Palais Kurland
Das Palais Kurland war ein nicht mehr existierendes, historisches Gebäude in Berlin, Unter den Linden 7 nach der bis 1937 verwendeten Zählung. Es handelte sich um ein lang gestrecktes Barockpalais mit 13 Fenstern Front. Die historische Bezeichnung des Gebäudes rührt aus der Periode 1805–1837, in der es im Besitz der Herzogin Dorothea von Kurland war. Bekannt wurde es durch den Salon der Herzogin Dorothea von Kurland. An seiner Stelle befindet sich heute die Botschaft der Russischen Föderation in Berlin.
Geschichte
- 1732 kaufte der Geheime Rat und Regiments-Quartiermeister Christian Ludwig Möller das Grundstück Unter den Linden 7.[1]
- 1734 Bebauung mit einem zweigeschossigen Gebäude, danach mehrere Umbauten zu einem dreiseitigen Gebäude mit einem durch das Nachbargebäude umschlossenen Hof.
- 1748 Verkauf an den Geheimen Finanz-, Kriegs- und Domänenrat Johann Christoph Zinnow (1710–1760).
- Umbau durch Friedrich Wilhelm Diterichs.
- 1764 bis 1787 im Besitz von Amalie von Preußen
- 1765 Umbau durch Johann Boumann im Stil des friderizianischen Rokoko, Baugehilfe war dessen Sohn Michael Philipp Boumann.
- Erbe ist Kronprinz Friedrich Wilhelm, der das Palais an den Major des Regiments Gens d'armes und späteren Hofmarschall Valentin von Massow verkauft.[2]
- Ab 1805 im Besitz der Herzogin Dorothea von Kurland.
- 1806–1815 bewohnt der französische Stadtkommandant das Palais.
- 1821 erbt es die Tochter Dorothea von Sagan.
- 1837 Verkauf an Zar Nikolaus I. von Rußland.
- 1840–1841 Umbau durch Eduard Knoblauch, Nutzung als Zarenpalais und Russische Botschaft in Berlin
- Im Juni 1942 zog in das Gebäude das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete ein, das unter der Leitung des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg stand.[3] Das Gebäude wurde im Februar 1944 bei den Luftangriffen der Alliierten zerstört.
Literatur
- Olaf Thiede, Jörg Wacker: Chronologie Potsdam und Umgebung: die Kulturlandschaft von 800 bis 1918: Brandenburg, Potsdam, Berlin. Band 2. O. Thiede, 2007, ISBN 3-00-021100-4, S. 690 f.
- Petra Wilhelmy: Der Berliner Salon im 19. Jahrhundert (1780–1914). Verlag Walter de Gruyter, Berlin/ New York 1989, ISBN 3-11-011891-2. (Dissertation, Westfälische Wilhelms-Universität Münster) (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Band 73)
- Hans-Werner Klünner: Panorama der Strasse unter den Linden vom Jahre 1820. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1991, ISBN 3-87584-376-2.
- Ute Laur-Ernst: Die Stadt Berlin in der Druckgrafik 1570–1870, Bd. 2. 1. Auflage. Lukas-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86732-055-9, S. 352. (Palais der Prinzessin Amalie)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Andere Kriegs-Bediente. In: Adreß-Kalender der Königlich Preußischen Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Potsdam. 1735, abgerufen am 22. August 2020.
- ↑ Regiment Gensd'Armes. In: Adreß-Kalender der Königlich Preußischen Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Potsdam. 1790, abgerufen am 22. August 2020.
- ↑ Andreas Zellhuber: „Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu …“ Das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941–1945. München 2006, S. 76 f.
Koordinaten: 52° 30′ 58,1″ N, 13° 23′ 0,4″ O
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Autor/Urheber: Carl Heinrich Eduard Knoblauch, Lizenz: CC0
Knoblauch Eduard (1801-1865), Russische Botschaft, Berlin: Ansicht. Druck auf Papier, 29,1 x 37,7 cm (inkl. Scanrand). Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin Inv. Nr. 51063.
Carl Heinrich Eduard Knoblauch (1801-1865) Russische Botschaft, Berlin
Inhalt: Ansicht
Projektzeit: 1840-1841
Datierung des Blattes / Objekts ca. 1840
Gattung: Druck
Material/Technik: Druck auf Papier
Maße: 29,1 x 37,7 cm
Ort: Berlin
Straße: Unter den Linden
Inventarnummer: 51063
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https://doi.org/10.25645/1t0z-qfmw