Passe (Kleidung)

Quergestreifte Passe an einem langsgestreiften Herrenhemd
Passe an einer Damenbluse

Die Passe, auch Schulterpasse, Sattel, Goller, Göller oder Koller, engl. yoke, ist das im hinteren Schulterbereich von Hemden eingenähte Stoffstück, das Rücken- und Vorderteil miteinander verbindet.[1] Dadurch wird das bei jedem Hemdenträger leicht unterschiedliche Niveau zwischen rechter und linker Schulter optisch ausgeglichen.

Varianten

Die Passe kann ein- oder zweilagig („verstürzt“) ausgeführt werden. Üblich ist eine Außenseite und ein innerer Besatz, der die Schnittkanten einfasst und der Innenseite des Hemdes ein sauberes Aussehen verleiht. Bei Freizeithemden und -blusen werden beide Lagen einheitlich zugeschnitten, bei formellen Hemden separat und im schrägen Fadenlauf, weil sich das Hemd dadurch der Körperform besser anpasst. Bei verstürzten Passen können aus modischen Gründen auch unterschiedliche Stoffe verwendet werden, so dass die Innenseite eine besondere Optik erhält.[2]

Eine in der Mitte geteilte Passe (engl. split yoke) soll bei Maßhemden mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen, zum Beispiel asymmetrische Sitzpositionen und stark unterschiedliche Schulterhöhen ausgleichen.[3] Die dann unterschiedliche Musterführung wird allerdings auch als störend empfunden.[4] Speziell bei Blusen sind auch – meist farblich abgesetzte – Passen im vorderen Schulterbereich üblich.[5] Sie kaschieren die Schulterlinie, reduzieren optisch deren Breite und betonen dafür den Oberkörper, eine beliebte Veränderung der modischen Silhouette.

Etymologie

Der Begriff Passe leitet sich vom gotischen batan, althochdeutschen pazan, mittelhochdeutsch-niederrheinisch passen her, mit der ursprünglichen Bedeutung gehen, vorgehen, auch zum Ziel kommen, erreichen, angemessen sein (frz. passer). Denselben Ursprung hat besser.[6]

Einzelnachweise

  1. Jules Fallon: Kleidung: Das umfassende Handbuch für Nähen & Schneidern. Grünwald 2017, ISBN 978-3-8307-0978-7, S. 176.
  2. Ratgeber zum "verstürzen" bei Elle ellepuls.com abgerufen am 31. Juli 2018.
  3. Xsuits xuits.com abgerufen am 31. Juli 2018.
  4. Nina Pohlmann: Krawatten-Knigge. München 2007, ISBN 978-3-8338-0518-9, S. 52.
  5. Teresa Gilewska: Kleidungskonzepte für jede Figur. Paris 2013, ISBN 978-3-8307-0906-0, S. 105.
  6. Friedrich Schmitthenner: Kurzes deutsches Wörterbuch für Etymologie, Synonymik und Orthographie. Darmstadt 1837, S. 344.

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Autor/Urheber: Jay DeFehr from Seattle, Washington, Lizenz: CC BY-SA 2.0
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