxgrößen wie Jack Johnson, Jess Willard, Jack Dempsey und Georges Carpentier.

Er stand aber auch im Ring als Konterboxer seinen Mann und boxte jeden Gegner, der ihm eine Chance gab. So kämpfte er 1919 gegen Harry Greb und Jack Johnson, USA, 1920 gegen Gene Tunney und 1921 gegen Tom Gibbons. Er gewann zwar keinen dieser Kämpfe, machte aber immer eine gute Figur.

1922 kehrte er nach Deutschland zurück und gewann 1922 ganz überraschend gegen den deutschen Schwergewichtsmeister und Angriffsboxer Hans Breitensträter durch k.o. in der 9. Runde. Auch in einem Titelkampf um die deutsche Meisterschaft schlug er Breitensträter im Jahr 1924 k.o.; 1925 verlor er dann diesen Titel wieder an Breitensträter nach Punkten.

1926 verlor er umstritten gegen die neue Schwergewichtshoffnung Franz Diener.

Paul Samson-Körner wog nur etwa 80 kg, bei einer Größe von 1,80 m. Er war also eigentlich ein Halbschwergewichtler, aber er nahm furchtlos die schwersten Gegner an und zeigte in allen seinen Kämpfen viel Herz und Mut.

1927 bestritt er gegen Rudi Wagener in Dortmund seinen letzten Kampf. Sein Kampfrekord verzeichnet 67 Kämpfe mit 40 Siegen, wobei seine frühen Kämpfe in New York und in Mittelamerika in keinem Rekord verzeichnet sind.

Nach seiner Boxerlaufbahn wurde er Filmschauspieler. Er drehte zum Beispiel 1935 gemeinsam mit Max Schmeling und Anny Ondra den Film „Knock Out“.

Am 25. August 1942 wurde Paul Samson-Körner von einem Autobus angefahren und erlitt einen Schädelbruch. Er starb im Elisabeth-Krankenhaus in Berlin-Tiergarten.[1]

Seine Meisterschaftskämpfe

(EM = Europameisterschaft, DM = deutsche Meisterschaft, HS = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht)

DatumOrtWettbewerbGewichtsklasseGegnerErgebnis
29. Februar 1924BerlinDMSHans BreitensträterSieg durch k.o. in der 3. Runde
7. Juni 1924ChemnitzDMSAdolf SeyboldSieg durch k.o. in der 6. Runde
11. September 1925BerlinDMSHans BreitensträterNiederlage nach Punkten
15. November 1925ParisEMHSLouis ClementNiederlage nach Punkten
18. Juni 1926BerlinDMSFranz DienerNiederlage nach Punkten

Brecht und Samson-Körner

Bertolt Brecht lernte Samson-Körner 1924 kennen, interviewte ihn und machte ihn zur Grundlage seiner Reportage bzw. Erzählung Der Lebenslauf des Boxers Samson-Körner, welche 1926/27 in Fortsetzungen zuerst in Scherls Magazin und dann in der Sportzeitschrift Die Arena erschien. Da andere Arbeiten Brecht in die Quere kamen, blieb der Text unvollendet.[2] Das Berliner Ensemble machte diesen Brecht-Text zur Grundlage eines Theaterstücks.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b StA Tiergarten von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 2540/1942
  2. Bertolt Brecht: Prosa - Band 1, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1980, ISBN 3-518-10182-X - dort S. 121–144 u. Anm. 3
  3. Berliner Ensemble: Der Lebenslauf des Boxers Samson-Körner

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