Parcz

Parcz
Parcz führt kein Wappen
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Ermland-Masuren
Powiat:Kętrzyn
Gmina:Kętrzyn
Geographische Lage:54° 5′ N, 21° 31′ O
Einwohner:280
Postleitzahl:11-404
Telefonvorwahl:(+48) 89
Kfz-Kennzeichen:NKE
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen:Danzig
Kaliningrad



Parcz (2009)

Parcz (deutsch Partsch) ist ein Dorf in Polen in der Wojewodschaft Ermland-Masuren. Das Dorf gehört zum Schulzenamt (sołectwo) Mażany in der Landgemeinde Kętrzyn (Rastenburg), Powiat Kętrzyński.

Geographische Lage

Parcz liegt im Nordosten Polens etwa 30 Kilometer südlich der Staatsgrenze Polens zur russischen Oblast Kaliningrad. Etwa fünf Kilometer östlich des Dorfes liegt der See Dobskie, vier Kilometer westlich der Mój.

Geschichte

Mit einer Fläche von 16 Hufen wurde das Dorf im 14. Jahrhundert gegründet. Es bestanden hier ein Rittergut sowie eine Mühle. Im 16. Jahrhundert wurden die polnische Adelsfamilie (szlachta) Kobyliński Eigentümer der Ortschaft. Im 18. Jahrhundert war Partsch im Besitz der Familie von Klingsporn. Anfang des 19. Jahrhunderts erwarb Baron Friedrich Schenck zu Tautenburg die Güter, die seiner Familie bis 1945 gehörten. 1817 gab es in dem Hauptort, Groß Partsch[1] 16 Wohngebäude. Hinzu kamen vier Wohnhäuser in Klein Partsch.[2]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde westlich des Ortes das Führerhauptquartier Wolfsschanze errichtet. Am Ende des Krieges nahm im Januar 1945 die Rote Armee die Gegend ein und in der Folge wurde der Ort Teil Polens. 1970 gab es in dem Dorf einen Kindergarten, eine achtklassige Schule sowie einen Kinosaal mit 60 Sitzplätzen. 1973 wurde Parcz dem Schulzenamt Czerniki in der Gmina Kętrzyn zugeordnet. Heute gehört Parcz zum Schulzenamt Mażany.

Einwohnerentwicklung

Nachfolgend die graphische Darstellung der Einwohnerentwicklung.[3]

Verkehr

Aus Kętrzyn führt eine Nebenstraße nach Parcz. Diese knickt bei Parcz in nördlicher Richtung ab und führt unter anderem durch das Dorf Mażany.

Parcz liegt an der stillgelegten Bahnstrecke 259 von Węgorzewo nach Kętrzyn. Die Strecke wird gelegentlich für touristische Zwecke befahren. Der nächste Bahnhof mit regelmäßigem Bahnverkehr befindet sich im neun Kilometer westlich gelegenen Kętrzyn. Von dort bietet die PKP Direktverbindungen nach Olsztyn und Posen an.

Der geographisch nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad, der sich etwa 110 Kilometer nordwestlich, auf russischem Hoheitsgebiet befindet. Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der etwa 200 Kilometer westlich gelegene Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig.

Literatur

  • Tadeusz Swat: Dzieje Wsi. In: Aniela Bałanda u. a.: Kętrzyn. Z dziejów miasta i okolic. Pojezierze, Olsztyn 1978, S. 213–214 (Seria monografii miast Warmii i Mazur).

Weblinks

Commons: Parcz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. lt. Swat 1978 Wielki Parcz
  2. lt. Swar 1978 Mały Parcz
  3. Für 1818 Zahlen für Groß (167) und Klein Partsch (67)
    Quelle für 1818, 1939, 1970: Swat 1978, S. 214
    Für 1933 Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Landkreis Rastenburg (poln. Ketrzyn). (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Poland adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Polen
POL gmina Kętrzyn COA.svg
Wappen der Gemeinde Kętrzyn (Rastenburg), Polen.
2009-07 Parcz 2.jpg
Autor/Urheber: Ralf Lotys (Sicherlich), Lizenz: CC BY 3.0
Parcz