Paniglgasse

Paniglgasse
Wappen
Wappen
Straße in Wien
Basisdaten
OrtWien
OrtsteilWieden
Angelegtvor 1397
Hist. NamenPankikelgasse, Plenkelgasse, Plenklergasse
Anschluss­straßenOsten: Kreuzherren­gasse
Westen: Schaurhofer­gasse
QuerstraßenArgentinierstraße, Karlsgasse, Apfelgasse, Wiedner Hauptstraße
Nutzung
NutzergruppenFußverkehr, Radverkehr, motorisierter Individualverkehr
Technische Daten
Straßenlängeca. 277 m

Die Paniglgasse ist eine Straße im 4. Wiener Gemeindebezirk, Wieden, die bereits 1397 urkundlich erwähnt wurde und damit als eine der ältesten Gassen auf der Wieden gilt.

Lage und Namensgeschichte

Die Gasse verläuft heute längs der Südseite der Technischen Universität Wien. Der Name soll sich auf eine alte, bürgerliche Familie Panigl beziehen, die jedenfalls im 17. Jahrhundert als hier ansässig bezeugt ist. Nach anderen Quellen stammt der Name von Beinhügel ab, weil man im Jahr 1783 nach der Aufhebung des Wiedner Friedhofes zu St. Karl hier dessen Gebeine stapelte. Zwischenzeitlich wurde die Gasse auch Pankikel-, Plenkel- oder Plenklergasse genannt.

Im Jahr 1770 zählte Weiskern in der „Plenkelgasse“ dreizehn Häuser, darunter drei Wirtshäuser und ein Bierhaus. Weiters benennt er die Kirche mit St. Augustini.[1] Im Jahr 1832 wurde die Paniglgasse mit schönen Häusern und wohlhabenden Einwohnern beschrieben, in der es jedenfalls keine Gewerbebetriebe oder gar Fabriken gab.[2]

Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde die Paniglgasse umfangreich erneuert, wovon zahlreiche großzügige Wohnbauten zeugen. Damit wurde die Gasse zur noblen Vorstadtadresse, etwa für Mizzi Kaspar, Georg Froehlich, Johann Oser und Guido Wieland. Österreichweit bekannt wurde die Gasse auch durch einen hier sesshaften renitenten Fleischhacker, der Vorbild für Karl Bockerer wurde.

Der Nummerierung folgend, beginnt die Paniglgasse an der Argentinierstraße und endet an der Wiedner Hauptstraße.[3] Von 1913 bis 1937 gehörte auch die westliche Fortsetzung des Straßenzugs bis zur Mühlgasse (heute: von der Wiedner Hauptstraße bis zur Operngasse Schaurhofergasse, von der Operngasse bis zur Mühlgasse Teil der Faulmanngasse) zur Paniglgasse.[4]

Literatur

  • Friedrich Umlauft: Namenbuch der Stadt Wien. Die Namen der Straßen und Gassen, Plätze und Höfe, Vorstädte und Vororte im alten und neuen Wien. A. Hartleben’s Verlag, Wien/Pest/Leipzig 1895, S. 114 (Paniglgasse in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Commons: Paniglgasse, Vienna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 3: Beschreibung der k. k. Residenzstade Wien. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1770, Anhang zum ersten Theil. Beschreibung der Häuser in der Stadt Wien von A[nno] 1766, Anhang-S. 108 (Plenkelgasse in der Google-Buchsuche).
  2. Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien. 3 Bände. 3. Band: Beschreibung der Merkwürdigkeiten der innern Stadt und der 34 Vorstädte. Mechitaristen, Wien 1832, S. 199 (Paniglgasse in der Google-Buchsuche).
  3. Stadtplan Wien. Abgerufen am 1. März 2023.
  4. Paniglgasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien

Koordinaten: 48° 11′ 52,6″ N, 16° 22′ 9,8″ O

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