Pangamsäure

Strukturformel
Struktur von Pangamsäure
Allgemeines
NamePangamsäure
Andere Namen
  • (2R,3S,4R,5R)-6-(2-Dimethylamino-acetoxy)-2,3,4,5-tetrahydroxy-hexansäure
  • Vitamin B15 (fälschlicherweise)
SummenformelC10H19NO8
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer20858-86-0
PubChem45934203
ChemSpider32700433
WikidataQ420405
Eigenschaften
Molare Masse281,26 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pangamsäure ist ein Ester der Gluconsäure und Dimethylglycin. Sie ist ein Zwischenprodukt im Cholinstoffwechsel (CholinBetain → Pangamsäure → SarkosinGlycin).[2]

Sie wurde zeitweise in die Gruppe der B-Vitamine (Vitamin B15) eingeordnet, was allerdings nicht haltbar gewesen ist, da der menschliche Körper im Normalfall Pangamsäure in ausreichender Menge selbst produzieren kann (Pseudovitamin)[3]. Daher sind Mangelerscheinungen nicht bekannt.[4] Zudem ist noch nicht vollständig geklärt, wie sie in den Stoffwechsel eingreift. Nach ersten Untersuchungen Anfang der 1950er Jahre soll Pangamsäure an die Cytochrom-c-Oxidase wie ein Cofaktor gebunden werden und so den letzten Schritt der Atmungskette aktivieren.[4] Weitere experimentelle Untersuchungen zeigen, dass Pangamsäure neuromuskuläre Synapsen und α-Adrenozeptoren blockieren sowie zu einer Blutdrucksenkung führen kann.

Kürbiskerne

Pangamsäure bzw. Natriumpangamat (das Natriumsalz der Pangamsäure) kommt in Aprikosenkernen, Bierhefe, unpoliertem Reis – speziell in dessen Kleie –, in Kürbiskernen, Sesamsamen, Hülsenfrüchten – hier insbesondere in den Kichererbsen – und in Vollkorn vor.

Pangamsäurehaltige Produkte werden als Nahrungsergänzungsmittel als variierende Mischung verschiedener Stoffe (wie z. B. mit Dimethylglycin, Glycin, Diisopropylamindichloracetat) vermarktet, teilweise unter der Bezeichnung DMG zur angeblichen Verbesserung der Zell-Sauerstoffversorgung und deren Mangelbehebung.[3] Die FDA bewertet diese Präparate als weder therapeutisch wirksam, noch ausreichend sicher.[5][4][3] In Europa gilt Pangamsäure als nicht zugelassene Substanz in Nahrungsergänzungsmitteln.

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Laszlo Telegdy Kovats, Eva Berndorfer-Kraszner; Agnes Juhasz, Tamas Gabor: Recent data on the structure of pangamic acid (vitamin B15). Acta Alimentaria Academiae Scientiarum Hungaricae, 1976, 5(3), 281–288.
  3. a b c Pseudovitamin Pangamsäure (Vitamin B15). In: Klartext Nahrungsergänzung. Verbraucherzentrale, 21. September 2022, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  4. a b c Klaus Pietrzik, Ines Golly, Dieter Loew: Handbuch Vitamine: für Prophylaxe, Beratung und Therapie. 1. Auflage. Elsevier, Urban&FischerVerlag, München 2008, ISBN 978-3-437-55361-5, S. 459–460.
  5. Ernst Steinegger, Rudolf Hänsel: Pharmakognosie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-09267-5, S. 626 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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Pangamsäure