Partenfeld
Partenfeld Markt Thurnau Koordinaten: 50° 3′ 17″ N, 11° 26′ 30″ O | |
---|---|
Höhe: | 307 m ü. NHN |
Einwohner: | 18 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95349 |
Vorwahl: | 09228 |
Partenfeld (oberfränkisch: Baddnfelld[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Thurnau im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geographie
Der Weiler liegt am Friesenbach, der etwas weiter östlich als linker Zufluss in den Roten Main mündet, und ist von Acker- und Grünland umgeben. Nördlich von Partenfeld gibt es einen Baum, der als Naturdenkmal ausgezeichnet ist, westlich des Ortes erhebt sich der Lehringsberg (374 m ü. NHN). Die Kreisstraße KU 5 führt am Hammerhaus vorbei nach Lanzenreuth (0,7 km nordöstlich) bzw. an Kemeritz vorbei nach Hutschdorf (2 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rottlersreuth (0,9 km südlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1321 als „Battenveld“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet das Feld des Batto. Mit dem Personennamen Batto wurde wahrscheinlich der Gründer der Siedlung angegeben. Die heutige Form ist 1695 durch einen Satzfehler entstanden.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Partenfeld aus 4 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft war strittig zwischen Kastenamt Kulmbach und dem Giech’schen Amt Thurnau. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Schafhof, 1 Tropfgütlein) und das Amt Thurnau (1 öder Rittersitz mit Viehhaus und Keller, 2 Söldengütlein).[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Partenfeld 1811 dem Steuerdistrikt Hutschdorf und 1812 der Ruralgemeinde Hutschdorf zugewiesen.[6] Am 1. Januar 1972 wurde Partenfeld im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Thurnau eingegliedert.
Ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 5: Eingeschossiges Haus, mit drei zu sechs Fenstern; Walmdach, gefaste Fenstergewände. 1751 errichtet (bezeichnet im Türsturz).[7]
- Ruine, am südlichen Ortsrand: Mauereck aus Hau- und Bruchstein, von einem Steinhaus der Grafen v. Giech (um 1500 errichtet), das ehemals von Weiher und Damm umgeben war.[7] 1966 wurden die letzten Reste der Ruine beseitigt.[8][9]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 54* | 46* | 32 | 37 | 33 | 33 | 37 | 42 | 25 | 24 | 18 |
Häuser[10] | 9* | 6 | 5 | 8 | 5 | 6 | 5 | ||||
Quelle | [11] | [6] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
Partenfeld ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Hutschdorf) gepfarrt.[5][18]
Literatur
- Georg Paul Hönn: Pattenfeld. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 454–455 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 120–121.
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Pattenfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 311 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Pattenfeld. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 282 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 79.
- Thomas Münch: Der Markt Thurnau mit seinen Ortsteilen. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-785-2
Weblinks
- Partenfeld in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Partenfeld in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. August 2020.
- Partenfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 15. August 2020
- Partenfeld auf der Website thurnau.de
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 316 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
- ↑ Partenfeld im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 121.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 627.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 755f.
- ↑ a b A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 79. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgebrochen.
- ↑ Partenfeld auf der Website www.thurnau.de
- ↑ Bild der Schlossruine
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 900, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1074, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1022 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1069 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1104 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 949 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 698 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).