Paul Richter (Architekt)

Paul Richter (Porträtfoto von Hermann Walter).
Wohnhaus Richter mit Postamt 14 an der Eutritzscher Straße 19, Leipzig, erbaut von Paul Richter.[1] Das Gebäude existiert nicht mehr.[2]

Paul Richter (* 10. März 1859 in Nossen; † 5. April 1944 in Leipzig) war ein deutscher Architekt und Baugewerkschul-Lehrer.

Leben

Nach einem Architekturstudium am Polytechnikum Dresden bis zum Jahr 1882 (mit Abschluss in der Hochbau-Abteilung[3]) arbeitete Richter unter anderem als Zeichner für den Kunsthistoriker Georg Dehio (1850–1932) in Straßburg. Richter war von 1888 bis 1923 als Lehrer für Bauwissenschaften an der Herzoglichen Bauschule in Holzminden und später in gleicher Funktion an der Baugewerkschule Leipzig tätig. Richter trug die Titel Baurat und Professor.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit beschäftigte er sich intensiv mit der Aquarell-Malerei, dabei bevorzugte er Architektur- und Landschaftsmotive. Es existieren heute noch rund hundert größere und kleinere Bilder. Einen Großteil seiner Werke befindet sich heute im Besitz seines Urenkels Wittus Witt.[4]

Werk

Zu seinem Schaffen gehört der Umbau des ehemaligen Hauptpostamts in Leipzig in den Jahren 1881 bis 1884 nach Entwürfen der Bauverwaltung von August Kind im Reichspostamt und der Leitung des Architekten Ludwig Bettcher[5], das noch zu seinen Lebzeiten beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 vollkommen zerstört wurde. Das Postamt 14 an der Eutritzscher Straße 19 baute Richter komplett als Wohn- und Geschäftshaus, in dem er und seine Familie wohnten. Das Gebäude existiert nicht mehr.[2]

Auf einer Werbepostkarte von Paul Richter heißt es:

„Referenzen: Herrenhaus des Herrn Kommerzienrat Knauer in Mölkau. Villen für die Herren: Fabrikbesitzer Meisel, Rentier Schleußing, Kaufmann Schäffel usw. Arbeiterhaus des Herrn Rittergutsbesitzer Hofrat Dr. Ackermann[6] auf Gundorf. Fabriken und über 100 Umbauten usw. usw.“

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1913: Beteiligung an der Internationalen Baufach-Ausstellung 1913 mit einem Entwurf für ein Landarbeiterhaus Rittergut Gundorf
  • 1929: Galerie Remmler, Aquarelle mit Motiven aus Italien und Nordafrika[7]
  • 2022: Galerie-W: Italienische Impressionen, Aquarelle, 2. bis 30. Oktober 2022

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Karte wurde vom Sohn 1911 verschickt mit dem Text: Sehr geehrter Herr! Ich schreibe Ihnen zuerst eine Karte von dem Haus in welchem wir wohnen, es ist von meinem Vater, welcher Professor der Architektur in Leipzig ist, erbaut worden.
  2. a b Ehem. Verwaltungsgebäude Eutritzscher Straße 19 Leipzig (Zentrum-Nord, Stadt Leipzig). Architektur-blicklicht.de, abgerufen am 13. November 2022.
  3. Liste Studierender von Technischer Bildungsanstalt (TBA) / Polytechnischer Schule (PS)/ Polytechnikum Dresden (PT) für den Zeitraum (1828–) 1836–1887 -R-. TU Dresden, abgerufen am 14. Februar 2020.
  4. Vita auf Galerie-W
  5. Leipzig und seine Bauten. Gebhardt, Leipzig 1892, S. 143 und 145 (Digitalisat)
  6. Gemeint ist Alfred Ackermann-Teubner.
  7. Meldung in: Leipziger Neueste Nachrichten, 10. März 1929

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Werbepostkarte des Architekten Paul Richter

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Aquarell von Paul Richter
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Porträt des Architekten Johannes Paul Richter
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Das Foto gibt ein Aquarell von Paul Richter wider.