Paul Michaelis (Maler)

(c) Bundesarchiv, Bild 183-74835-0001 / CC-BY-SA 3.0
Michaelis (gestikulierend) im Juli 1960 bei einer Kunstausstellung in Koritzburg

Paul Michaelis (* 13. Dezember 1914 in Weimar; † 1. Januar 2005 ebenda) war ein deutscher Maler, Graphiker, Hochschullehrer und in der DDR Rektor der Dresdner Hochschule für Bildende Künste.

Leben und Werk

Von 1930 bis 1933 absolvierte Michaelis eine Ausbildung zum Schauwerbegestalter in Weimar. Von 1934 bis 1940 studierte er bei Walther Klemm und Alfred Hierl (1910 – 1950) Malerei an den Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk in Weimar. Dabei war er ab 1937 Meisterschüler Hierls. Michaelis wurde dann zur Wehrmacht einberufen und nahm am Zweiten Weltkrieg teil.

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete er von 1946 bis 1948 als freischaffender Künstler in Weimar. Von 1948 bis 1950 war er Fachlehrer an der Meisterschule für Handwerk und angewandte Kunst in Weimar. Von 1950 bis 1952 arbeitete er wieder freischaffend, wobei er einen Werkvertrag mit dem VEB Kunstfaserwerk „Wilhelm Pieck“ in Schwarza hatte.

Ab 1952 war er Dozent für Malerei an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste (HfBK), ab 1955 Professor und von 1973 bis zur Emeritierung 1980 Ordentlicher Professor. Von 1953 bis 1959 war er Prorektor für Studienangelegenheiten, bis 1964 Rektor und dann bis 1968 erneut Prorektor. Ab 1970 leitete er die Abteilung Malerei und Grafik der Hochschule.

Zu seinen Schülerinnen und Schülern gehörten u. a. Siegfried Adam, Irene Bösch, Klaus Drechsler, Dietmar Büttner, Peter Glomp, Rudolf Graf, Werner Haselhuhn, Günter Hein, Christian Heinze, Volker Henze, Gottfried Höfer, Erika John, Gerhard Knabe, Hannes Meier, Peter Muschter, Ursula Rzodeczko, Peter Schettler, Victor Schlötzer, Kurt Heinz Sieger und Gottfried Sommer.

Michaelis war ein Vertreter des Sozialistischen Realismus. Bis 1952 entstanden überwiegend Pinselzeichnungen und Gemälde von expressivem Ausdruck, danach kamen Kohle- und Graphit-Studien für Gemälde. Seine Themen waren Bildnisse und Aktdarstellungen ebenso wie Landwirtschaft, Industrie und Soldaten.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Hochschuldienst zog Michaelis zurück nach Weimar und zeichnete u. a. Cartoons. Zuletzt lebte er zurückgezogen in einem Stift.

Ehrungen

Darstellung Michaelis’ in der bildenden Kunst (unvollständig)

Ausstellungen (unvollständig)

Einzelausstellungen

  • 1965: Dresden, Albertinum (Gemälde, Zeichnungen)
  • 1985: Dresden, Galerie der Hochschule für Bildende Künste (Gemälde, Aquarelle)
  • 1989: Dresden, Galerie Rähnitzgasse (Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen; zum 75. Geburtstag)

Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR

  • 1953 bis 1988: Dresden (Dritte Deutsche Kunstausstellung bis X. Kunstausstellung der DDR)
  • 1968: Halle/Saale („Sieger der Geschichte“)
  • 1970: Berlin („Auferstanden aus Ruinen“)
  • 1970: Berlin, Altes Museum („Im Geiste Lenins“)
  • 1971: Berlin, Altes Museum („Das Antlitz der Arbeiterklasse in der bildenden Kunst der DDR“)
  • 1974: Dresden, Kupferstichkabinett („Zeichnungen in der Kunst der DDR“)
  • 1974: Weimar, Galerie im Schloss („Kunst für uns“)
  • 1979: Berlin, Altes Museum („Weggefährden – Zeitgenossen“)
  • 1979: Berlin, Altes Museum („Jugend in der Kunst“)
  • 1981: Dresden („25 Jahre NVA“)
  • 1984: Berlin, Altes Museum („Alltag und Epoche“)
  • 1985: Dresden, Albertinum („Bekenntnis und Verpflichtung“)
  • 1985: Erfurt, Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung („Künstler im Bündnis“)
  • 1986: Cottbus („Soldaten des Volkes - dem Frieden verpflichtet“)
  • 1989: Berlin, Akademie-Galerie im Marstall („Bauleute und ihre Werke. Widerspiegelungen in der bildenden Kunst der DDR“)

Literatur (chronologisch)

  • Karl Brix: Paul Michaelis. Maler und Werk. Verlag der Kunst. Dresden 1974
  • Hans Mirtschin: Ich will Frieden! Ein Porträt des Malers Paul Michaelis. In: Bildende Kunst, Berlin, 8/1985, S. 349–351
  • Michaelis, Paul. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 602/603
  • Kurzbiografie zu: Michaelis, Paul. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Einzelnachweise

  1. Prof. Paul Michaelis (Maler) | Bernhard Heisig | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 10. Juli 2022.
  2. Paul Michaelis | Gerhard Kettner | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 23. Juni 2022.

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Koritzburg, Kunstausstellung in Dorfakademie Zentralbild Löwe 16.7.1960 Junge Künstler zeigen Arbeiten in Dorfakademie. Die Hochschule für bildende Künstler Dresden legte vor den Einwohnern von Koritzburg bei Dresden über ihre Ausbildungs- und Lehrprogramm Rechenschaft ab. Sie zeigte im Rahmen der Dorfakademie in einer kleinen Ausstellung Studien und Skizzen aus dem 4. und 5. Studienjahr der Absolventen Werner Haselhuhn, Gottfried Sommer und Viktor Schlötzer. Die drei Absolventen, die während ihres Studiums Mitglieder einer Komplexbrigade im Edelstahlwerk Freital waren und ihre Diplom-Arbeit aus diesem Milieu geschaffen hatten, werden in den nächsten Tagen mit dem Werk einen Arbeitsvertrag abschliessen. UBz: Der Rektor der Hochschule Prof. Paul Michaelis spricht zu den erschienenen Gästen über den Ausbildungsweg der jungen Künstler an der Hochschule.