Palazzo Bianco in der
Via GaribaldiAls Palazzi dei Rolli werden eine ganz bestimmte Anzahl von historischen Adelspalästen in den sogenannten Strade Nuove in Genua bezeichnet.
Das System der Palazzi dei Rolli besteht aus 163 Palästen[1], die in der Zeit zwischen 1576 und 1664 in von der Republik Genua aufgestellten und gepflegten Verzeichnissen (die eben Rolli genannt wurden) aufgelistet waren. Da die Republik Genua keine eigenen repräsentativen Gebäude hatte, wurden die Adelspaläste und deren Besitzer gesetzlich gezwungen Staatsgäste zu empfangen (und die dementsprechenden Kosten zu tragen), dazu wurden die Paläste nach Größe und Pracht in Kategorien (die bussoli genannt waren) eingestuft aus denen dann, im Falle eines Staatsbesuches, der Namen des Palastes gezogen wurde in dem der Staatsgast empfangen und untergebracht wurde.
Es gibt fünf Herausgaben der Rolli, die erste ist 1576 datiert und beinhaltet 52 Paläste, die letzte ist vom Jahr 1664 und listet 95 Gebäude auf. Der umfangreichste Rollo ist der vom Jahr 1599 in dem 150 Paläste aufgelistet sind.
2006 sind 42 Paläste und die Strade Nuove, d.H. die vier Straßen der genuesischer Altstadt in denen sich die meisten Paläste befinden, in das Welterbe der UNESCO aufgenommen worden.
Zu den bekanntesten Palazzi gehören der Palazzo Bianco und der Palazzo Rosso (jeweils nach den Farben ihrer Fassaden benannt), in denen Gemäldegalerien untergebracht sind, sowie der Palazzo Doria Tursi, in dem sich heute das Rathaus von Genua befindet. Das ehemalige Jesuitenkollegium, ein Barockbau von 1634 bis 1636, beherbergt seit 1803 die Universität Genua; der Hofraum gilt als der schönste Palasthof in Genua.
Weitere Palazzi sind der Palazzo Balbi-Senàrega, um 1620 von Bartolomeo Bianco (1590–1657) begonnen, Ende des 17. Jahrhunderts von Pietro Antonio Corradi (1613–1683) vergrößert, sowie die Palazzi Adorno, Podestà, Doria, Spinola, Carrega-Cataldi, Parodi, Gambaro, Pallavicini-Cambiaso und andere, sämtlich aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Geschichte
Die Paläste wurden vom 16. bis zum 18. Jahrhundert von den einflussreichsten Genueser Adelsfamilien in Auftrag gegeben und dienten sowohl als Wohnsitz als auch zu repräsentativen Zwecken.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Full list of Palazzi dei Rolli and Strade Nuove (en) Abgerufen am 21. Juli 2019.
Historische Stadtzentren:
Assisi (mit Basilika, Sacro Convento und Gedenkstätten des Hl. Franziskus) (2000) | Florenz (1982) | Mantua und Sabbioneta (2008) | Bedeutende Kurstädte Europas: Montecatini Terme (2021) | Neapel (1995) | Pienza (1996) | Rom (1980) | San Gimignano (1990) | Siena (1995) | Urbino (1998) | Verona (2000) | Vicenza (mit den Villen Palladios in Venetien) (1994)
Bauwerke:
Arabisch-normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale (2015) | Arkadengänge von Bologna (2021) | Botanischer Garten von Padua (1997) | Castel del Monte (1995) | Crespi d’Adda (1995) | Frühchristliche Baudenkmäler von Ravenna (1996) | Kathedrale von Modena, Glockenturm und Piazza Grande (1997) | Strade Nuove und Palazzi dei Rolli in Genua (2006) | Ivrea, Industriestadt des 20. Jahrhunderts (2018) | Machtzentren der Langobarden (2011) | Paduas Freskenzyklen aus dem 14. Jahrhundert (2021) | Palast des 18.Jahrhunderts von Caserta mit Park, dem Vanvitelli-Aquädukt und San Leucio (1997) | Piazza del Duomo in Pisa (1987) | Residenzen des Königshauses Savoyen (1997) | Sacri Monti in Piemont und der Lombardei (2003) | Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis „Abendmahl“ in Mailand (1980) | Die Sassi und der Park der Felsenkirchen von Matera (1993) | Trulli von Alberobello (1996) | Villa d’Este in Tivoli (2001) | Villen und Gärten der Medici in der Toskana (2013) | Venezianisches Verteidigungssystem des 16. bis 17. Jahrhunderts (2017)
Archäologische Stätten:
Agrigent (1997) | Aquileia (mit Basilika des Patriarchen) (1998) | Etruskische Nekropolen von Cerveteri und Tarquinia (2004) | Felsbilder der Valcamonica (1979) | Pompeji, Herculaneum und Torre Annunziata (1997) | Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (2011) | Su Nuraxi di Barumini (1997) | Syrakus und die Felsnekropolis von Pantalica (2005) | Villa Adriana (1999) | Villa Romana del Casale (1997)
Kultur- und Naturlandschaften:
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas (2017, N) | Amalfiküste (1997, K) | Äolische Inseln (2000, N) | Ätna (2013, N) | Cilento und Vallo di Diano mit Elea, Paestum und der Kartause von Padula (1997, K) | Dolomiten (2009, N) | Ferrara und das Po-Delta (1995, K) | Monte San Giorgio (2010, N) | Portovenere und Cinque Terre mit den Inseln Palmaria, Tino und Tinetto (1997, K) | Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina (2008, K) | Spätbarocke Städte des Val di Noto (2002, K) | Val d’Orcia (2004, K) | Venedig und seine Lagune (1987, K) | Weinbaugebiete im Piemont: Langhe, Roero und Monferrato (2014, K)