Paul Picerni

Paul Vincent Picerni (* 1. Dezember 1922 in New York City; † 12. Januar 2011 in Palmdale, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben

Picerni wurde als Paul Vincent Picerni als Sohn amerikanisch-italienischer Eltern im New Yorker Stadtteil Queens geboren[1]; diesen Stadtteil repräsentierte er während seiner Schulzeit auch einmal als Eagle Scout in Washington, D.C. beim alljährlichen Jamboree. Picerni war Klassensprecher und wurde für seine schulischen Leistungen ausgezeichnet. Er besuchte die Newton High School, wo er Mitglied des Baseball-Teams war.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs diente er in den United States Army Air Forces. Nach einem Jahr wurde er im Rang eines Second Lieutenant als Bombenschütze auf der Victorville Air Force Base in Kalifornien zum Kriegsdienst abkommandiert. Er flog 25 Kampfeinsätze in China, Burma und Indien und gehörte zu den Bomberpiloten, die die legendäre Brücke über den Kwai zerstörten; dies wurde später in dem Film Die Brücke am Kwai dargestellt.[1][2] Nach der Kapitulation Japans diente er als Special Services Officer in Indien. Er erhielt mehrere Kriegsauszeichnungen, unter anderem das Distinguished Flying Cross. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst studierte Picerni an der Loyola Marymount University in Los Angeles. Dort wählte er Schauspiel und Theater (Drama) als Hauptfach und graduierte 1949. Er trat dort auch in einer Studentenaufführung des Theaterstücks Ein Mann zu jeder Jahreszeit und mit einem Solo-Programm auf. Er arbeitete als Dozent für Schauspiel am Mount St. Mary's College in Los Angeles und schrieb die Vorlage für ein Musical Everybody Goes To College, das mit Erfolg am Wilshire Ebell Theater in Los Angeles uraufgeführt wurde.[2]

Ab Ende der 1940er Jahre spielte Picerni dann zahlreiche Filmrollen, wo er jedoch häufig nur in Nebenrollen eingesetzt wurde. Zunächst wirkte er in einigen Kriegsfilmen mit: in dem Film Der Kommandeur spielte er einen Bombenschützen, in dem Kriegsfilm 6.6. 6 Uhr 30 – Durchbruch in der Normandie (1950) hatte er eine dramaturgisch wichtige Rolle als Private Edward P. Rojeck. Picerni erhielt einen Siebenjahres-Vertrag bei Warner Brothers, wo er in der Folgezeit unter anderem in dem Kriegsdrama Unternehmen Seeadler (1951), in dem Western Das letzte Fort (1951), in dem Abenteuerfilm Maru Maru (1952), mit Errol Flynn als Partner, und in der Romanze El Khobar – Schrecken der Wüste mitwirkte. Der Durchbruch gelang ihm 1953 mit der Hauptrolle als romantischer Held Scott Andrews in dem Horrorfilm Das Kabinett des Professor Bondi, an der Seite von Vincent Price. 1955 war er als Private Valentino in dem Kriegsfilm Zur Hölle und zurück gemeinsam mit Audie Murphy zu sehen. Eine kleine Rolle hatte er 1960 als Barbesitzer in der Komödie Das Appartement. In dem Katastrophenfilm Airport war er 1970 als Dr. Compagno zu sehen. Später arbeitete er dann hauptsächlich für das Fernsehen.

Seit den 1950er Jahren wirkte er in zahlreichen Fernsehserien mit, er übernahm Episodenrollen in nahezu unzähligen Fernsehserien, unter anderem in Perry Mason, Auf der Flucht, Big Valley, Die Leute von der Shiloh Ranch, Dr. med. Marcus Welby, Rauchende Colts, Mannix, Starsky & Hutch, Einsatz in Manhattan, Fantasy Island, Ein Colt für alle Fälle, T. J. Hooker, Trapper John, M.D., Quincy und Matt Houston.

Besondere Bekanntheit beim Fernsehpublikum erlangte Picerni mit der Rolle des Agenten Lee Hobson in der zur Zeit der Prohibition in den Vereinigten Staaten spielenden Kriminalserie Die Unbestechlichen, die er ab der zweiten Staffel von 1960 bis 1963 an der Seite von Robert Stack als Eliot Ness spielte.

2007 veröffentlichte er seine Autobiografie mit dem Titel Steps to Stardom: My Story.

Privates

Picerni war seit 1947 mit der früheren Balletttänzerin Marie Mason verheiratet; der Ehe entstammen acht Kinder, vier Söhne und vier Töchter.[2] Er lebte zuletzt in Llano im Distrikt Tarzana. Er starb im Alter von 88 Jahren an Herzversagen.[1]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c The Untouchables Star Paul Picerni Dies in: Hollywood Reporter vom 14. Januar 2011
  2. a b c d The Official Paul Picerni Website (Biografie und Fotos)