Paläontologische Sammlung der Universität Tübingen
Die Paläontologische Sammlung der Universität Tübingen geht auf eine Lehrsammlung des ausgehenden 18. Jahrhunderts zurück und wurde in der Folgezeit von Mitgliedern der Universität wie auch durch Privatsammlungen erweitert. Sie besteht derzeit aus rund 600.000 Objekten, die aus allen Bereichen der Paläontologie, von der Mikropaläontologie bis zur Wirbeltierpaläontologie, stammen. Die Ausstellungsräume der Sammlung wurden in den Jahren 2010 und 2011 vollständig renoviert und bieten einen Überblick über Fossilien Südwestdeutschlands, die Entwicklung des Lebens und speziell marine Reptilien wie Ichthyosaurier, Plesiosaurier und Meereskrokodile, sowie die frühe Entwicklung der Säugetiere und der Therapsiden. Die Paläontologische Sammlung der Universität Tübingen zählt zu den größten Universitätssammlungen Deutschlands und ist eine Teilsammlung des Museums der Universität Tübingen MUT.
Sammlungsschwerpunkte
Besonders hervorzuheben sind die Sammlungstätigkeiten folgender Forscher: Friedrich August Quenstedt, der im 19. Jahrhundert den Grundstock für die systematische paläontologische Erforschung der Schwäbischen Alb legte, die Wirbeltierfossilien aus der Sammlung des Paläontologen Friedrich von Huene, die Ammoniten-Sammlungen von Otto Heinrich Schindewolf, sowie die umfangreiche Spurensammlung von Adolf Seilacher. Unter den Mikrofossilien ist besonders die Sammlung des Reutlinger Schullehrers Alfred Eisenack zu erwähnen.
Literatur
- Johannes Baier: Museumsporträt: Das neue Paläontologische Museum in Tübingen, Fossilien 30, 247–252, 2013.
- Ernst Seidl/Edgar Bierende/Ingmar Werneburg (Hrsg.): Aus der Tiefenzeit. Die paläontologische Sammlung der Universität Tübingen (= Schriften des Museums der Universität Tübingen, MUT, Bd. 20). Museum der Universität Tübingen 2021, ISBN 978-3-9821339-3-5.
Weblinks
- Artikel mit Fotos auf TÜpedia
- Paläontologische Sammlung
- Commons: 250 Fotos der Paläontologischen Sammlung der Universität Tübingen
- Website des Museums der Universität Tübingen MUT mit Weblinks auf die universitären Sammlungen und Ausstellungen
Koordinaten: 48° 31′ 33,9″ N, 9° 3′ 35,6″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: FunkMonk, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Plateosaurus engelhardti skeletons "Skelett 1" (catalog number GPIT/RE/7288) on exhibit at the museum of the Institute for Geosciences of the Eberhard-Karls-University Tübingen, Germany. "Skelett 1" is a nearly complete individual from Trossingen, Germany. Mount created under the
direction of Friedrich von Huene.Autor/Urheber: NearEMPTiness, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Skeletons of two bears of the Bärenhohle cave near Sonnenbühl on the Suebian Alb now exhibited in the paleontological institute of the University of Tübingen (Germany)
Autor/Urheber: NearEMPTiness, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ein "Unterwasserflieger", ein Pliosaurier Lipleurodon ferox im paläontologischen Institut der Universität Tübingen
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- Henodus_chelyops_2.jpg: NearEMPTiness
- derivative work: Hic et nunc
Eines von weltweit acht Fundstücken des "Henodus chelyops", einem schildkrötenähnlichen Einzahn, ausgestellt im Paläonotologischen Institut der Universität Tübingen. Die acht Fossilien wurden bisher nur im Tübinger Goldersbachtal gefunden.
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Arietenpflaster von Bodelshausen in Baden-Württemberg.
Bildauszug einer 3,5 m auf 2,4 m großen Steinplatte in der Paläontologischen Sammlung der Universität Tübingen.
Der Zollstock zeigt die Maße 40 auf 50 cm.
Es handelt sich um Ammoniten (Ammonoidea), eine sehr artenreicheTeilgruppe der ausschließlich marin lebenden Kopffüßer. Die Exemplare der Gesteinsplatte sind bis zu 70 cm groß. Sie wurden in der Arietenkalk-Formation (Unterjuraschicht Lias alpha3, Alter unter 200 Millionen Jahre (Ma)) gefunden. Es sind Verwandte von Tintenfischen, die jedoch schon am Ende der Kreidezeit (mehr als 65 Ma) ausgestorben sind. Links im Bild ist das sich deutlich unterscheidende Gehäuse eines fossilen Tieres aus der Gattung der Nautiliden zu sehen, von denen es auch heute noch Arten gibt.