Parteivorsitzender

Parteivorsitzender (in der Schweiz Parteipräsident, bei bürgerlichen Parteien in Österreich auch Parteiobmann bzw.[1] Parteiobfrau), bei Parteien, in denen er eher als primus inter pares auftritt, auch Parteisprecher (vergl. Bundessprecher), ist der leitende Parteifunktionär, der als Vorsitzender eine politische Partei nach außen repräsentiert und faktisch oft auch führt. In der Fach- und auch Alltagssprache wird die Bezeichnung Parteichef synonym oder als Oberbegriff verwendet.[2] Er ist Mitglied des jeweiligen Parteivorstandes.

Mögliche Parteiorganisationen

Parteiorganisationen ohne (politisch relevanten) Vorsitzenden

Parteien benötigen nicht zwingend einen Parteivorsitzenden. Insbesondere in Staaten mit Mehrheitswahlrecht haben sich die Parteien vielfach aus Zusammenschlüssen von Wahlorganisationen auf Wahlkreisebene gebildet. Im jeweiligen Wahlkreis formierte sich vor der jeweiligen Wahl ein Unterstützerkreis des lokalen Kandidaten. Gleichgesinnte Abgeordnete schlossen sich zu Fraktionen zusammen. Eine eigene Parteiorganisation und damit Parteivorsitzende gab es zunächst nicht. Historische Beispiele für derartige Parteiorganisationen sind die Tories und Whigs im Vereinigten Königreich. Auch die ersten deutschen Parteien – z. B. die Nationalliberale Partei und die Deutsche Zentrumspartei – entstanden zunächst durch ihre Fraktionen. Ab den 1870er Jahren entwickelten sich allmählich Parteistrukturen, die von den Fraktionen unabhängig waren. Die Rolle des Parteichefs (wenn ein solcher überhaupt benannt wurde) blieb aber bis ins 20. Jahrhundert hinein überwiegend unbedeutend. Der jeweilige Fraktionsvorsitzende war der eigentliche Führer der Partei.

Dies ist nach wie vor so der Fall im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Zwar besitzen die Parteien dort formell Vorsitzende (Chairmen), doch diese haben hauptsächlich administrative Aufgaben und spielen politisch keine nennenswerte Rolle. Ihre Aufgaben entsprechen daher eher denen der „Geschäftsführer“ europäischer Parteien. Die politische Führung ist hingegen im UK dem Party Leader (entweder Premierminister oder Oppositionsführer), in den USA den Parteiführern im Senat und Repräsentantenhaus sowie, falls er der Partei angehört, dem Präsidenten überlassen. Allgemein spielen die Parteien in beiden Ländern als solche nur eine untergeordnete Rolle und sind hauptsächlich für die Organisation des Wahlkampfes (sowie in den USA des Nominierungsparteitags) zuständig.[3]

Parteiorganisationen mit einem (politisch relevanten) Vorsitzenden

Parteivorsitzende werden – meist zusammen mit ihren Stellvertretern – auf Parteitagen gewählt, im Regelfall für die maximal zulässige Wahlperiode von zwei Jahren. Die Parteichefs von größeren Parlamentsparteien haben häufig noch weitere hohe Funktionen in Personalunion, wie Regierungschef, Minister oder Fraktionsvorsitzender (in Österreich: Klubobmann). In der Schweiz sind solche Doppelfunktionen selten.

Viele Staaten haben ein Parteiengesetz, das den groben Rahmen für politische Parteien absteckt und oft auch die teilweise Finanzierung der Partei- und Bildungsarbeit (Parteiakademie etc.) durch öffentliche Gelder regelt. In diesem Fall gilt die Verantwortung des Parteichefs und des Finanzreferenten nicht nur parteiintern, sondern auch gegenüber dem Staat und seinem Strafrecht. Die parteiinterne Verantwortung ist durch die Sitzungen des Parteivorstands (bzw. des Präsidiums) und durch periodische Parteitage und die auf ihnen erfolgende „Entlastung“ gegeben. Für die innere Organisation der Partei und die regulären Kontakte zu den Mitgliedern ist jedoch nicht der Vorsitzende, sondern der Parteisekretär oder Generalsekretär zuständig.

Im Regelfall haben Parteichefs schon eine „Parteikarriere“ hinter sich, die sie für ein späteres hohes Parteiamt wie das des Vorsitzenden in Stellung bringt. Die Karriere beginnt vielfach als Studentenfunktionär oder in einer Funktion bei der Parteijugend, bei einer kirchlichen Organisation oder in einer Gewerkschaft.

Parteiorganisationen mit Doppelspitze in Deutschland

Aus Proporzgründen verfügen manche Parteien über zwei gleichberechtigte Parteivorsitzende, eine sogenannte Doppelspitze. In Deutschland wird dieses Prinzip von Bündnis 90/Die Grünen bereits seit der Parteigründung umgesetzt: Qua Satzung besteht eine Doppelspitze nach Geschlecht, in frühen Jahren der Partei waren auch die beiden konkurrierenden Parteiflügel Fundis und Realos an der Parteispitze abgebildet. Zeitweise amtierten dann bis zu drei gleichberechtigte Bundessprecher. Auch die Partei Die Linke verfügt seit 2010 über eine Doppelspitze, die nach Geschlecht und Herkunft aus Ost- und Westdeutschland zusammengesetzt ist. Die AfD und SPD haben ebenfalls eine Doppelspitze, welche verschiedene Parteiflügel repräsentieren.

Parteivorsitzende von im Bundestag der Bundesrepublik Deutschland vertretenen Parteien

Die folgende Aufstellung beschränkt sich auf Parteien, die aktuell im Deutschen Bundestag und dort mindestens in Gruppenstärke vertreten sind.

ParteiVorsitzende
CDU
CDU

Friedrich Merz
CSU
CSU

Markus Söder
SPD
SPD
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Lars Klingbeil

Saskia Esken
FDP
FDP

Christian Lindner
GRÜNE
GRÜNE

Omid Nouripour


Ricarda Lang

DIE LINKE
DIE LINKE

Janine Wissler

Martin Schirdewan
AfD
AfD

Tino Chrupalla
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Alice Weidel
BSW
BSW
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Sahra Wagenknecht

Amira Mohamed Ali

Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Konrad Adenauer1950–1966Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB), Bundeskanzler (bis 1963), Bundesminister des Auswärtigen (1951–1955)Ehrenvorsitzender
Ludwig Erhard1966–1967MdB Bundeskanzler (bis 1966)Ehrenvorsitzender
Kurt Georg Kiesinger1967–1971MdB, Bundeskanzler (bis 1969)Ehrenvorsitzender
Rainer Barzel1971–1973MdB, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Oppositionsführer)Erfolgloser Kanzlerkandidat von CDU und CSU bei der Bundestagswahl 1972
Helmut Kohl1973–1998Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz (bis 1976), MdB (ab 1976), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Oppositionsführer) (1976–1982), Bundeskanzler (1982–1998)Ehrenvorsitz ruhend ab 2000
Wolfgang Schäuble1998–2000MdB, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Oppositionsführer)
Angela Merkel2000–2018MdB, Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Oppositionsführerin) (2002–2005), Bundeskanzlerin (ab 2005)
Merkel verzichtete auf einen angedachten Ehrenvorsitz.
Annegret Kramp-Karrenbauer2018–2021Ministerpräsidentin von Saarland (bis 2018), Bundesministerin der Verteidigung (ab 2019),
Armin Laschet2021–2022Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (bis 2021), MdB (ab 2021)Erfolgloser Kanzlerkandidat von CDU und CSU bei der Bundestagswahl 2021
Friedrich Merzseit 2022MdB / Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (Oppositionsführer) (ab 2022)Merz wurde am 17. Dezember 2021 als erster Vorsitzender in einer Mitgliederbefragung bestimmt und wurde am 22. Januar 2022 auf dem CDU-Parteitag bestätigt.

Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Josef Müller1946–1949Mitglied des Bayerischen Landtags (MdL), Staatsminister der Justiz und Stellvertreter des Bayerischen Ministerpräsidenten (ab 1947)
Hans Ehard1949–1955MdL, Bayerischer Ministerpräsident (bis 1954), Staatsminister der Finanzen (1950), Staatsminister für Verkehrsangelegenheiten, Post- und Telegraphenwesen (1951–1952), Präsident des Bayerischen Landtags (ab 1954)
Hanns Seidel1955–1961MdL, Bayerischer Ministerpräsident (1957–1960)
Franz Josef Strauß1961–1988MdB (bis 1978), Bundesminister der Verteidigung (bis 1963), Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag (1963–1966), Bundesminister der Finanzen (1966–1969), MdL und Bayerischer Ministerpräsident (ab 1978)Erfolgloser Kanzlerkandidat von CDU und CSU bei der Bundestagswahl 1980; im Amt verstorben
Theo Waigel1988–1999MdB, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag (bis 1989), Bundesminister der Finanzen (1989–1998)Ehrenvorsitzender
Edmund Stoiber1999–2007MdL, Bayerischer Ministerpräsident (1993–2007), MdB (2005)Erfolgloser Kanzlerkandidat von CDU und CSU bei der Bundestagswahl 2002; Ehrenvorsitzender
Erwin Huber2007–2008MdL, Staatsminister der Finanzen
Horst Seehofer2008–2019Bayerischer Ministerpräsident (2008–2018), MdL (2013–2018), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (ab 2018)Ehrenvorsitzender
Markus Söderseit 2019MdL, Bayerischer Ministerpräsident

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Kurt Schumacher1946–1952Vorsitzender des Zonenbeirats der Britischen Besatzungszone (1946), MdB und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag (Oppositionsführer) (ab 1949)Erfolgloser Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 1949; Erfolgloser Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten (1949); im Amt verstorben
Erich Ollenhauer1952–1963MdB und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag (Oppositionsführer)Erfolgloser Kanzlerkandidat der SPD bei den Bundestagswahlen 1953 und 1957; im Amt verstorben
Willy Brandt1964–1987Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Regierender Bürgermeister von Berlin (bis 1966), Bundesminister des Auswärtigen und Stellvertreter des Bundeskanzlers (1966–1969), MdB (ab 1969), Bundeskanzler (1969–1974), Präsident der Sozialistischen Internationale (ab 1976)Erfolgloser Kanzlerkandidat der SPD bei den Bundestagswahlen 1961 und 1965; Ehrenvorsitzender; Friedensnobelpreis 1971
Hans-Jochen Vogel1987–1991MdB und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag (Oppositionsführer)Erfolgloser Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 1983
Björn Engholm1991–1993Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtags, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (bis 1993)Designierter Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl 1994; Rücktritt von allen Ämtern wegen der Schubladenaffäre
Rudolf Scharping1993–1995Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz (bis 1994), MdB und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag (Oppositionsführer) (ab 1994)Erfolgloser Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 1994
Oskar Lafontaine1995–1999Mitglied des Landtags des Saarlandes und Ministerpräsident des Saarlandes (bis 1998), MdB und Bundesminister der Finanzen (ab 1998)1999 Rücktritt von allen Ämtern wegen Differenzen innerhalb der Bundesregierung; später Vorsitzender der Partei Die Linke (2007–2010)
Gerhard Schröder1999–2004MdB und Bundeskanzler
Franz Müntefering2004–2005MdB und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag
Matthias Platzeck2005–2006Mitglied des Landtags Brandenburg und Ministerpräsident von Brandenburg
Kurt Beck2006–2008Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz
Franz Müntefering2008–2009MdB
Sigmar Gabriel2009–2017MdB, Bundesminister für Wirtschaft und Energie (2013–2017), Stellvertreter der Bundeskanzlerin, Bundesminister des Auswärtigen (ab 2017)
Martin Schulz2017–2018MdB (ab 2017)Erfolgloser Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 2017
Andrea Nahles2018–2019MdB und Vorsitzende der SPD-Fraktion im Deutschen BundestagErste weibliche SPD-Parteivorsitzende.

Am 3. Juni 2019 gab Nahles ihren Rücktritt bekannt.
Seitdem wurde das Amt kommissarisch von Malu Dreyer, Manuela Schwesig (bis 10. September 2019) und Thorsten Schäfer-Gümbel (bis 1. Oktober 2019) ausgeübt.

Norbert Walter-Borjans2019–2021
Saskia Eskenseit 2019MdB
Lars Klingbeilseit 2021MdB

Freie Demokratische Partei (FDP)

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Theodor Heuss1948–1949Mitglied des Parlamentarischen RatesAnschließend Bundespräsident (1949–1959)
Franz Blücher1949–1954MdB, Bundesminister für Angelegenheiten des Marshallplans (bis 1953), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ab 1953), Stellvertreter des BundeskanzlersAb 1956 Mitglied der FVP
Thomas Dehler1954–1957MdB, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag
Reinhold Maier1957–1960MdB (bis 1959), Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, Ministerpräsident von Württemberg-Baden (1945–1952) und danach bis 1953 Ministerpräsident von Baden-WürttembergEhrenvorsitzender; Einziger Ministerpräsident, neben Thomas Kemmerich, von der FDP
Erich Mende1960–1968MdB, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag (bis 1963), Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und Stellvertreter des Bundeskanzlers (1963–1966)Ab 1970 Mitglied der CDU
Walter Scheel1968–1974MdB, Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Bundestages (bis 1969), Bundesminister des Auswärtigen und Stellvertreter des Bundeskanzlers (1969–1974), geschäftsführender Bundeskanzler (ab 1974)Anschließend Bundespräsident (1974–1979); Ehrenvorsitzender
Hans-Dietrich Genscher1974–1985MdB, Bundesminister des Auswärtigen und Stellvertreter des Bundeskanzlers (mit zweiwöchiger Unterbrechung 1982)Ehrenvorsitzender
Martin Bangemann1985–1988Bundesminister für Wirtschaft, MdB (ab 1987)
Otto Graf Lambsdorff1988–1993MdBEhrenvorsitzender
Klaus Kinkel1993–1995Bundesminister des Auswärtigen und Stellvertreter des Bundeskanzlers, MdB (ab 1994)
Wolfgang Gerhardt1995–2001MdB, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag (ab 1998)
Guido Westerwelle2001–2011MdB, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag (Oppositionsführer) (2006–2009), Bundesminister des Auswärtigen (2009–2013) und Stellvertreter der Bundeskanzlerin (2009–2011)Erfolgloser Kanzlerkandidat von der FDP bei der Bundestagswahl 2002
Philipp Rösler2011–2013Bundesminister für Gesundheit (2009–2011), Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Stellvertreter der Bundeskanzlerin (2011–2013)
Christian Lindnerseit 2013Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der FDP-Fraktion (bis 2017), MdB (ab 2017), Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag (2017–2021), Bundesminister der Finanzen und Stellvertreter des Vizekanzlers (§ 22 GO BReg) (ab 2021)

Am 14. Mai 1993 hervorgegangen aus einer Fusion der beiden Parteien Die Grünen (gegründet 1980) und Bündnis 90 (gegründet 1991). Die Vorsitzenden des Bündnis 90 sind nicht aufgeführt.

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Manon Maren-Grisebach1982–1983
Wilhelm Knabe1982–1984
Rainer Trampert1982–1987
Rebekka Schmidt1983–1984
Lukas Beckmann1984–1987
Jutta Ditfurth1984–1988Ab 1991 Mitglied der Ökologischen Linken
Regina Michalik1987–1988
Christian Schmidt1987–1988
Ralf Fücks1989–1990
Ruth Hammerbacher1989–1990
Verena Krieger1989–1990
Renate Damus1990–1991
Heide Rühle1990–1991
Hans-Christian Ströbele1990–1991
Ludger Volmer1991–1994
Christine Weiske1991–1993
Marianne Birthler1993–1994
Krista Sager1994–1996
Jürgen Trittin1994–1998MdB, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1998–2005), Ab dem 4. Oktober 2005 bis zur neuen Regierungsbildung übernahnm Jürgen Trittin das Bundesminister für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft kommissarisch
Gunda Röstel1996–2000
Antje Radcke1998–2000
Renate Künast2000–2001Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (2001–2005)
Fritz Kuhn2000–2002
Claudia Roth2001–2002
Angelika Beer2002–2004Ab 2009 Mitglied der Piratenpartei
Reinhard Bütikofer2002–2008Mitglied des Europäischen Parlaments (2009-2024)Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei (2012-2019)
Claudia Roth2004–2013MdB
Cem Özdemir2008–2018Mitglied des Europäischen Parlaments (bis 2009), MdB (ab 2013), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (ab 2021)
Simone Peter2013–2018
Annalena Baerbock2018–2022MdB, Bundesministerin des Auswärtigen (ab 2021)Erfolglose Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen bei der Bundestagswahl 2021
Robert Habeck2018–2022Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein (bis 2018), MdB (ab 2021), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Stellvertreter des Bundeskanzlers (ab 2021)
Omid Nouripourseit 2022MdB
Ricarda Langseit 2022MdB

Am 16. Juni 2007 hervorgegangen durch Beitritt der Vereinigung Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative (WASG) zur Die Linkspartei.PDS; vorher bekannt unter den Namen: Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS, 1990–2005), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – Partei des Demokratischen Sozialismus (SED-PDS, 1989–1990) und Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED, 1946–1989). Aufgeführt sind nur die Parteivorsitzenden ab der Zeit der „Wende“ in der Deutschen Demokratischen Republik.

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Gregor Gysi1989–1993Mitglied der frei gewählten Volkskammer der DDR und Vorsitzender der PDS-Fraktion (1990), MdB und Vorsitzender der PDS-Gruppe im Deutschen Bundestag (ab 1990)
Lothar Bisky1993–2000Mitglied des Landtags Brandenburg und Vorsitzender der Fraktion PDS-LL (bzw. ab 1994 PDS)
Gabriele Zimmer2000–2003Mitglied des Thüringer Landtags
Lothar Bisky2003–2010Mitglied des Landtags Brandenburg (bis 2005), Vorsitzender der PDS-Fraktion (bis 2004), Vizepräsident des Landtags Brandenburg (2004–2005), MdB (2005–2009), Vorsitzender der Europäischen Linken (2007–2010), Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der Fraktion GUE-NGL (ab 2009)
Oskar Lafontaine2007–2010MdB (bis 2010), Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag (bis 2009), Mitglied des Landtags des Saarlandes und Vorsitzender der Fraktion Die Linke (ab 2009)
Gesine Lötzsch2010–2012MdB
Klaus Ernst2010–2012MdBAb 2024 Mitglied von BSW
Katja Kipping2012–2021MdB
Bernd Riexinger2012–2021MdB ab 2017Erfolgloser Spitzenkandidat zur Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016
Susanne Hennig-Wellsow2021–2022Mitglied des Thüringer Landtags, Vorsitzende der Thüringer Linksfraktion (bis 2021), MdB (ab 2021)
Janine Wisslerseit 2021Mitglied des Hessischen Landtags, Vorsitzende der hessischen Linksfraktion (bis 2021), MdB (ab 2021)
Martin Schirdewanseit 2022Mitglied des Europäischen Parlaments, Vorsitzender der Fraktion GUE-NGL

Alternative für Deutschland (AfD)

Die AfD wurde 2013 gegründet und erstmals 2017 in den Deutschen Bundestag gewählt.

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Bernd Lucke2013–2015Mitglied des Europäischen Parlaments (2014–2019)Gründungsvorsitzender; Nach seiner Abwahl vom Parteivorsitz aus der AfD ausgetreten
Konrad Adam2013–2015Früher Mitglied der CDU
Frauke Petry2013–2017Mitglied des Sächsischen Landtags und Vorsitzende der AfD-Fraktion (ab 2014)Gründungsvorsitzende und amtierend aus der AfD ausgetreten
Jörg Meuthen2015–2022Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg und Vorsitzender der AfD-Fraktion bzw. der ABW-Fraktion (2016–2017), Mitglied des Europäischen Parlaments (ab 2017)Amtierend aus der AfD ausgetreten
Alexander Gauland2017–2019MdB, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag und Oppositionsführer (2017–2021)1973–2013 Mitglied der CDU; Mitgründer der Partei; Ehrenvorsitzender
Tino Chrupallaseit 2019MdB, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag (ab 2021)
Alice Weidelseit 2022MdB, Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag (ab 2017), Oppositionsführerin (2017–2021)

Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW)

Die Abspaltung der Partei Die Linke, das BSW, wurde im Januar 2024 von Bundestagsabgeordneten gegründet und ist daher bereits im Bundestag vertreten.

ParteivorsitzAmtszeitÖffentliche Ämter während der Zeit des ParteivorsitzesBemerkungen
Sahra Wagenknechtseit 2024MdB, Vorsitzende der Gruppe BSW im Deutschen Bundestag (ab 2024)Gründungsvorsitzende und Namensgeberin, Früher Mitglied der Linke
Amira Mohamed Aliseit 2024MdBGründungsvorsitzende, Früher Mitglied der Linke

Zeitstrahl


Parteiobmänner von im Nationalrat der Republik Österreich vertretenen Parteien

In Österreich ist der Ausdruck Parteivorsitzender nur bei den Sozialistischen Parteien in Gebrauch: Der Parteichef der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) heißt Bundesparteivorsitzender, ebenso der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Die anderen Parteien bezeichnen den Inhaber der Spitzenfunktion als Parteiobmann oder Bundessprecher.

Die folgende Aufstellung beschränkt sich auf die österreichischen Parteien der zweiten Republik, die aktuell im Nationalrat vertreten sind.

ParteiVorsitzende
ÖVP
ÖVP

Karl Nehammer
SPÖ
SPÖ

Andreas Babler
FPÖ
FPÖ

Herbert Kickl
NEOS
NEOS

Beate Meinl-Reisinger
GRÜNE
GRÜNE

Werner Kogler

Österreichische Volkspartei (ÖVP)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Leopold Kunschak1945–1945
Leopold Figl1945–1952Österreichischer Bundeskanzler (1945–1953)
Julius Raab1952–1960Österreichischer Bundeskanzler (1953–1961)
Alfons Gorbach1960–1963Österreichischer Bundeskanzler (1961–1964)
Josef Klaus1963–1970Österreichischer Bundeskanzler (1964–1970)
Hermann Withalm1970–1971
Karl Schleinzer1971–1975
Josef Taus1975–1979
Alois Mock1979–1989
Josef Riegler1989–1991
Erhard Busek1991–1995
Wolfgang Schüssel1995–2007Österreichischer Bundeskanzler (2000–2007)
Wilhelm Molterer2007–2008
Josef Pröll2008–2011
Michael Spindelegger2011–2014
Reinhold Mitterlehner2014–2017
Sebastian Kurz2017–2021Österreichischer Bundeskanzler (2017–2019 und 2020–2021),

Änderte die Parteifarben in Türkis

Karl Nehammerseit 2021Österreichischer Bundeskanzler (ab 2021)

Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Adolf Schärf1945–1957
Bruno Pittermann1957–1967
Bruno Kreisky1967–1983Österreichischer Bundeskanzler (1970–1983)
Fred Sinowatz1983–1988Österreichischer Bundeskanzler (1983–1986)
Franz Vranitzky1988–1997Österreichischer Bundeskanzler (1986–1997)
Viktor Klima1997–2000Österreichischer Bundeskanzler (1997–2000)
Alfred Gusenbauer2000–2008Österreichischer Bundeskanzler (2007–2008)
Werner Faymann2008–2016Österreichischer Bundeskanzler (2008–2016)
Christian Kern2016–2018Österreichischer Bundeskanzler (2016–2017)
Pamela Rendi-Wagner2018–2023
Andreas Bablerseit 2023

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Anton Reinthaller1956–1958
Friedrich Peter1958–1978
Alexander Götz1978–1980
Norbert Steger1980–1986
Jörg Haider1986–2000
Susanne Riess-Passer2000–2002
Mathias Reichhold2002
Herbert Haupt2002–2004
Ursula Haubner2004–2005
Hilmar Kabas2005
Heinz-Christian Strache2005–2019Vizekanzler von Österreich (2017–2019), Rücktritt am 22.5.2019, Beteiligt an der Ibiza-Affäre
Norbert Hofer2019–2021[4]
Herbert Kicklseit 2021

NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum (NEOS)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Matthias Strolz2014–2018
Beate Meinl-Reisingerseit 2018
ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Freda Meissner-Blau1986–1988
Johannes Voggenhuber1988–1992
Peter Pilz1992–1994
Madeleine Petrovic1994–1995
Christoph Chorherr1995–1997
Alexander Van der Bellen1997–2008Österreichischer Bundespräsident (ab 2017)
Eva Glawischnig2008–2017
Ingrid Felipe2017
Werner Koglerseit 2017

Zeitstrahl

Parteipräsidien von im Nationalrat der Schweizer Eidgenossenschaft vertretenen Parteien

Schweizerische Volkspartei (SVP)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Hans Conzett1971–1976
Fritz Hofmann1976–1984
Adolf Ogi1984–1988
Hans Uhlmann1988–1995
Ueli Maurer1996–2008
Toni Brunner2008–2016
Albert Rösti2016–2020
Marco Chiesa2020–2024
Marcel Dettlingseit 2024

Sozialdemokratische Partei (SP)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Christiane Brunner2000–2004
Hans-Jürg Fehr2004–2008
Christian Levrat2008–2020
-seit 2020Co-Präsident
Mattea Meyerseit 2020Co-Präsidentin

FDP.Die Liberalen (FDP)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Fulvio Pelli2009–2012
Philipp Müller2012–2016
Petra Gössi2016–2021
seit 2021
Thierry Burkartseit 2020
ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Gerhard Pfisterseit 2021

Grüne Partei der Schweiz (GPS)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Balthasar Glättliseit 2020

Grünliberale Partei (GLP)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Martin Bäumle2007–2017
Jürg Grossenseit 2017

Evangelische Volkspartei (EVP)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Lilian Studerseit 2021

Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Daniel Frischknechtseit 2020

Lega dei Ticinesi (Lega)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Antonella Bignascaseit 2020

Partei der Arbeit der Schweiz (PdA)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
Amanda Iosetseit 2021Co-Präsidentin
Alexander Enilineseit 2021Co-Präsident

solidaritéS (Sol)

ParteivorsitzAmtszeitBemerkungen
unbekannt
Wiktionary: Parteivorsitzender – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Parteichef – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa Walter Müller: Klagenfurter Obmann der Grünen wird eine „Parteiobfrau“. In: Der Standard. 10. Februar 2016.
  2. So gibt die ISCO 08 in der deutschen Fassung unter 1114 Leitende Bedienstete von Interessenorganisationen die beiden Bezeichnungen Parteichef und Parteivorsitzender als Beispiel. ISCO 08 Gemeinsame deutschsprachige Titel und Erläuterungen auf Basis der englischsprachigen Version 1.5a vom April 2011. Stand der Bearbeitung: April 2011, S. 14 (pdf, statistik.at)
  3. Nils Müller: Das Parteiensystem der USA – Ein Überblick, ISBN 978-3-656-03591-6, S. 8 ff.
  4. ORF at/Agenturen red: Norbert Hofer tritt als FPÖ-Parteichef zurück. 1. Juni 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.

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Das BMKÖS unterstützt die Aktion "positiv arbeiten" für "Respekt und Selbstverständlichkeit" für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben. Vizekanzler Kogler: "Heutzutage ist die Diagnose HIV kein Todesurteil mehr. Dennoch haben Menschen, die mit der Diagnose leben, mit Vorurteilen und gesellschaftlicher Ausgrenzung zu kämpfen - etwa am Arbeitsplatz. Meine Solidarität gilt allen Betroffenen - ihnen möchte ich am Welt-AIDS-Tag klar sagen: "Wir stehen hinter euch".

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Christian Wolfgang Lindner, deutscher Politiker und Bundesvorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP). Hier während eines Besuchs beim Internationalen Münchner PresseClub am 19. September 2017 (unmittelbar vor seinem Wahlkampfauftritt in München am selben Tag).
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