Der Ort liegt oberhalb des Rheintals östlich von Sankt Goarshausen auf einem lang gestreckten Bergrücken, eng begrenzt von den Tälern des Forst- und des Hasenbachs. Mit seinen Ausblicken zur Loreley sowie zu den Burgen Katz, Maus und Rheinfels („Dreiburgenblick“) besitzt der Ort seit zwei Jahrhunderten weltbekannte Motive inmitten des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.[3]
Zu Patersberg gehören auch die Wohnplätze Forstbachtal und Hasenbachtal.[4]
Nachbarorte von Patersberg sind die Ortsgemeinden Lierschied im Nordosten, Reichenberg im Osten und Bornich im Südosten, sowie die Stadt St. Goarshausen im Westen.
Geschichte
Patersberg liegt an einem alten Verkehrsweg aus der Keltenzeit, der vom Rhein durch das Hasenbachtal auf die Höhe führt. Die Römer befestigten den alten Weg als Straße für größere Transporte. Erstmals gesichert urkundlich erwähnt wurde Patersberg als „Padinsaberg“ um 1250 in einer Urkunde der Grafen Diether V. von Katzenelnbogen und seines Bruders Eberhard I. von Katzenelnbogen, in der sie die Leibeigenen in einem Gebiet, in dem auch Patersberg lag, unter sich aufteilen. Mit St. Goarshausen, Bornich und Offenthal gehörte der Ort den Grafen von Isenburg, von denen er vertraglich der Tochter Ludwigs I. von Isenburg-Cleberg, Irmgard, als Mitgift 1284 in die Ehe mit Diethers V. Sohn Wilhelm I. von Katzenelnbogen eingebracht wurde. Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte über „Pfadsberg“, „Padisberg“ bis zu Patersberg. Nach dem Aussterben des Katzenelnbogener Grafengeschlechtes mit Johannes’ IV. Sohn Graf Philipp I. von Katzenelnbogen im Jahre 1479, erbte Heinrich III. der Reiche, Landgraf von Hessen, ihren Besitz. Zwei Großfeuer von 1546 und vom Karfreitag (30. März) 1584 zerstörten das Dorf fast vollständig, bei letzterem brannte auch die Kirche bis auf die Wände nieder, deren Teile aus verschiedenen Zeitepochen stammen (12. bis 14. Jahrhundert). Der inzwischen durch einen Wassergraben mit dichter Hecke und talseitig durch eine Mauer befestigte Ort war nur durch die beiden bewachten Tore, Wassertor und Gloppertor, zu betreten und gewährte in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) vielen Bewohner umliegender Dörfer Sicherheit vor umherziehenden, brandschatzenden Soldaten. Ein tiefer, ergiebiger Dorfbrunnen aus dem Jahre 1556 spendete bis 1924 den Bewohnern frisches Wasser. In den Jahren 1632 bis 1635 forderte die Pest in dem übervölkerten Ort hunderte von Opfern. Patersberg blieb vor Zerstörungen weiterhin bewahrt, zahlreiche Fachwerkhäuser aus der Zeit nach 1584 stehen noch heute.[5][6]
In der Zeit von 1806 bis 1813 gehörte Patersberg zum französisch verwalteten sogenannten "pays réservé", nach dem Wiener Kongress kam der Ort an das Herzogtum Nassau und wurde dem neu gebildeten Amt St. Goarshausen zugeordnet. Infolge des sogenannten Deutschen Krieges wurde das Herzogtum 1866 von Preußen annektiert.[5] Zunächst dem Rheingaukreis angehörig, wurde Patersberg bei der Verkleinerung der Kreise 1886 dem neuen Kreis Sankt Goarshausen (1962 in Loreleykreis umbenannt) zugeordnet.[7]
Nach dem Ersten Weltkrieg war Patersberg bis zum Abzug der Franzosen 1929 besetzt, nach dem Zweiten Weltkrieg lag er ebenfalls in der französischen Besatzungszone und wurde 1946 Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.[7] Am 7. Juni 1969 gelangte der Ort durch die im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform erfolgte Zusammenlegung von Loreley- und Unterlahnkreis zum neu gebildeten Rhein-Lahn-Kreis.[8]
Karl Groß wurde am 15. März 2022 Ortsbürgermeister von Patersberg.[10] Da für eine am 16. Januar 2022 angesetzte Direktwahl keine Wahlvorschläge eingereicht wurden, oblag die Neuwahl gemäß Gemeindeordnung dem Rat, der sich für Groß entschied.[11]
Die Vorgänger von Karl Groß waren Andreas Groß, der das Amt seit 2011 ausübte,[12] es mit Wirkung zum 31. Oktober 2021 jedoch aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte,[13] sowie zuvor Frank Lautenbach.[14]
Wappen
Blasonierung: „In von Gold und Blau gespaltenem Schild ein silberner Löwe, zwischen den Vorderpranken ein blaues Schildchen, darin ein linksgewendeter, silberner Hahn.“[15]
↑Norbert Schmiedel: Andreas Groß ist Bürgermeister. In: Rhein-Zeitung (über Genios Pressearchiv). GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH, München, 1. September 2011, abgerufen am 8. November 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
↑Andreas Groß: Amtsniederlegung Andreas Groß. In: Infos aus der Verbandsgemeinde Loreley – Amtliche Bekanntmachungen, Ausgabe 40/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 19. Februar 2022.
↑Zwei Ortschef treten zurück. In: Rhein-Lahn-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 30. April 2011, abgerufen am 8. November 2021.
↑Wappen. Verbandsgemeinde Loreley, abgerufen am 8. November 2021.