Panzergrenadierbrigade 35
Panzergrenadierbrigade 35 | |
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![]() Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 1. Juli 1960 bis 30. Sep. 1993[1] |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | ![]() |
Teilstreitkraft | ![]() |
Typ | Panzergrenadierbrigade |
Unterstellung | ![]() |
Stabssitz | Hammelburg[1] |
Die Panzergrenadierbrigade 35 war eine Brigade des deutschen Heeres mit Sitz des Stabes in Hammelburg. Die Brigade bestand bis 1993 und war der 12. Panzerdivision unterstellt. Sie war in Franken stationiert.
Geschichte
Heeresstruktur 2

Die Brigade wurde 1960 in Hammelburg aufgestellt und gliederte sich in:
- Stabskompanie in Hammelburg
- Panzerpionierkompanie 350 in Hammelburg
- Panzergrenadier(Lehr)Bataillon 351 in Hammelburg
- nachmalig Jägerlehrbataillon 351 (nur im Verteidigungsfall)
- Panzergrenadierbataillon 352 in Wildflecken (aufgestellt aus Panzergrenadierbataillon 52)
- Panzerbataillon 354 in Hammelburg
- Feldartilleriebataillon 355 in Hammelburg (ab 1967 Panzerartilleriebataillon 355, ab 1971 Wildflecken)
- Versorgungsbataillon 356 in Hammelburg
- Panzerjägerlehrkompanie 350 (Hammelburg, nur im Verteidigungsfall)
1961 wurde die Brigade der 12. Panzerdivision unterstellt. Das Panzergrenadierbataillon 352 und das Feldartilleriebataillon 355 verließen 1963 die Brigade. Das Panzergrenadierbataillon 102 (Wildflecken) wechselte als Panzergrenadierbataillon 353 zur Brigade.
Heeresstruktur 3

Bereits 1970 löste sich das Panzergrenadierbataillon 353 wieder auf. Daraus wurden das Panzeraufklärungsbataillon 12 und selbstständige Ausbildungskompanien, die weiterhin der Brigade unterstanden, formiert. Als 1972 das Versorgungsbataillon 356 aufgelöst wurde, wurden daraus die Instandsetzungskompanie 350 und die Nachschubkompanie 350 (beide Hammelburg) gebildet. Aus der Stabskompanie gliederte der Panzerspähzug 350 als eigenständige Einheit aus. Ab 1973 unterstanden der Brigade damit:
- Stabskompanie in Hammelburg
- Panzerspähzug 350 in Hammelburg
- Panzerjägerlehrkompanie 350 in Hammelburg
- Panzerpionierkompanie 350 in Hammelburg
- Nachschubkompanie 350 in Hammelburg
- Instandsetzungskompanie 350 in Hammelburg
- Panzergrenadierbataillon 352 in Mellrichstadt (mit Ausbildungskompanie 2/12)
- Panzerbataillon 354 in Hammelburg (mit Ausbildungskompanie 4/12)
- Panzerartilleriebataillon 355 in Wildflecken (mit Ausbildungskompanie 8/12)
1979 wurde der Panzerspähzug 350 wieder in die Stabskompanie eingegliedert und die Ausbildungskompanie 8/12 als Panzeraufklärungskompanie 3/12 an das Panzeraufklärungsbataillon 12 abgegeben.
Heeresstruktur 4
In der Heeresstruktur 4 (ab 1980) gehörten zur Brigade folgende Einheiten:
- Stabskompanie in Hammelburg mit PzSpähzug 350
- Panzerpionierkompanie 350 in Wildflecken
- Panzerjägerlehrkompanie 350 in Hammelburg
- Instandsetzungskompanie 350 in Hammelburg
- Nachschubkompanie 350 in Hammelburg
- Panzergrenadierbataillon 351 in Hammelburg (gekadert)
- Panzergrenadierbataillon 352 in Mellrichstadt
- Panzerbataillon 354 in Hammelburg
- Panzerartilleriebataillon 355 in Wildflecken
- Panzergrenadierlehrbataillon 353 (für den Einsatz) in Hammelburg. Unterstellt der Infanterieschule (KTS1) im Friedensfall.
1986 wurde der Brigadespähzug dem Panzeraufklärungsbataillon 12 unterstellt. Ab 1988 gehörte zur Brigade außerdem die Panzerausbildungskompanie Fahrsimulator Kette 303.
Die Brigade umfasste im Herbst 1989 in der Friedensgliederung etwa 3150 Soldaten.[2] Die geplante Aufwuchsstärke im Verteidigungsfall lag bei rund 3550 Mann.[2] Zum Aufwuchs war die Einberufung von Reservisten und die Mobilmachung von nicht aktiven Truppenteilen vorgesehen.[2] Zum Ende der Heeresstruktur 4 im Herbst 1989 war die Brigade weiter Teil der 12. Panzerdivision und gliederte sich grob in folgende Truppenteile:[2][3][A 1]
Stab/Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 35, Hammelburg
Panzerjägerkompanie 350, Mellrichstadt
Panzerpionierkompanie 350, Hammelburg
Nachschubkompanie 350, Hammelburg
Instandsetzungskompanie 350, Hammelburg
Panzergrenadierbataillon 351 (teilaktiv), Hammelburg
Panzergrenadierbataillon 352, Mellrichstadt
Panzergrenadierlehrbataillon 353, Hammelburg (im Frieden als Lehrtruppenteil zu Kampftruppenschule 1, durch zusätzliches Gerät umwandelbar in Jäger(lehr)bataillon)
- Panzerbataillon 354, Hammelburg
Panzerartilleriebataillon 355, Wildflecken
Heeresstruktur 5 bis Auflösung
1991 wurde aus dem Panzergrenadierlehrbataillon 353 das Jägerlehrbataillon 353 und unterstand (auch im Einsatz) nicht mehr der Brigade. 1993 wurde das Panzergrenadierbataillon 352, das Panzerartilleriebataillon 355, die Panzerpionierkompanie 350 und die Panzergrenadierausbildungskompanie Fahrsimulator Kette 303 der Panzerbrigade 36 unterstellt. In Vorbereitung der Auflösung der Brigade wurden folgende Teile aufgelöst:
- Panzerjägerkompanie 350
- Panzerbataillon 354
- Panzergrenadierbataillon 351
- Feldersatzbataillon 124
- Instandsetzungskompanie 350
- Nachschubkompanie 350
Am 30. September 1993 wurde die Panzergrenadierbrigade 35 aufgelöst.
Kommandeure
Die Brigade wurde kommandiert durch (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):[4]
Nr. | Name | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
---|---|---|---|
14 | Oberst Rolf Bernd | 27. September 1991 | 2. April 1993 |
13 | Oberst Karl-Heinz Soukal | 21. Dezember 1989 | 27. September 1991 |
12 | Brigadegeneral Karsten Oltmanns | 1. Juli 1986 | 20. Dezember 1989 |
11 | Oberst Udo Eulig | 1. April 1982 | 30. Juni 1986 |
10 | Brigadegeneral Gerd Röhrs | 1. April 1979 | 31. März 1982 |
9 | Oberst Manfred Fanslau | 1. Juli 1976 | 31. März 1979 |
8 | Oberst Ernst-Wilhelm Schneider | 1. April 1975 | 30. Juni 1976 |
7 | Oberst Heinrich Betz | 1. Juli 1973 | 31. März 1975 |
6 | Oberst Ruprecht von Butler | 1. April 1971 | 30. Juni 1973 |
5 | Oberst Fritz Herger | 1. April 1969 | 31. März 1971 |
4 | Oberst Karl-Christian Trentzsch | 1. Oktober 1966 | 31. März 1969 |
3 | Brigadegeneral Siegfried Schulz | 1. Oktober 1964 | 30. September 1966 |
2 | Oberst Wolfgang Klennert | 15. November 1961 | 30. September 1964 |
1 | Brigadegeneral Heinz Hükelheim | 1. Juli 1960 | 14. November 1961 |
Verbandsabzeichen


Die Blasonierung des Verbandsabzeichens für den Dienstanzug der Angehörigen der Panzergrenadierbrigade 35 lautete:
- Rot bordiert, in Rot drei silberne Spitzen belegt mit einer schräggestellten und an beiden senkrechten Seiten je zweimal eingekerbten, von Rot und Gold gevierten Standarte (das „Rennfähnlein“) an goldenem Lanzenschaft.
Das Verbandsabzeichen ähnelte dem Wappen Unterfrankens. der Fränkische Rechen repräsentierte die Region Franken, wo viele der Truppenteile der 12. Panzerdivision stationiert waren. Das Rennfähnlein ähnelte der Darstellung im Würzburger Wappen und geht auf die Flagge des Herzogtums Franken zurück. Die Verbandsabzeichen der Division und der unterstellten Brigaden waren bis auf die Borde identisch. In der Tradition der Preußischen Farbfolge erhielt das Verbandsabzeichen der Panzergrenadierbrigade 35 als „zweite“ Brigade[A 2] der Division einen roten Bord.
Da sich die Verbandsabzeichen der Brigaden der Division nur geringfügig unterschieden, wurde stattdessen gelegentlich auch das interne Verbandsabzeichen des Stabes bzw. der Stabskompanie pars pro toto als „Abzeichen“ der Brigade genutzt. Es zeigte rechts den Fränkischen Rechen und das Rennfähnlein wie Verbandsabzeichen und links drei silberne Lilien auf einem Dreiberg wie im Stadtwappen von Hammelburg.
Anmerkungen
- ↑ Dargestellt sind die internen Verbandsabzeichen, für die bis etwa Mitte der 1980er Jahre eine Tragegenehmigung offiziell erteilt wurde. Nicht aktive Truppenteile (Geräteinheiten, teilaktive, gekaderte) sind kursiv dargestellt.
- ↑ „Erste“ Brigade: Panzerbrigade 34 (=weißer Bord). „Zweite“ Brigade: Panzergrenadierbrigade 35 (=roter Bord). „Dritte“ Brigade: Panzerbrigade 36 (=gelber Bord).
Literatur
- Panzergrenadierbrigade 35 (Hrsg.): 25 Jahre Panzergrenadierbrigade 35. Informationsschrift für Gäste und Soldaten. Mönch, Koblenz, Bonn 1985, DNB 870521896 (72 S.).
- Panzergrenadierbrigade 35 (Hrsg.): Panzergrenadierbrigade 35. 1960 – 1993. Mönch, Koblenz, Bonn, Waldesch Januar 1993, DNB 931254507 (56 S.).
Einzelnachweise
- ↑ a b Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: Webseite des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Militärgeschichtliches Forschungsamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2020; abgerufen am 17. Februar 2020 (Es sind aus technischen Gründen keine Direktlinks auf einzelne Suchanfragen oder Suchergebnisse möglich. Bitte das „Suchformular“ nutzen, um Informationen zu den einzelnen Dienststellen zu recherchieren). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d O. W. Dragoner (Hrsg.): Die Bundeswehr 1989. Organisation und Ausrüstung der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland zum Ende des Kalten Krieges. 4. Auflage. 2.1 – Heer. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps, Februar 2012 (167 S., relikte.com [PDF; 747 kB; abgerufen am 21. Februar 2020] Erstausgabe: 2009, Übersicht über die Schriftenreihe bei Relikte.com).
- ↑ Uwe Walter: Die Strukturen und Verbände des deutschen Heeres. 1. Auflage. Teil 1., I. Korps : (1956-1995). Edition AVRA, Berlin 2017, ISBN 978-3-946467-32-8, S. 104 (260 S.).
- ↑ Referat MA 3: BArch BH 9-35/Panzergrenadierbrigade 35. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 2004, abgerufen am 17. Februar 2020.
Koordinaten: 50° 5′ 25,1″ N, 9° 54′ 8,7″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Logo des Heeres (der Bundeswehr) mit Beschriftung.
Spähpanzer Hotchkiss 11-2 des Spähzuges Panzergrenadierbrigade 35, Hammelburg, 1967. Es handelt sich um den als Spähpanzer ausgerüsteten Hotchkiss, der als leichter Aufklärungspanzer auch bei anderen Brigaden im Einsatz war, jeweils im Spähzug der Brigadekompanien.
Panzerartilleriebataillon 335
Instandsetzungskompanie 350
Panzerbataillon 354
Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 35 (PzGrenBrig 35) der Bundeswehr. → Hinweise zur Dateibenennung und Kategorisierung
(Internes) Verbandsabzeichen Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 35 (StKp PzGrenBrig 35) der Bundeswehr. → Hinweise zur Dateibenennung und Kategorisierung
Panzergrenadierbataillon 352
Verbandsabzeichen 12. Panzerdivision (12. PzDiv) der Bundeswehr. → Hinweise zur Dateibenennung und Kategorisierung
Panzergrenadier-Lehrbataillon 353
Panzerjäger-Lehrkompanie 350
Nachschubkompanie 350
Internes Verbandsabzeichen Stabskompanie Panzergrenadierbrigade 35 (StKp PzGrenBrig 35) der Bundeswehr. → Hinweise zur Dateibenennung und Kategorisierung
Panzerpionierkompanie 350
Verbandsabzeichen Panzergrenadierbrigade 35
Autor/Urheber: Hans Stenzel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
M 113 G oder M 113 A1 G (MTW*), 2./351L (2. Kompanie/Panzergrenadier(Lehr)Bataillon 351, PzGrenBrig 35), angehoben von einem Bergepanzer 2 (Fahrgestell des Leopard 1) in Hammelburg, ca. 1972/73. Der MTW M 113 war auch bei den Pz-, PzGren- und PzArt-Bataillonen der PzBrig 36 in großer Zahl und in verschiedensten Rüstständen im Einsatz. *MTW: -
- MTW (Mannschaftstransportwagen) M 113 – Ursprungsausführung (US) Bj. 1962-1964 mit 8-Zylinder Chrysler Vergasermotor A710B, 5.920 ccm, 209 PS. (US)-Fz mit Weißlicht- & IR-Scheinwerfern, ohne Kettenschürzen und Nebelmittelwurfanlage. -
- Ab 1962/63 u. a. im PzBtl 273, Böblingen eingeführt, danach Teilung und Umbenennung in PzBtl 363 und 364, und ab Juli 1964 in Külsheim (Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg) stationiert. Die Bundeswehr hat ab 1962/63 insgesamt 1.132 MTW M 113 in der US-Originalausführung angeschafft (in Summe bis 1985 über 4.000 M 113 mit verschiedensten, nachträglich eingebauten Rüstsätzen). Nach dem Einbau anderer (deutscher) Beleuchtung nach StVO, Funkausrüstung, Optik, Bewaffnung, Diehl-Gleisketten, Nebelmittelwurfanlage und Beschriftungen wurde die Bezeichnung M 113 um ein „G“ erweitert: M 113 G . -
- Die ab 1965 zulaufenden M 113 A1 hatten ab Werk einen Detroit Diesel Motor Typ 6V53, 6 Zylinder, 5.220 ccm und 210 PS, und trugen nach der o. g. Umrüstung die Bezeichnung M 113 A1 G. Die Umrüstung aller bis dahin vorhandenen M 113 (ca. 3.400 Fz) auf den o. g. Detroit Diesel Motor erfolgte ab 1975. Im Heer der Bundeswehr lautete die Basis-Bezeichnung fortan: Mannschaftstransportwagen MTW M 113 A1 G - im Sprachgebrauch der Truppe oftmals auch zusammengeschrieben: M113A1G, und vereinfachend angesprochen als „MTW“ oder „M113“.
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