Paul Kölbl

Spinnerin am Kreuz 1598 vollständige Restaurierung und Umgestaltung durch Paul Kölbl
Zeichen Paul Kölbl

Paul Kölbl (auch Paul Khölbl; * 16. Jahrhundert; † nach 1606 in Wien[1]) war Hofsteinmetzmeister

Leben

Familie

Der Vater Benedikt Kölbl war kaiserlich-königlicher Hofbaumeister unter Ferdinand I., und mindestens zweimal verheiratet.

  • Benedikt Kölbl#Familie

Er legte 1569 das Hofamt zurück, und starb 1572. Die Schwester Anna heiratete 1546 den Steinmetz Leonhard Perger.[2] Sein Bruder Christoph verheiratete sich 1577, in diesem Schreiben wurde 5 Jahre nach dessen Tod, der hohe Rang des Vaters besonders hervorgehoben.[3]

Werke

Älterer Augustinergang

Im Wien Geschichte Wiki werden Paul Khölbl zugeordnet: Hofsteinmetzmeister des Römischen Kaisers Ferdinand I., Erbauer des Ältesten Augustinerganges.[4][5] In den Jahren 1550–1553 wurde ein mit Kupfer gedeckter gemauerter Gang von der Hofburgkapelle zum Augustinerkloster erbaut. Nach einem Brand 1568 vollständig aus Stein erneuert, und von Hieronymus del Pozzo[6] und Baptist Salb[7] ausgemalt. Dieser Gang blieb nach mehrfachen Umgestaltungen bis in die Zeit von Joseph II. bestehen.

Pfarrkirche St. Martin Abstetten

Bauverständiger in der Pfarrkirche hl. Martin in Abstetten

Beim Zubau einer Kapelle brach ein Gewölbe in sich zusammen. Zur selben Zeit wurde die Kirche durch ein Erdbeben von 1590 stark beschädigt. Bauverständige, Bürger und geschworene Werkmeister aus Wien, Steinmetzmeister Paul Kölbl, Maurermeister Märtl Lindtner und Zimmermann Augustin Engkh, sollten eine mögliche Schuldfrage klären.[8][9]

Martersäule am Wienerberg – Spinnerin am Kreuz

Spinnerin am Kreuz (Wien)#Geschichte Im Jahre 1598 konnten die kaiserlichen, christlichen Heere die Festung Raab wieder rückerobern. Eine der Folgen war, dass der Stadtrat von Wien den Beschluss fasste, die Martersäule am Wienerberg zu renovieren. Die Restaurierung leitete der Bürger und Steinmetz Paul Khölbl, der die Säule von oben bis zu den Stufen hinab mit neuen Werkstücken ausstattete und dafür 44 Gulden Rheinisch erhielt.

  • In einer Anmerkung wird Khölbl näher beschrieben: röm. kaisl. Hofsteinmetz, arbeitete auch einige Zeit als Werkmeister im Stephansdom (1547), Baumeister. Er baute den Gang von den Augustinern in die Hofburg.[10]

Literatur

  • Otto E. Plettenbacher regiowiki.at: Geschichte der Steinmetze von Wien im 17. Jahrhundert. Eine wirtschafts- und kulturhistorische, als auch soziologische Untersuchung. Dissertation, Universität Wien 1960. Steuerleistung S. 102 f., Lebensdaten S. 266. Steinmetzzeichen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Steueranschläge Wien, Innere Stadt, Schottengasse 1606 f. 14. Bislang die letzte Quelle
  2. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Grundbücher 1/11 107 f. 1556 verkaufte Benedikt Kölbl dem Steinmetz Leonhard Perger und Frau Anna (seiner Tochter) seinen Hausteil.
  3. Christoph Khölbl starb im Mai 1627, Matriken St. Stephan Sterbebuch 1624–1632
  4. Moritz Dreger, Baugeschichte der K. K. Hofburg in Wien bis zum XIX. Jh., Wien 1914
  5. Alfons Lhotsky, Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes. Die Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg, Erster Teil. Einleitung S. 5, Anm. 29. Wien 1941.
  6. Dieser Pozzo erhielt 1569 95 fl. rhein. ausbezahlt, „Hieronymen Pozzo, so den gang bei den Augustinern gemalet“.
  7. Baptist Salb, von wegen Malung eines Ganges bei den Augustinern zu Wien 150 Gulden zahlen.
  8. [1] Christoph Villanus, Geschichtliche Beilagen zu den Consistorial-Currenden der Diözese St. Pölten. Herausgegeben vom bischöflichen Consistorium in St. Pölten. 1. Band, 1878. S. 14 f.
  9. Christoph Villanus: Johannes Kritzl, Der Kremser Dechant Christoph Villanus/Hofer. Eine »alltägliche« Priestervita des 16. Jahrhunderts im Passauer Offizialat unter der Enns.
  10. Bayerische Staatsbibliothek, Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien, 1870. Scan 367

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Südwestansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Martin in Abstetten, ein Dorf in der niederösterreichischen Marktgemeinde Sieghartskirchen. Die barockisierte gotische Saalkirche mit mächtigem, weithin sichtbarem Westturm befindet sich erhöht in der Ortsmitte und ist von einem Friedhof mit Böschungsmauer umgeben.
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