Paperboy

Paperboy
StudioAtari Games
PublisherAtari Games
Leitende EntwicklerJohn Salwitz, Dave Ralston, Russel Dawe
Erstveröffent-
lichung
1984
GenreGeschicklichkeitsspiel
Spielmodus2 Spieler abwechselnd
SteuerungFahrradlenker; 2-Knöpfe
GehäuseStandard
Arcade-SystemAtari System 2 = Haupt-CPU: T11 (@ 10 MHz)
Sound-CPU:
6502 (@ 1,789772 MHz)
Sound-Chips: YM2151, POKEY, TMS5220
MonitorRaster Auflösung 512 × 384 (4:3 Horizontal) Farbpalette: 256
Paperboy auf dem Schneider CPC 464

Paperboy (englisch für Zeitungsjunge) ist ein Computerspiel, das erstmals 1984 in Form eines Spielautomaten erschien. Paperboy war eines der ersten Computerspiele mit einer isometrischen Perspektive. Die Spielfigur bewegte sich dabei diagonal im Spielgeschehen, anstelle der herkömmlichen links-rechts/oben-unten Bewegungen. Der Paperboy-Spielautomat war mit einem Fahrradlenker anstatt einem Joystick ausgestattet und war das erste Spielhallengerät, das ein Fahrrad simulierte.

Spielhandlung

Das Spiel handelt vom Alltag eines amerikanischen Zeitungsjungen. Der Spieler muss die Spielfigur auf einem BMX-Fahrrad im Wettlauf gegen die Zeit durch einen Ort steuern und Zeitungen verteilen. Dabei wird er von Passanten und beißwütigen Hunden daran gehindert, möglichst viele Zeitungen in möglichst kurzer Zeit in den Briefkästen lediglich der Abonnenten zu werfen, die sich auf der linken Straßenseite befinden. Erhält ein Kunde keine Zeitung oder wird ihm sogar eine Scheibe eingeworfen, gibt es einen Bonus-Abzug und es kommt zu einer Kündigung des Abos. Erhalten alle Kunden die Zeitung, ergibt das eine Perfect Delivery.

Am Ende der Straße befindet sich eine hügelige Bonus-Strecke mit Wasserfallen. Bei einem Sturz auf der Bonus-Strecke bekommt man keines der zwei Extraleben abgezogen. Das erste Level beginnt mit dem Montag. Mit jedem Wochentag erhöht sich die Anzahl der Hindernisse. Der siebte und letzte Level ist demnach der Sonntag. Wenn der Spieler es durch die sieben Wochentage schafft, erhält er zur Belohnung eine Schlagzeile.

Portierungen

Das Spiel wurde im Lauf der Jahre auf einige andere Systeme übertragen, dabei war die Grafik technisch bedingt deutlich grobpixeliger als die Spielhallenversion. Mit Ausnahme der Spiele für den Game Boy (Mindscape) wurden alle erschienenen Spiele von Atari Games oder deren Konsolenspielabteilung Tengen produziert. Den überwiegenden Teil der Portierungen nahm Elite Systems vor, die auch Herausgeber der Version für den C64 waren.

1991 erschien Paperboy 2 für mehrere gängige Heimcomputer.

PlattformPortierung durchHerausgeber
1986Apple II
Commodore 64Elite SystemsElite Systems/Mindscape Inc.
Commodore 16KingsoftElite Systems
1987ZX SpectrumElite SystemsElite Systems
1988DOSMagpieMindscape
NESElite SystemsElite Systems
Apple IIgsAtari GamesMindscape
1989Commodore AmigaElite SystemsElite Systems
Atari STElite SystemsElite Systems
1990Game BoyMindscape
Sega Master SystemUS Gold
Atari LynxAtari Corporation, Tengen
1991Game GearTiertex Design StudiosTengen
GenesisMotiveTimeTengen
1999Game Boy ColorGameBrains
Nintendo 64High Voltage SoftwareMidway
2007Xbox Live ArcadeDigital Eclipse
2009Apple iOSGlu Games Inc.

Rezeption

Bewertungen
PublikationWertung
AmigaCommodore 64
Amiga Joker80 %[1]k. A.
Happy Computerk. A.53/100[2]
Commodore 64

In einer von zwei Redakteuren verfassten Rezension in der Happy Computer fand Gregor Neumann Lob für das originelle Spielprinzip, während Heinrich Lenhardt es als „ausgesprochen mittelmäßig“ bezeichnete. Beide Redakteure kritisierten die Grafik des Spiels, Neumann darüber hinaus die Steuerung.[2]

Commodore Amiga

Der Amiga Joker monierte eine zwar detaillierte, aber qualitativ eher mittelmäßige Grafik, lobte den hohen Spielspaß und wertete Paperboy in Summe als „gelungene Arcade-Umsetzung“.[1]

Paperboy in der Popkultur

Obwohl dem Original-Kanon der Paperboy-Reihe seit einer Dekade keine neue Veröffentlichung hinzugefügt wurde, geriet weder das Spielprinzip noch der Paperboy selbst in Vergessenheit. So erschienen in jüngerer Zeit mehrere Spiele, die bewusst Elemente des klassischen Arcade-Games aufgegriffen haben (z. B. die iOS-App Warren Buffett's Paper Wizard oder das Online-Game Stickerboy) und auch in anderen Medien fanden sich popkulturelle Referenzen wieder.

Als prominentestes Beispiel lässt sich dabei der Disney-Film "Ralph reichts" anführen, in dem der Paperboy einen kurzen Cameo-Auftritt hat, der auch im offiziellen Trailer zu sehen ist. Zudem veröffentlichten die Parodie-Musiker von Random Encounters im Jahre 2015 ein "Paperboy-Musical" auf iTunes, dessen Musikvideo über 2 Millionen Mal aufgerufen wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Michael Labiner: Paperboy. In: Amiga Joker. Dezember 1989, S. 57.
  2. a b Gregor Neumann, Heinrich Lenhardt: Paperboy. In: Happy Computer. Sonderheft 17, 1987, S. 42.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Children playing Amstrad CPC464 computer. Data and programs were input with the built-in tape reader on the right of the keyboard. The game on screen is Paperboy.