Panoramatische Apperzeption

Als panoramatische Apperzeption bezeichnet man eine visuelle Wahrnehmung, welche die Rahmenschau sprengt, auf die Immersion zielt, also der "Eintritt des Beobachters in den Bildraum".

Die Entwicklung zu einer panoramatischen Apperzeption geht einher mit der Ablösung der klassischen Zentralperspektive des Quattrocento; die Devise "Ich sehe mich mich sehen" (Paul Valéry) wurde abgelöst durch "Ich will selbst im Geschehen sein".[1][2]

Geschichte und Entwicklung

Vorläufer medialer panoramatischer Apperzeption waren das Theater, das Rundfresko, die Trompe-l’œil-Malerei und das Panoptikum.

Das erste Massenmedium, das eine panoramatische Apperzeption ermöglichte, war das Panorama und das Diorama ("Das Panorama ist ein entrahmtes Bild", Albrecht Koschorke), gefolgt vom Film und dem Cyberspace der so genannten virtuellen Realität (vgl. Teleimmersion).

Siehe auch

  • Kybernetischer Raum
  • Anthony Vidler
  • Johnathan Crary
  • Interaktion

Literatur

Sachbücher
  • Norbert W. Bolz: Am Ende der Gutenberg-Galaxis. Die neuen Kommunikationsverhältnisse. 3. Auflage. Wilhelm Fink, München 2008, ISBN 978-3-7705-2871-4 (EA München 1993)
  • Norbert W. Bolz: Wer hat Angst vorm Cyberspace? In: Detlev Schöttker (Hrsg.): Von der Stimme zum Internet. Texte aus der Geschichte der Medienanalyse (UTB für Wissenschaft; Band 2109). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-8252-2109-1.
  • Paul Virilio: Bunker archéologie. Édition du Demi-Cercle, Paris 1994, ISBN 2-907757-49-2.
    • deutsch: Bunker-Archäologie. Passagen-Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-85165-960-3 (EA München 1994).
Belletristik
  • William Gibson: Neuromancer. Harper Collins, London 2000, ISBN 0-586-06645-4.
    • deutsch: Neuromancer. Roman. 11. Auflage. Heyne, München 2001, ISBN 3-453-05665-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Marcus Huemer: Sein-zum-Bild; Sei(n)-im-Bild (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  2. Kunst_Newsletter Februar 97 vom 10. Februar 1997, abgerufen am 18. Oktober 2018