Paul Rotenburger

Paul Rotenburger (* 28. November 1598 in Salzburg; † 2. Oktober 1661 ebenda) arbeitete im Erzstift Salzburg und Kärnten als Orgelbauer. 1653–1661 war er Hoforgelmacher im Erzstift Salzburg.

Leben

Paul Rotenburger erlernte den Beruf des Orgelbauers bei seinem Vater Leopold. Als dieser in Innsbruck mit mehreren Aufträgen betraut war, arbeitete Paul mit seinem Bruder Mathias bereits eigenverantwortlich. Im Jahre 1630 war Paul in Klagenfurt ansässig, er hatte offenbar gleichzeitig wie sein Bruder Salzburg verlassen. Am 15. Oktober 1643 erwarb Paul Rotenburger das „Rottenburger Hauß“, Linzergasse 27, von seinem Vater, der daraufhin vermutlich in ein anderes Haus in der Linzergasse zog. Am 2. Oktober 1661 starb Paul Rotenburger im Alter von 63 Jahren, wonach sein Bruder die Werkstätte bis 1668 übernahm.

Werkliste (Auswahl)

Die Tabelle führt einige seiner Neubauten und Reparaturen auf.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1627MariapfarrPfarrkircheNeues Positiv
1631ArnoldsteinStiftskirche
1638St Leonhard im Lavanttal / Šentlenart v Labotski doliniPfarrkirche St. Leonhard im LavanttalDas Instrument wurde von dem Wolfsberger Maler Thomas Schludmann gefasst.[1]
1639Bled (Veldes)[2]Marienkirche auf dem Bleder SeeLake Bled church (4) (36134198951).jpgGehäuse und einzelne Register erhalten
1647Sankt LambrechtStiftskircheEr wurde verpflichtet, die neue Orgel, als Pendant zur bereits bestehenden Orgel, in form und größ wir die alte herzustellen; danach wurden beide Instrumente reichlich vergoldet.[3]
1649SalzburgBlasiuskircheNeubau
1649SalzburgSebastianskircheNeues Positiv
1650WeildorfPfarrkircheNeues Positiv
1651StraßwalchenPfarrkirche„Einrichtung der Orgel“
1652IrrsdorfFilialkircheReparatur des Positivs
1652Laufen (Salzach)StiftskircheNeubau. An diesem Instrument waren anscheinend Mutter (Margareta Magdalena)[4] und Vater (Friedrich) von Johann Michael Rottmayr Organisten.[5]
1653TittmoningPfarrkircheReparatur
1653–55Bad ReichenhallSt. Zeno„Lieferung einer Orgel“
1656MeranPfarrkircheRegal
1658WerfenPfarrkircheI5Neubau mit einem Tremulanten
1658SalzburgSebastianskircheReparatur des Positivs
1660BerchtesgadenAndreaskircheAnonymer Prospekt Pfarrkirche St. Andrä B-Gaden 004.JPGI5[6]Neubau mit einem Tremulanten. Das leere Gehäuse einer Chororgel, die sich bis zu dessen Abtragung in den 1950/60er-Jahren im Presbyterium der Kirche befand, ist mutmaßlich der Rest dieses Baus. Das Orgelgehäuse erinnert durch die „Über-Eck-Lösung“ an die vier alten Vierungsorgeln im Salzburger Dom, von denen die ersten beiden 1628 von Leopold Rotenburger angefertigt worden waren.
1661StuhlfeldenPfarrkircheNeubau

Literatur

  • Otmar Heinz: Frühbarocke Orgeln in der Steiermark. Zur Genese eines süddeutsch-österreichischen Instrumententyps des 17. Jahrhunderts. Wien / Münster 2012 (Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, hg. von der Historischen Landeskommission für Steiermark, Band 53), ISBN 978-3-643-50232-2.
  • Gerhard Walterskirchen: Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dissertation Universität Salzburg 1982.
  • Roman Schmeißner: Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen, Duisburg & Köln: WiKu-Verlag 2015, ISBN 978-3-86553-446-0 (zugleich Dissertation: Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiözese Salzburg, Universität Mozarteum 2012).

Nachweise

  1. Franz Gustav Hann: Zur Kunstgeschichte und Kunsttopographie der Leonhardi-Kirche zu St. Leonhard im Lavantthale. In: Carinthia I. 1897, S. 132.
  2. Otmar Heinz: Frühbarocke Orgeln in der Steiermark. Zur Genese eines süddeutsch-österreichischen Instrumententyps des 17. Jahrhunderts, Berlin / Münster 2012 (Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, hg. von der Historischen Landeskommission für Steiermark, Band 53), S. 185.
  3. Helmut Federhofer: Beiträge zur Geschichte des Orgelbaues in der Steiermark. In: Archiv und Chronik 4 (1951), S. 22–48. Zitiert nach: Otmar Heinz: Frühbarocke Orgeln in der Steiermark. Zur Genese eines süddeutsch-österreichischen Instrumententyps des 17. Jahrhunderts, Berlin / Münster 2012 (Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, hg. von der Historischen Landeskommission für Steiermark, Band 53), S 78, Fußnote 303.
  4. M. Magdalena Rottmayrin, Organistin und Malerin zu Laufen. Zit. nach: Österreichische Kunsttopographie 10: Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, Wien 1913, S. 378.
  5. Roman Matthias Schmeißner: Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiözese Salzburg. Dissertation Universität Mozarteum Salzburg 2012, S. 9.
  6. Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. München 1978, S. 183.

Weblinks

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