Palos de la Frontera

Gemeinde Palos de la Frontera
WappenKarte von Spanien
Palos de la Frontera (Spanien)
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Andalusien Andalusien
Provinz:Huelva
Comarca:Metropolitana de Huelva
Koordinaten37° 13′ N, 6° 53′ W
Höhe:23 msnm
Fläche:49,25 km²
Einwohner:11.289 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte:229 Einw./km²
Gründung:1379
Postleitzahl:21810
Gemeindenummer (INE):21055
Verwaltung
Bürgermeister:Carmelo Romero Hernández (PP)
Website:Palos de la Frontera
Lage der Gemeinde
Karte Gemeinde Palos de la Frontera 2022.png
Nachbildung der Karavelle Pinta
Kloster von La Rábida

Palos de la Frontera ist eine Stadt der Provinz Huelva der autonomen Region Andalusien in Spanien. Ihre Entfernung zur Provinzhauptstand Huelva beträgt 14 km. Sie liegt am linken Ufer des Río Tinto, nahe der Mündung des Río Odiel, wo dieser sich mit dem Río Tinto vereint.

Palos de la Frontera bezeichnet sich selbst als „Wiege der Entdeckung Amerikas“. Von hier aus stach Kolumbus mit den beiden Karavellen Niña und Pinta und der Karacke Santa Maria am 3. August 1492 in See, als er den Seeweg nach Indien entdecken wollte. Herausragende Persönlichkeiten der Stadt – wie z. B. die Brüder Pinzón – spielten eine zentrale Rolle bei der Entdeckung Amerikas durch die Europäer.

Geschichte

Der Name der Stadt geht auf das lateinische Wort palus zurück, was in diesem Zusammenhang so viel bedeutet wie „Sumpf“ oder „See“. Bis 1642 hieß die Stadt lediglich Palos. Mitte des 16. Jahrhunderts glaubten die ersten Chronisten der Entdeckung Amerikas, Gonzalo Fernández de Oviedo und Francisco López de Gómara, irrtümlicherweise, bei Palos und Moguer handele es sich um ein und denselben Ort. Sie schufen daher die Bezeichnung Palos de Moguer, die sehr schnell Eingang in die Enzyklopädien und Lehrbücher der Zeit fand.

Im Mai 1642 beschloss der Stadtrat von Palos, die Stadt in Palos de la Frontera umzubenennen. Dabei machte er sich den Umstand zunutze, dass der aufständische Marqués de Ayamonte portugiesische Truppen über den Grenzfluss Guadiana nach Osten bis zum Río Tinto geführt hatte. Durch den neuen Namenszusatz konnte der falsche Eindruck verdrängt werden, der Palos als Dorf der Nachbarstadt Moguer hatte erscheinen lassen.

Einwohnerentwicklung

Jahr190019101920193019401950196019701981199120002008
Einwohner162119021922220122802469254043905901675071158964
Quelle: Instituto Nacional de Estadística (INE)

Wirtschaft

In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Aktivität weg von der traditionellen Fischerei und hin zu einer modernen Industrieproduktion verlagert. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Hier zu erwähnen ist vor allem der für die Provinz Huelva typische großflächige Anbau von Erdbeeren.

Sehenswürdigkeiten

  • Iglesia de San Jorge im Mudéjarstil. Neben der Kirche befinden sich die Überreste des Kastells von Palos.
  • Museo de Martín Alonso Pinzón. Hier kann der Besucher nautische Instrumente, Gemälde und Karten im Zusammenhang mit der Entdeckung Amerikas betrachten. Ein Monument erinnert an den Kapitän Kolumbus und bedeutenden Bürger Martín Alonso Pinzón.
  • Franziskanerkloster La Rábida (auf der Straße nach Huelva).
  • Der botanische Garten (ebenfalls auf der Straße nach Huelva), angelegt von José Celestino Mutis, mit einheimischen und amerikanischen Arten.
  • Muelle de las Carabelas („Kai der Karavellen“). Hier liegen die Nachbildungen der zwei Karavellen Pinta und Niña und der Karacke Santa Maria, mit denen Kolumbus auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien aufbrach (die Nachbildungen wurden eigens für die Feier zum 500-jährigen Jubiläum der Entdeckung Amerikas im Jahre 1992 angefertigt und auf der Expo in Sevilla aufgestellt).
  • Muelle de la Reina („Mole der Königin“). Ein Monument des Ikarus erinnert an den seinerzeit weltweites Aufsehen erregenden ersten Interkontinentalflug des Wasserflugzeugs Plus Ultra von Huelva nach Buenos Aires im Jahre 1926.

Papstbesuch

Am 14. Juni 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. Palos de la Frontera. U. a. würdigte er die herausragende historische Bedeutung der Stadt, sowohl für das Gepräge der modernen Welt als auch im Hinblick auf die Verbreitung des Christentums.

Städtepartnerschaften

Die Stadt unterhält unter anderem Partnerschaften mit den Städten

sowie mit

Söhne und Töchter der Stadt

Nachbildung der drei Schiffe
Plaza Comandante Ramón Franco (Juli 2001)
  • Martín Alonso Pinzón (1441–1493), spanischer Seefahrer und Teilnehmer der ersten Kolumbus-Reise
  • Vicente Yáñez Pinzón (~1460–1523?), spanischer Seefahrer und Entdecker, Teilnehmer der ersten Kolumbus-Reise
  • Francisco Martín Pinzón (~1445–1502?), spanischer Seefahrer und Entdecker
  • Juan Rodriguez Mafrá
  • Gonzalo Guerrero (vor 1500 – vermutlich 1536), spanischer Matrose, lebte nach Schiffbruch bei den Maya
  • Antón de Alaminos (1482–1520?), spanischer Steuermann und Entdecker

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).

Weblinks

Commons: Palos de la Frontera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • N: 44.4° N
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Flag of Andalusia.
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Réplica de "Las tres Carabelas" del descubrimiento de América, en el "Muelle de las Carabelas", situado en el paraje de La Rábida, en Palos de la Frontera.
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Palos de La Frontera
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La Niña, replica of the historic caravel ship, placed in the "Caravel Dock" of Palos de la Frontera, Andalusia, Spain.
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Escudo de Palos de la Frontera (Huelva). "Escudo español. De azur, dos carabelas al centro y en punta una nao en sus colores naturales, todo ello en el mar sobre de ondas de plata y movientes de los flancos dos mitades del mundo, también en su color natural. Bordura de oro con cuatro corazones de gules y cuatro áncoras de sable alternados. Se presenta cargado sobre un campo de pergamino de plata, al pie del mismo cinta flotante con la leyenda: "CUNA DEL DESCUBRIMIENTO", por timbre corona real abierta."[1]
Según sello/logotipo usado por el Ayuntamiento.
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Vista diurna de Palos de la Frontera.