Palästinensische Fußballnationalmannschaft

Palästina
VerbandPalestinian Football Association
KonföderationAFC
Technischer SponsorJako
CheftrainerTunesien Makram Daboub
(seit 2021)
RekordspielerAbdelatif Bahdari (81)
RekordtorschützeFahed Attal und Oday Dabbagh (je 16)
HeimstadionFaisal Al-Husseini International Stadium
FIFA-CodePLE
FIFA-Rang98. (1228,99 Punkte)
(Stand: 19. September 2024)[1]
Auswärts
Bilanz
260 Spiele
80 Siege
66 Unentschieden
114 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Ägypten 1952 Ägypten 8:1 Palästina Palastina Autonomiegebiete
(Alexandria, Ägypten; 26. Juli 1953)
Höchster Sieg
Palastina Autonomiegebiete Palästina 11:0 Guam Guam
(Dhaka, Bangladesch; 1. April 2006)
Höchste Niederlage
Libanon Libanon 9:1 Palästina Palastina Autonomiegebiete
(Alexandria, Ägypten; 8. August 1953)
Erfolge bei Turnieren
Asienmeisterschaft
Endrundenteilnahmen3 (Erste: 2015)
Beste ErgebnisseAchtelfinale 2024
(Stand: 11. Juni 2024)

Die palästinensische Fußballnationalmannschaft ist die Fußball-Auswahl der palästinensischen Autonomiegebiete und repräsentiert den palästinensischen Fußballverband auf internationaler Ebene. Der Mannschaft ist es bisher noch nicht gelungen, sich für eine Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren.

Geschichte

Die Anfänge des Fußballspiels in Palästina reichen bis 1912 zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg spielten jüdische und britische Teams in Palästina Fußball. Araber, insbesondere solche islamischen Glaubens, unterließen eine Teilhabe an der frühen Begründung des Fußballs in Palästina aufgrund ihres Widerstands gegen „westliche Kulturinstitutionen“.[2] Mitte August 1928 wurde der erste Palästinensische Fußballverband (Football Association of Palestine) gegründet, der am 6. Juni 1929 in die FIFA aufgenommen wurde. 1934 und 1938 nahm die Palästinensische Nationalmannschaft unter dem Namen Palästina/Eretz Israel an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft teil. Trainer der jüdischen Auswahl waren Egon Pollak und Shimon Ratner. Mit der Gründung des Staats Israel 1948 ging dieser dann im Israelischen Fußballverband IFA auf, der Mitglied der FIFA wurde.

Der Palästinensische Fußballverband (Palestinian Football Association) wurde erst 1962 gegründet, und 1998 in die FIFA aufgenommen. Die arabische Auswahl nahm seitdem an den Qualifikationsturnieren zu den Fußballweltmeisterschaften 2002, 2006, 2010 und 2014 teil, ohne dabei über die zweite der bis zu fünf Qualifikationsrunden der AFC hinauszukommen. Für die Fußball-Asienmeisterschaft konnte sie sich erstmals 2015 qualifizieren. Die Nationalmannschaft konnte sich im FIFA Rankingsystem ab ihrer Aufnahme zunächst kontinuierlich steigern und erreichte 2006 Platz 126. In den folgenden zwei Jahren fiel sie jedoch zurück und bewegte sich zwischen 2008 und 2012 zwischen Rang 160 und 180.[3] 2014 gewann Palästina den AFC Challenge Cup und war Anfang 2018 auf Rang 75. Bereits 2017 wurde Israel erstmals überholt.[4]

Das Qualifikationsspiel für den Fußball-Asiencup zwischen Singapur und Palästina war Stunden vor Anpfiff der Begegnung am 15. November 2006 abgesagt worden. Wie der asiatische Fußballverband erklärte, war die Anreise des palästinensischen Teams wegen anhaltender politischer Spannungen in Gaza nicht möglich. Am 28. Oktober 2007 fand aus demselben Grund das Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2010 nicht statt, bei dem die palästinensische Auswahl wieder auf Singapur treffen sollte. Das erste offizielle Heimspiel als FIFA-Mitglied fand am 26. Oktober 2008 im Stadion Faisal-Al-Husseini-International in al-Ram statt. Zum Freundschaftsspiel gegen das benachbarte Jordanien kam auch FIFA-Präsident Blatter, der das Spiel auf der Tribüne verfolgte.[5][6] 2008 war der Fußballverband Palästinas mit dem FIFA Development Award ausgezeichnet worden, einem Preis, der besondere Anstrengungen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Fußballsports anerkennt.

Ein Teil der Mannschaft, wie etwa Roberto Kettlun, rekrutiert sich aus Chile, wo die größte palästinensische Gemeinde außerhalb der palästinensischen Autonomiegebiete beheimatet ist.

Dora International Stadium

Im Januar 2009 wurde bei der Militäroperation Gegossenes Blei der Nationalspieler Ayman Alkurd durch einen Angriff der israelischen Streitkräfte getötet.[7]

Immer wieder hatte die Mannschaft auch Probleme bei Heimspielen, weil gegnerische arabische Mannschaften von Israel keine Erlaubnis zur Einreise erhielten.

2014 wurden zwei Spieler angeschossen und nach einer dreimonatigen Behandlung in Jordanien festgenommen. Im Mai 2014 wurde ein Spieler bei der Rückkehr vom Asia Cup in Dubai ohne Angabe von Gründen inhaftiert. Diese Ereignisse veranlassten den Präsidenten des Verbandes Dschibril ar-Radschub Sanktionen der FIFA gegen Israel einzufordern.[8]

2017 verlangte der Verband von der FIFA Sanktionen gegen Israel für die Teilnahme von Mannschaften aus israelischen Siedlungen an den Meisterschaften. Diese lehnte das jedoch ab, um neutral zu bleiben.[9]

Teilnahme an Fußballwettbewerben

  • 2002 – nicht qualifiziert
  • 2006 – nicht qualifiziert
  • 2010 – nicht qualifiziert
  • 2014 – nicht qualifiziert
  • 2018 – nicht qualifiziert
  • 2022 – nicht qualifiziert
  • 2000 – nicht qualifiziert
  • 2004 – nicht qualifiziert
  • 2007 – nicht qualifiziert
  • 2011 – nicht qualifiziert
  • 2015 – Vorrunde
  • 2019 – Vorrunde
  • 2024 – Achtelfinale
  • 2027Qualifiziert
  • 2006 – Viertelfinale
  • 2008 – vor der Qualifikation zurückgezogen
  • 2010 – nicht qualifiziert
  • 2012 – Vierter
  • 2014 – Sieger
  • 2000Vorrunde
  • 2002Vorrunde
  • 2004Vorrunde
  • 2007Vorrunde
  • 2008Vorrunde
  • 2010Vorrunde
  • 2012Vorrunde
  • 2013/14Vorrunde
  • 2019Vorrunde
  • 2021qualifiziert (Austragung erst 2023)

Rekordspieler

(Stand: 11. Juni 2024)[10]

SpieleSpielerZeitraumTore
81Abdul Latif Mohamed al-Bahdari 2007–9
68Khader Yousef Abu Hammad2008–20162
67Ramzi Soliman Ahmed Saleh2000–20150
64Mosab al-Batat2013–1
64Tamer Seyam2014–13
57Abdullah Jaber2014–20192
56Ashraf Nu’man al-Fawaghrah 2009–201614
55Hussam Abu Saleh2010–20154
51Rami Hamadeh2017–0
49Mohammed Darwish2015–0
48Saeb Jendeya1999–20081

Rekordtorschützen

ToreSpielerZeitraumSpiele
16Fahed Attal2005–201236
16Oday Dabbagh2018–36
14Ashraf Nu’man al-Fawaghrah 2009–201656
13Tamer Seyam2014–64
11Ziyad Saeed al-Kord bin Samir1969–197425
11Sameh Fares Mohammed Maraba2014–41
10Jonathan Eduardo Cantillana2015–201832
9Abdul Latif Mohamed al-Bahdari 2007–81
9Khaled Jemal Salem2011–44

Trainer

  • Osterreich Alfred Riedl (2004)
  • Frankreich Moussa Bezaz (2009–2011)
  • Jordanien Jamal Mahmoud (2011–2014)
  • Palastina Autonomiegebiete Saeb Jendeya (2014)
  • Palastina Autonomiegebiete Ahmed al-Hassan (2014–2015)
  • Palastina Autonomiegebiete Abdel Nasser Barakat (2015–2017)
  • Bolivien Julio César Baldivieso (2017–2018)
  • Algerien Noureddine Ould Ali (2018–2021)
  • Tunesien Makram Daboub (seit 2021)

Siehe auch

Commons: Palästinensische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 19. September 2024, abgerufen am 23. September 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. Henshaw 1979 S. 386
  3. Palästina: Fifa World Ranking (Memento vom 8. Juni 2012 im Internet Archive) auf der Internetseite der FIFA, abgerufen am 20. Oktober 2008 (englisch)
  4. In First, Palestinian National Soccer Team Tops Israel in FIFA World Rankings, Ha-Aretz am 23. November 2017
  5. FIFA Pres."s visit to Palestine, historic - Palestinian Official, Kuwait News Agency vom 17. Oktober 2008 (englisch)
  6. weltfussball.de, Heimpremiere für palästinensisches Nationalteam
  7. „Three Palestinian soccer players killed in Gaza violence“, RIA Novosti, 14. Januar 2009 (englisch)
  8. Palestinians seeking FIFA sanctions against Israel, Ha-Aretz am 13. Mai 2014 (englisch)
  9. FIFA Won't Intervene in Palestinian-Israeli Crisis Over Settlement Soccer Teams, Ha-Aretz am 27. Oktober 2017
  10. rsssf.org: – Record International Players

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