Palas (Rebsorte)
Palas ist eine deutsche, neu gezüchtete Rotweinsorte. Sie entstand aus einer Kreuzung der Sorten Blaufränkisch und Teinturier du Cher, die im deutschen Sprachgebrauch auch Rubintraube genannt wird. Die ursprünglichen Angaben der Züchter Bernhard Schleip und Bernd H.E. Hill, es handele sich um eine Kreuzung von Trollinger und Rubintraube, konnten in der Zwischenzeit durch eine DNA-Analyse widerlegt werden.[1]
Sie wurde 1969 von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg vorgestellt. Im Jahr 2001 gab es in Deutschland eine bestockte Rebfläche von ca. 8 Hektar. Patin der Rebsorte ist Gerdi Staiblin, ehemalige Ministerin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg.
Die Rebsorte Palas wurde ab dem Jahre 1984 im Versuchsanbau erprobt, 2002 wurde der Sortenschutz beim Bundessortenamt bewilligt.
Synonym: Zuchtnummer We 69-633-14 F
Abstammung: die Rebe ist eine Kreuzung aus den Rebsorten Blaufränkisch x Teinturier du Cher (auch Rubintraube genannt)
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen.
- Die mittelgroßen fünfeckigen Blätter sind fünflappig und kaum gebuchtet. Die Stielbucht ist U-förmig offen. Das Blatt ist gezahnt.
- Die Traube ist mittelgroß und mittel-dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind mittelgroß.
Die Rebsorte reift ca. 6–10 Tage nach dem Gutedel und gilt somit in Deutschland als spät reifend; im internationalen Vergleich gilt sie als eine der frühreifenden roten Rebsorten. Gegenüber dem Echten Mehltau und dem Falschen Mehltau ist sie mäßig anfällig. Sie wird zudem manchmal von der Rohfäule befallen.
Die Sorte erbringt dunkle, rubinrote Weine und ist ähnlich der Rebsorte Cabernet Mitos vor allem als Deckwein-Sorte in Verschnitten geeignet. Die Rebe verfügt über eine gute Winterhärte, geschmacklich sind die Weine neutral, weinig und angenehm.
Literatur
- Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff, Taschenbuch der Rebsorten, Fachverlag Fraund, Mainz 13. Auflage 2003 ISBN 3-921156-53-X
Einzelnachweise
- ↑ “ Die Kreuzungseltern deutscher Rebenneuzüchtungen im Fokus – Was sagt der genetische Fingerabdruck”, von Erika Maul, Fritz Schumann, Bernd H.E. Hill, Frauke Dörner, Heike Bennek, Valérie Laucou, Jean-Michel Boursiquot, Thierry Lacombe, Eva Zyprian, Rudolf Eibach und Reinhard Töpfer; in „Deutsches Weinjahrbuch 2013“ (64. Jahrgang) – Seite 128 bis 142, ISBN 978-3-8001-7783-7
Weblinks
- Palas in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch)