Palazzo Massimo alle Colonne

Palazzo Massimo alle Colonne, Hauptfassade

Der Palazzo Massimo alle Colonne ist ein Palast in Rom am Corso Vittorio Emanuele II. im Stadtteil Parione Er bekam seinen Namen von der charakteristischen Fassade mit der Portikus mit einer Säulenreihe (italienisch = Colonne).

Geschichte

In der Antike stand hier vermutlich das Odeon des Domitian. Von ihm hat sich noch eine Säule auf der Rückseite des Palazzo Massimo, an der Piazza de’Massimi, erhalten.

Ein Palast der Familie Massimo wurde erstmals 1462 als Domus Maximorum erwähnt. Dieser Palast wurde 1527 beim Sacco di Roma niedergebrannt.

Ab 1532 bis 1536 ließ Pietro Massimo den Palast durch Baldassare Peruzzi neu errichten. Er besteht aus einem Komplex mit zwei Innenhöfen.

Äußeres

Der Palazzo Massimo besteht aus drei Bauteilen. Die gekrümmte Fassade entlang des Corso Vittorio Emanuele II bildet vermutlich die Form des Odeiums des 1. Jahrhunderts ab. Das Untergeschoss der Hauptfassade öffnet sich in einer Portikus mit sechs paarweise angeordneten Säulen. Die Wände im Anschluss werden durch Pilasterpaare gegliedert. Über dem ersten Hauptgeschoss folgen zwei Halbgeschosse mit kleinen fast quadratischen Fenstern. Peruzzi durchbrach mit der rhythmisch inszenierten Fassade die Regeln der Renaissance und schuf eine der ersten Fassaden des Manierismus.

Die Fassade wurde 2002 renoviert.

Palazetto Massimo an der Piazza de’Massimi

Inneres

In der Eingangshalle befindet sich eine reich gestaltete Stuckdecke. Über einen Gang mit Tonnengewölbe erreicht man den ersten Hof. In seiner Mitte befindet sich ein 1620 von Battista Rossi und Giovanni Battista Solari geschaffenes Nymphäum. Über einen weiteren Gang erreicht man den zweiten Hof mit einer barocken Ausstattung und zwei Granitsäulen, die vermutlich aus dem Tempel der Isis stammen. Der im Norden anschließende Palazetto Massimo stammt im Wesentlichen noch aus dem 15. Jahrhundert. In ihm richteten die Deutschen Sweynheym und Pannartz ihre Druckerei in Rom ein. Anlässlich der Hochzeit von Angelo Massimo mit Antonietta Planca Incoronati wurde der Palazetto mit monochromer Malerei dekoriert.

In den Innenräumen, die nicht zu besichtigen sind, hat sich die reiche Ausstattung des 16. Jahrhunderts vorzüglich erhalten. Der Palast wird bis heute von der Familie Massimo bewohnt.

Das Wunder des Philipp Neri

Der Heilige Philipp Neri soll 1583 den seit Monaten schwer erkrankten vierzehnjährigen Paolo Massimo, Sohn von Baron Fabrizio Massimo, täglich besucht haben. Am Tag des Todes von Paolo hatte er sich jedoch verspätet. Es soll Neri jedoch gelungen sein den Toten durch intensives Gebet wieder zum Leben zu erwecken, um ihm die Beichte abzunehmen, bevor er dann endgültig verstarb. Das Sterbezimmer wurde in eine Kapelle umgewandelt und ist zum Todestag am 16. März auch für die Öffentlichkeit geöffnet.[1][2]

Literatur

  • Anton Henze: Kunstführer Rom und Latium. Philipp Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5.
  • Ludovico Pratesi: Palazzi e Cortili di Roma. Editori Anthropos, Rom 1988.
  • Heinrich Wurm: Der Palazzo Massimo alle Colonne. Verlag Walter de Gruyter, 1965, DNB 455772630. (online)

Quellen

  1. Maresti Massimo in Il Mondragone. Juni 2007, S. 5. (PDF; 4,5 MB)
  2. Heinrich Wurm: Der Palazzo Massimo delle Colonne. S. 63.

Weblinks

Koordinaten: 41° 53′ 48″ N, 12° 28′ 25″ O

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Roma, piazza dei Massimi, il retro di Palazzo Massimo alle Colonne con l'unica colonna sopravvissuta dell'Odeon di Domiziano.
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Palazzo Massimo alle Colonne, Rome. Corso Vittorio Emanuele II front.