Titularbistum Partenia

Das Bistum Partenia oder Parthenia (lateinisch Dioecesis Partheniensis) ist ein römisch-katholisches Titularbistum.

Es geht zurück auf ein untergegangenes Bistum an einem gleichnamigen Ort in der römischen Provinz Mauretania Sitifensis, das bis zum Einfall der Vandalen im 5. Jahrhundert bestand. Der letzte dort amtierende Bischof, Rogatus, wurde 484 verbannt. Die Stadt wurde im frühen Mittelalter verlassen. Der Bischofssitz lag in der algerischen Hochebene in der heutigen algerischen Provinz Sétif südlich der Stadt Sétif.[1]

Die Diözese wurde 1964 als Titularbistum in partibus infidelium (d. h. „im Land der Ungläubigen“) wiederhergestellt.

Das Bistum gelangte zu unerwarteter Bekanntheit durch den französischen Bischof Jacques Gaillot, der am 13. Januar 1995, angeblich auf Druck der französischen Regierung, insbesondere des Innenministers Charles Pasqua, von Papst Johannes Paul II. als Bischof von Évreux abgelöst und auf den Titularsitz von Partenia versetzt wurde. Bischof Gaillot ließ die untergegangene Diözese als „Diözese ohne Grenzen“ im Internet wiederaufleben. Mit Hilfe der modernen Kommunikationsmittel kommuniziert er von seiner Klosterzelle in Paris aus über das Internet mit Menschen in aller Welt. Die in mehreren Sprachen verfasste Website partenia.org, zentrale Anlaufstelle für das virtuelle Bistum, wird monatlich von bis zu 65.000 Menschen besucht. Dort werden auch regelmäßig die Briefe und Tagebuchnotizen des Bischofs zu sozialen Themen publiziert.

Die folgenden Personen waren Titularbischöfe von Partenia:[2]

Titularbischöfe von Partenia
Nr.NameAmtvonbis
1Giovanni FallaniKurienbischof in Rom4. Juni 196423. Juli 1985
2José Luis Lacunza Maestrojuán OARWeihbischof in Panama30. Dezember 198529. Oktober 1994
3Jacques Gaillotehem. Bischof von Évreux13. Januar 1995

Siehe auch

Literatur

  • Stefano Antonio Morcelli: Africa Christiana: in tres partes tributa. Band 1. Bettoni, Brixen 1816, S. 253 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Jacques Gaillot: Église virtuelle, EÉglise de l’an 2000. Un évêque au royaume d’Internet. Editions Albin Michel, Paris 1999, ISBN 2-226-10673-1.
  • Pierre Pierrard: A nous la parole: Partenia, dix ans. Harmattan, Paris 2005, ISBN 2-7475-9010-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.partenia.org/deutsch/histoire_ger.htm
  2. Eintrag zu Partenia auf catholic-hierarchy.org

Koordinaten: 35° 57′ N, 5° 21′ O