Parlamentswahl in Portugal 2009

2005Parlamentswahl 20092011
(in %) [1]
 %
40
30
20
10
0
36,56
29,11
10,43
9,81
7,86
3,14
3,09
Sonst.
L/Ug
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2005
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−8,47
+0,34
+3,19
+3,46
+0,32
+1,01
+0,15
Sonst.
L/Ug
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g Leere oder ungültige Stimmzettel
Insgesamt 230 Sitze

Bei der Parlamentswahl in Portugal 2009 am 27. September 2009 waren etwa 9,34 Millionen Portugiesen im In- und Ausland aufgerufen, die 230 Mandate in der Assembleia da República neu zu bestimmen sowie damit die 18. verfassungsgemäße Regierung Portugals nach 1976. Die Wahl gewann die Sozialisten mit deutlichem Vorsprung vor den konservativen Sozialdemokraten, große Stimmenzuwächse konnte der Linksblock verzeichnen.

Die Wahl fand anlässlich des regulären Endes der vorigen, vierjährigen Legislaturperiode statt. Von 2005 bis 2009 regierte die Sozialistische Partei (PS) unter Führung von José Sócrates mit einer absoluten Mehrheit. Sahen die Meinungsforschunger zu Anfang des offiziellen Wahlkampfs am 12. September 2009 noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Sozialisten und der größten Oppositionspartei, den Sozialdemokraten (PSD),[2] wird bei der Wahl von einem Sieg der Sozialisten ausgegangen.[3] Bei den kleineren Parteien wird mit einem starken Stimmenzuwachs für den Bloco de Esquerda (BE) gerechnet. Zur Wahl standen insgesamt 13 Parteien sowie zwei Listenverbindungen.

Schwerpunkte des Wahlkampfes waren vor allem die Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise sowie der Bau neuer Infrastrukturprojekte, unter anderem die Hochgeschwindigkeitszugverbindung Lissabon–Madrid und Lissabon–Porto–Vigo sowie der neue Lissabonner Flughafen.

Endgültiges Ergebnis

José Sócrates, Premierminister Portugals zwischen 2005 und 2009, trat erneut für die Sozialisten an. Er verteidigte den Sieg der Sozialisten, die jedoch starke Stimmenverluste erlitten
Die jeweils am meisten (links) und zweitmeisten (rechts) gewählte Partei der portugiesischen Distrikte. Madeira und Azoren werden nicht angezeigt.

Von insgesamt etwa 9,34 Millionen wahlberechtigten Portugiesen nahmen 5.658.495 an der nach dem System der Verhältniswahl stattfindenden Abstimmung teil. Gewählt wurde je eine Parteienliste in einem der 22 Stimmbezirke, die sich aus allen portugiesischen Distrikten, den Azoren, der Inselgruppe um Madeira sowie je einem Stimmbezirk für das europäische Ausland und das außereuropäische Ausland zusammensetzen. Es gibt in Portugal keine Sperrklausel, die Mandate werden nach dem Hare/Niemeyer-Verfahren vergeben.

Im Vergleich mit den Parlamentswahlen im Jahr 2005 verlor die PS deutlich an Stimmen, konnte sich jedoch weiterhin als stimmenstärkste Partei behaupten. Die PSD gewann nur unwesentlich hinzu, die Sozialdemokraten wurden allgemein als Wahlverlierer gesehen. Die vier kleinen im Parlament vertretenen Parteien, CDS-PP, BE, PEV und PCP, gewannen ebenfalls auf Kosten der anderen Parteien Stimmen hinzu. Derweil erreichte die Wahlbeteiligung mit 60,54 Prozent den niedrigsten Stand bei portugiesischen Parlamentswahlen seit der Nelkenrevolution 1974.[4]

Wahlergebnisse

ParteiStimmenSitze
Anzahl%+/−Anzahl+/−
 Partido Socialista2.077.23836,6−8,497−24
 Partido Social Democrata1.653.66529,1+0,381+6
 Partido Popular592.77810,4+3,121+9
 Bloco de Esquerda557.3069,8+3,416+8
 Coligação Democrática Unitária1
446.2797,9+0,315
13
2
+1
+1
±0
 Partido Comunista dos Trabalhadores Portugueses52.7610,9+0,1
 Movimento Esperança Portugal25.9490,5
 Partido da Nova Democracia21.8760,4−0,3
 Movimento Mérito e Sociedade16.9240,3
 Partido Popular Monárquico15.2620,3
 Partido da Terra/Partido Humanista215.2620,2
 Partido Nacional Renovador11.5030,2+0,0
 Portugal pro Vida8.4610,2
 Partido Trabalhista Português4.9740,1
 Partido Operário de Unidade Socialista4.6320,1−0,0
 Partido da Terra23.2650,1
 Leeren Stimmzettel99.0861,7−0,1
 Ungültige Stimmzettel76.8941,4+0,2
 Gesamt5.681.258100,0230
Wahlberechtigte9.519.921
Wahlbeteiligung59,7 %
Quelle:[5]

1 Die Coligação Democrática Unitaria ist eine Listenverbindung aus PCP und PEV, die auch gemeinsam im Wahlkampf auftraten.

2 Die Frente Ecologia e Humanismo ist eine Listenverbindung aus MPT und PH, die auch gemeinsam im Wahlkampf auftraten. Teilweise trat die MPT dennoch einzeln an.

Einzelnachweise

  1. Deputados e Grupos Parlamentares (Memento vom 16. Juli 2012 im Internet Archive)
  2. PS e PSD empatados, maioria à esquerda só com três. Sapo.pt, 11. September 2009, abgerufen am 27. September 2009 (portugiesisch).
  3. PS com vantagem de 8 pontos percentuais sobre o PSD. RTP.pt, 24. September 2009, abgerufen am 27. September 2009 (portugiesisch).
  4. Nationale Wahlkommission CNE, Ergebnis der Parlamentswahl 2009 (Memento desOriginals vom 8. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.legislativas2009.mj.pt (portugiesisch)
  5. Resultados Eleitorais (Memento desOriginals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eleicoes.cne.pt, auf eleicoes.cne.pt, abgerufen am 7. Juni 2012

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Autor/Urheber: Antonio Cruz/ABr, Lizenz: CC BY 3.0 br
José Sócrates, prime minister of Portugal in Brasília
Pt plelection 2009.PNG
Electoral results in the Portuguese parliamentary election of 2009.