Paisios vom Berg Athos

Mosaik-Ikone des Heiligen Paisios vom Berg Athos, rechts neben dem Eingang des Klosters des Heiligen Johannes des Theologen in Souroti bei Thessaloniki, wo Paisios starb.

Der Heilige Paisios vom Berg Athos (griechisch Άγιος Παΐσιος από το Άγιο Όρος; * 25. Juli 1924 in Pharasa (heutiges Yahyalı), Kappadokien; † 12. Juli greg./29. Juni jul. 1994 in Souroti, Thessaloniki), mit bürgerlichem Namen Arsenios Eznepidis, war ein griechisch-orthodoxer Rhomäer[1], Mönch und Heiliger, der auch als Ältester Paisios[2], Paisios der Hagiorite oder Paisios der Jüngere bekannt ist.[3]

Er gilt als eine der bedeutendsten spirituellen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in der orthodoxen Kirche und wurde am 13. Januar 2015 vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel heiliggesprochen, eine der schnellsten Heiligsprechungen in der jüngeren Kirchengeschichte.[3]

Im Laufe seines Lebens wurden die Worte von Paisios von vielen verehrt, und er wurde von Gläubigen der griechisch- und russisch-orthodoxen Kirche als „heiliger Ältester“ angesehen.[2]

Das Leben von Paisios war stark von der asketischen Praxis des Hesychasmus geprägt.[1]

Frühes Leben

Pharasa, Paisios Geburtsort.

Arsenios Eznepidis wurde in Kappadokien geboren, kurz vor dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei.[3] Sein Vater, Prodromos Eznepidis, war Bürgermeister von Pharasa und ein Anhänger des Arsenios von Kappadokien. Seine Mutter hieß Eulampia, und Paisios war der jüngste Sohn von insgesamt acht[4] oder neun Geschwistern.[1]

Bei seiner Taufe am 7. August 1924[4] durch Arsenios von Kappadokien,[3] welcher 1988 heiliggesprochen wurde,[5] hat dieser ihm eine Zukunft als Mönch vorhergesagt.[3] Während der Taufe bestand Arsenios darauf, dass die Eltern dem Kind seinen Namen, Arsenios, gaben und nicht den Namen des Großvaters, Christos, wie es in griechischen Familien üblich war.[5][6] Eine Woche später zog die Familie Eznepidis von Kleinasien nach Griechenland.[1]

Am 14. September 1924 erreichte die Familie Eznepidis mit einer Flüchtlingskarawane Piräus und wurde nach Korfu weitergeleitet, wo sie einige Zeit verblieb.[5] Später zog die Familie nach Igoumenitsa und schließlich nach Konitsa, einem kleinen Bergdorf, wo Arsenios Eznepidis die Grundschule abschloss und später eine Lehre zum Schreiner machte.[5][3]

Schon in seiner Kindheit zeigte Altvater Paisios eine tiefe Neigung zum geistlichen Leben. Er betete oft im Wald und praktizierte früh asketische Übungen, wie das Fasten. In Anekdoten erzählte er, dass er als Kind auf einem Felsen betete und sich nachmittags hungrig wieder nach Hause begab. Als er älter wurde, zog er sich zunehmend von den weltlichen Aktivitäten seiner Altersgenossen zurück, die er ablehnte. In seiner Jugend zeigte Arsenios Askese, indem er sich von weltlichen Ablenkungen wie Mädchen fernhielt und oft den Blick senkte. Diese Haltung führte dazu, dass Bekannte manchmal verärgert waren, weil er sie nicht grüßte.[1]

Das Haus in Konitsa, in dem Arsenios seine Kindheit und Jugend verbrachte.

Bis zu seiner Einberufung in den Militärdienst arbeitete er als Zimmermann.[5] Ein Beispiel für seine barmherzige Haltung war, dass er, wenn jemand in seinem Umfeld starb, oft einen Sarg fertigte und diesen den Trauernden übergab.[1] 1945 trat er im Zuge seines Militärdienstes während des griechischen Bürgerkriegs (1946–1949) in die Armee ein.[5][3]

Während dieser Zeit zeigte er großes Pflichtbewusstsein und übernahm freiwillig gefährliche Aufgaben. Er bot verheirateten Kameraden an, seinen Platz in der vorderen Reihe einzunehmen, da er selbst keine Familie und Kinder hatte.[1]

Arsenios war hauptsächlich als Funker tätig und erhielt für seine Leistungen das militärische Zertifikat mit der Note „hervorragend“. Er berichtete später von mehreren Erlebnissen im Krieg, darunter einer Beinahe-Tötung durch eine Kugel sowie einem Vorfall, bei dem ein Kamerad, der wiederholt blasphemische Äußerungen gemacht hatte, von einem Bombensplitter an der Zunge getroffen wurde. Diese Ereignisse vertieften seinen Glauben und stärkten seine religiöse Überzeugung, die sich durch folgende Zitate untermauert:[1]

„Ich war gezwungen, herauszugehen. Macht nichts, sagte ich mir, Gott wird für mich sorgen! Kaum war ich draußen, flog eine Kugel an mir vorbei und rasierte mir den Kopf. Genau so, direkt an der Haut, und hinterließ eine Linie in meinem Haar. Nur einen Zentimeter tiefer, und sie hätte mich getötet. Ich staunte über Gottes Vorsehung.“

Bischof Alexander Mileant, Johannes A. Wolf und Christos V.M. Tagarakis: Altvater Paisios vom Berg Athos – der hesychastische Weg des Friedens, S. 62.

„Wir hatten dort im Zug einen Kerl, der über göttliche Dinge fluchte. Er fluchte schlimm. Viele Male hatte ich ihm gesagt, er solle nicht fluchen. Ich war darüber sogar in einen Streit mit ihm geraten. Er hörte weder auf mich noch auf die Offiziere. Er fluchte weiter. Einmal fiel dort mitten in das Armeelager, wo wir arbeiteten, eine Bombe. Keiner erlitt irgendeinen Schaden! Nur denjenigen, der fluchte, traf ein ganz kleiner Bombensplitter. Weißt du, wohin? Auf seine Zunge! Sie beschädigte nicht einmal seine Zähne oder seine Lippen! Nur seine Zunge schwoll an. Sie wurde wie ein Kürbis und hing aus seinem Mund heraus! Viele solche wundersame Ereignisse geschahen im Krieg, und deswegen herrschte in dem Armeelager eine große Frömmigkeit.“

Bischof Alexander Mileant, Johannes A. Wolf und Christos V.M. Tagarakis: Altvater Paisios vom Berg Athos – der hesychastische Weg des Friedens, S. 62.

Paisios trat 1949 aus der Armee aus[5] und ging im selben Jahr[4] auf den Berg Athos, um Mönch zu werden. Zunächst lebte er dort eine Zeit lang, kehrte jedoch vorübergehend (nach Konitsa) zurück, da ihn die ungeklärte Lebenssituation seiner Schwestern beschäftigte.[1]

Monastisches Leben

Ikone des Paisios.

Im Jahr 1950 kehrte Paisios auf den Berg Athos zurück[1] und trat in das Kloster Koutloumousíou ein, um Mönch zu werden. Später sandte man ihn ins Kloster Esfigménou, wo er nach vierjähriger[2] Novizenzeit 1954 als Rasophoros die Mönchsweihe erhielt und den Mönchsnamen Averkios annahm.[1][3][5] Er engagierte sich in der Unterstützung seiner Mitbrüder und beteiligte sich aktiv an den klösterlichen Arbeiten, auch über seine eigenen Aufgaben hinaus. Neben dem asketischen Leben und den gemeinschaftlichen Verpflichtungen widmete er sich dem Studium geistlicher Literatur.[2] Er verließ das Kloster Esfigménou 1954 und trat dem Kloster Filotheou bei, wo ein Onkel von ihm ebenfalls Mönch war.[3] Zu dieser Zeit war das Kloster noch eine idiorhythmische Gemeinschaft.[4] Er studierte die Leben der Heiligen, das Paterikon und die Werke des heiligen Isaak des Syrers.[1] 1957 erhielt er im Kloster Filotheou das Kleine Schema und den Namen Paisios,[5][3] zu Ehren des Metropoliten von Caesarea Paisios II., der wie er aus Pharasa in Kappadokien stammte.[1]

1958 verließ er den Berg Athos und wirkte in folgenden vier Jahren seelsorgerisch, karitativ sowie pastoral in seinem Heimatdorf Konitsa, wo er bereits im Besonderen geschätzt wurde und im Kloster Stomio[4] ansässig war.[3][5] Er engagierte sich dort gegen den „Proselytismus protestantischer Missionare“,[3][7] wobei unklar ist, welche Gruppe mit dem Begriff „Protestanten“ in diesem Zusammenhang gemeint ist. Mögliche Interpretationen könnten US-amerikanische oder englische Protestanten sein, aber auch Versuche der römisch-katholischen Mission. In der orthodoxen Terminologie werden nämlich Katholiken manchmal als „Protestanten“ bezeichnet, da sie aus orthodoxer Perspektive durch das Morgenländische Schisma die einzig „rechtgläubige“ (orthodoxe) Kirche verlassen haben.[3]

1962 reiste Paisios ins Katharinenkloster auf dem Sinai, wo er zwei Jahre lang blieb, um sich stärker der Askese zu widmen. Während dieser Zeit gewann er die Zuneigung der Beduinen. Paisios nutzte das Geld, das er durch den Verkauf seiner handgeschnitzten Holzarbeiten verdiente, um Lebensmittel für sie zu kaufen.[7][3] In dieser Zeit in Ägypten unterzog er sich völliger körperlicher Askese, von der er später sagte, sie habe seine Gesundheit geschädigt.[4]

1964 kehrte er schließlich zum Berg Athos zurück.[7][3] 1966 erkrankte er schwer und wurde im Papanikolaou-Krankenhaus in Thessaloniki operiert, wobei ein Teil seiner Lunge entfernt wurde. Während seiner Genesung fand er Unterkunft in der Heiligen Einsiedelei des Heiligen Johannes des Theologen in Souroti.[3][5] Nach seiner Genesung kehrte er 1968 zum Berg Athos zurück und war maßgeblich an der Renovierung des Klosters Stavronikita beteiligt, in dem er auch lebte und das Große Schema erhielt. Dort war er zunächst von Papa-Tychon in der Zelle des Heiligen Kreuzes tonsuriert worden. Nach dem Tod von Papa-Tychon blieb er bis 1979 im Kloster, entsprechend dessen Wunsch.[4] Er verbrachte darüber hinaus auch einige Zeit in Ivíron.[3][5]

Paisios in Panagouda mit Besuchern, September 1981.

1979 zog er in die Zelle (Kellion)[1] Panagouda, eine Einsiedelei des Klosters Koutloumousíou.[3] Dort wurde er zunehmend unter den Gläubigen bekannt, die ihn besuchten und um Rat in persönlichen Angelegenheiten baten.[5] In Panagouda wuchs der Ruf von Paisios, was weiterhin viele kranke und leidende Menschen zu ihm führte. Den ganzen Tag über empfing er die Hilfesuchenden, während er die Nacht dem Gebet widmete. Sein strenges Gebets- und Askese-Regime ließ ihm jede Nacht nur zwei bis drei Stunden Zeit für Ruhe.[7] Trotz der vielen Besucher führte er weiterhin ein strenges asketisches Leben.[5] An seiner Tür hing er einen Zettel, der an die Pilger gerichtet war: [1][8]

„Schreibt, was ihr möchtet, werft den Zettel in den Kasten ein, und ich werde euch viel mehr durch mein Gebet als durch vieles Reden (πολυλογία - polilogía) helfen. Auf diese Weise werde ich Zeit haben, mehr Menschen, die Schmerz und Kummer haben, zu helfen. Ich bin hierher gekommen, um zu beten, und nicht um den Lehrer zu spielen. Mönch Paisios.“

Die Einsiedelei von St. Paisios Panagouda Karyes.

Neben Atemwegsproblemen litt er in seinen späteren Jahren an einer schweren Hernie, die ihm starke Schmerzen bereitete. Wenn er aus verschiedenen Gründen – oft aufgrund seiner Krankheiten – gezwungen war, den Heiligen Berg Athos zu verlassen, verbrachte er viele Stunden damit, Pilger im Frauenkloster von Souroti zu empfangen. Darüber hinaus litt er unter Blutungen, die seinen Zustand weiter verschlechterten. In den letzten Wochen vor seiner Abreise vom Heiligen Berg Athos kam es häufig vor, dass er in Ohnmacht fiel.[7]

1993 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand erheblich. Am 5. Oktober 1993 verließ Paisios den Heiligen Berg Athos zum letzten Mal. Obwohl er ursprünglich nur für wenige Tage wegbleiben wollte, wurde bei ihm in Thessaloniki Dickdarmkrebs diagnostiziert, der sofort behandelt werden musste. Nach der Operation verbrachte er einige Zeit im Krankenhaus, um sich zu erholen, und wurde dann in das Kloster von Souroti verlegt. Trotz seines kritischen Zustands empfing er weiterhin Menschen, hörte ihren Sorgen zu und gab ihnen Ratschläge. Am 4. Februar 1994 wurde Paisios im „Theageneion“-Krankenhaus in Thessaloniki erneut operiert. Da der Krebs bereits Metastasen gebildet hat, gaben die Ärzte ihm Ende Juni eine verbleibende Lebenserwartung von höchstens zwei bis drei Wochen. Nach seiner Operation sehnte sich Paisios danach, zum Heiligen Berg Athos zurückzukehren. Seine Versuche, dies zu tun, scheiterten jedoch an seinem zunehmend schwächer werdenden Gesundheitszustand. Seine letzten Tage waren von Leiden geprägt. Am 11. Juli 1994 empfing er zum letzten Mal die Heilige Kommunion. In seinen letzten Lebenstagen verzichtete er trotz starker Schmerzen bewusst auf Medikamente und Schmerzmittel. Er verstarb am 12. Juli 1994 und wurde in der Heiligen Einsiedelei des Heiligen Johannes des Theologen in Souroti, Thessaloniki, beigesetzt, wo er einen Teil seiner letzten Lebensjahre verbracht hatte und schließlich auch starb.[7][3][5]

Zugeschriebene Prophezeiungen

Paisios hatte vor dem großen Kataklysmus gewarnt, der zukünftige Generationen erwarten würde, und sprach über die Krise Griechenlands, die Europäische Union, den Islam und einen möglichen Dritten Weltkrieg.[2]

Paisios vom Berg Athos werden vom Priestermönch Makarios verschiedene geopolitische Prophezeiungen zugeschrieben. Dazu zählen Vorhersagen über einen Krieg zwischen der Türkei und Russland (auch mit Griechenland), der zur Bildung eines „Großgriechenlands“ führen soll, sowie die Befreiung weiterer Gebiete wie Albanien, der restlichen Region Makedoniens (Nordmazedonien) und Konstantinopels (Istanbul). Zudem soll er die Bekehrung eines Teils der türkischen Bevölkerung vom Islam zum orthodoxen Christentum vorausgesagt haben. Demnach solle ein Krieg zwischen Russland und der Türkei ausbrechen, in dem die Türkei zunächst überlegen scheine, aber letztlich von Russland besiegt werde. Russland werde daraufhin Konstantinopel (Istanbul) erobern und später an Griechenland übergeben. In diesem Zusammenhang wird ihm die Aussage zugeschrieben: „Die Türken werden vernichtet werden. Sie werden ausgelöscht werden.“[9]

Die ihm zugeschriebenen geopolitische Prophezeiungen über ein zukünftiges Groß-Griechenland fanden breite Beachtung.[3]

Priestermönch Makarios behauptet, viele dieser Prophezeiungen aufgezeichnet und 1990, noch zu Lebzeiten von Paisios, in dem Buch Worte der Weisheit und Gnade des Altvaters Paisios des Hagioriten veröffentlicht zu haben.[10]

Die Authentizität dieser Prophezeiungen ist umstritten. Kritiker sehen in ihnen Parallelen zur Megali Idea, einer nationalistischen Vision, die von der orthodoxen Kirche als Ethnophyletismus abgelehnt wird – einer Haltung, die nationale Interessen über die Einheit der Kirche stellt.[11]

Mehrere enge Vertraute von Paisios bestritten, dass er derartige Prophezeiungen geäußert habe. Sie betonen, dass er apolitisch gewesen sei und sich vor allem spirituellen und asketischen Themen gewidmet habe. Die im griechischen Fernsehen verbreiteten Prophezeiungen seien ihm fälschlicherweise zugeschrieben worden.[12]

Auch das Kloster Esfigmenou auf dem Berg Athos distanzierte sich von solchen Aussagen. In einer offiziellen Stellungnahme hieß es, es gebe keinen Beleg dafür, dass Paisios entsprechende Vorhersagen getroffen habe.[13]

Andenken

Das Grab von Paisios beim Kloster des Johannes bei Souroti.

Paisios verfasste zahlreiche Schriften zu Themen wie Buße, Moraltheologie und Spiritualität. Sein ehemaliges Wohnhaus in Konitsa dient heute als Erinnerungsstätte. Sein Grab wird beim Johannes-Kloster bei Souroti von einer Anzahl von Anhängern verehrt.[3]

Jedes Jahr am 11. oder 12. Juli, seinem Todestag, findet in der Heiligen Einsiedelei eine Nachtwache statt, an der hunderte Gläubige teilnehmen. Der Name Paisios hat in der heutigen Zeit große Bekanntheit erlangt, wozu das Internet, der Buchhandel und das Fernsehen beigetragen haben. Zahlreiche Bücher mit seinen Lehren und Prophezeiungen befassen sich mit verschiedenen Themen, darunter eschatologische Vorstellungen sowie politische und geopolitische Entwicklungen, etwa die Wiedereroberung Konstantinopels oder Gebiete Albaniens. Besonders während der Wirtschaftskrise stieg das Interesse an seinen Aussagen deutlich. Das Leben des Heiligen Paisios wurde 2022 in der Fernsehserie Der Heilige Paisios – Von Pharasa in den Himmel verfilmt.[5]

Aufgrund seines Dienstes als Funker im Militär wird er in vielen Veröffentlichungen, die seinem Leben gewidmet sind, als „der Funker Gottes“ bezeichnet.[5]

Ikone des Paisios vom Berg Athos in der russisch-orthodoxen Kathedrale des Heiligen Johannes des Täufers in Washington, D.C.

In der orthodoxen Kirche wurde ihm der Gedenktag am 12. Juli, seinem Todestag, gewidmet.[3][5]

Der Heilige Synod der Russisch-Orthodoxen Kirche beschloss in seiner Sitzung am 5. Mai 2015, den Ehrwürdigen Paisios vom Berg Athos in das Menologion der Russisch-Orthodoxen Kirche aufzunehmen.[14]

Zum 20. Todesjahr von Paisios am 12. Juli 2014 versammelten sich tausende Gläubige an seinem Grab in der Einsiedelei des Heiligen Johannes des Theologen bei Souroti. Nach Polizeiangaben nahmen rund 50.000 Menschen an der nächtlichen Vigil teil, während insgesamt etwa 120.000 Pilger das Grab besuchten. Im Kloster fanden eine Vigil, ein Totengottesdienst und eine Göttliche Liturgie statt. Aufgrund des großen Andrangs beteten viele Gläubige aufgrund des Platzmangels im Innenhof. In Konitsa fanden dreitägige Gedenkveranstaltungen statt, darunter ein Abendgottesdienst, eine Matutin und eine Göttliche Liturgie. Zudem wurde eine internationale Konferenz mit dem Titel Leben und Lehre des Ältesten Paisios des Athoniten abgehalten, bei der ein Dokumentarfilm über Paisios gezeigt wurde. Am 14. Juli besichtigten Teilnehmer bedeutende Stätte aus seinem Leben. Auch in anderen Teilen Griechenlands sowie in Serbien, Russland und weiteren Balkanländern fanden ihm zu Ehren Gedenkveranstaltungen statt.[15]

Kirchengestühl von Paisios in Panagouda Karyes.

Im Jahr 2012 gründete der Metropolit von Burundi und Ruanda in der Gemeinde Rwabutazi eine Kirche zu Ehren des Heiligen Paisios. 2023 wurde mit Unterstützung rumänischer Christen eine größere Kirche mit einer Kapazität für 2500 Personen erbaut. Die feierliche Einweihung erfolgte am 30. Juni 2024 durch Bischof Chrysostomos von Bukoba und Westtansania, im Beisein von Klerus und Gläubigen der orthodoxen Gemeinde Ruandas.[16]

Das Taufbecken, in dem der spätere Paisios von Arsenios von Kappadokien getauft wurde, ist heute ein historisches Objekt. Es befand sich lange im Besitz türkischer Familien, die es als Mahlstein nutzten. Durch die Bemühungen des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel wurde es 2014 in das Museum des Dorfes Pharasa (heute Yahyalı, Türkei), dem Geburtsort von Paisios, zurückgebracht.[6]

Am 12. Juli 2015, dem ersten liturgischen Festtag des neu Heiliggesprochenen Paisios, wurde in St. Andrä am Zicksee in Österreich unter Namen Heiliges Kloster Maria Schutz und des hl. Paisios vom Berg Athos das erste orthodoxe Kloster des Landes gegründet.[17][3]

Paisios vom Berg Athos ist der Schutzpatron der Archodiözese von Australien.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Bischof Alexander Mileant, Johannes A. Wolf und Christos V.M. Tagarakis: Altvater Paisios vom Berg Athos –– der hesychastische Weg des Friedens. (PDF) Abgerufen am 19. Februar 2025.
  2. a b c d e July 12: Agios Paisios Of Mount Athos. In: Greek City Times. 12. Juli 2020, abgerufen am 20. Februar 2025 (britisches Englisch).
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Joachim Schäfer: Paisios vom Athos. In: Ökumenisches Heiligenlexikon. 16. Juni 2021, abgerufen am 19. Februar 2025.
  4. a b c d e f g Saint Elder Paisios of Mount Athos. In: Monastiriakia. Abgerufen am 21. Februar 2025 (englisch).
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Άγιος Παΐσιος ο Αγιορείτης. [Heiliger Paisios der Hagiorite]. In: San Simera. Abgerufen am 19. Februar 2025 (griechisch).
  6. a b The font in which the future Elder Paisios was baptized has been returned to a museum. In: Ortho Christian. 11. November 2014, abgerufen am 19. Februar 2025 (englisch).
  7. a b c d e f g The feast of Saint Paisios the Hagiorite, Patron Saint of the Holy Archdiocese of Australia. In: Orthodox Times. 12. Juli 2024, abgerufen am 19. Februar 2025 (amerikanisches Englisch).
  8. Altvater Paisios vom Berg Athos. In: Im Pantokratoros. Abgerufen am 19. Februar 2025.
  9. Philip Chrysopoulos: Some Greeks Turn to Elder Paisios' Prophecies on Russia-Turkey Conflict. In: Greek Ropoerter. 25. November 2015, abgerufen am 20. Februar 2025 (amerikanisches Englisch).
  10. Worte der Weisheit und der Gnade des Ältesten Paisios vom Berg Athos, Makarios Hieromonachos, Heilige Zelle der Entschlafung der Jungfrau Maria, Agia Anna - Berg Athos. 1990
  11. John Sanidopoulos: Caution Regarding the "Prophecies" of Elder Paisios. 8. Juni 2012, abgerufen am 20. Februar 2025 (englisch).
  12. John Sanidopoulos: False Rumors of Apocalyptic Visions and Elder Paisios. 28. September 2010, abgerufen am 20. Februar 2025 (englisch).
  13. ROMFEA. Abgerufen am 20. Februar 2025.
  14. Natalya Mihailova: The Russian Church Adds the Name of the Venerable Paisios of Mount Athos to its Menology | A Russian Orthodox Church Website. 11. Mai 2015, abgerufen am 20. Februar 2025 (amerikanisches Englisch).
  15. 120,000 people visited the grave of elder Paisios the Athonite on the 20th anniversary of his repose. In: Ortho Christian. 15. Juli 2014, abgerufen am 19. Februar 2025 (englisch).
  16. Rwanda: Inauguration of the Church dedicated to Saint Paisios the Hagiorite. In: Vema. 6. Juli 2024, abgerufen am 19. Februar 2025 (australisches Englisch).
  17. Das Erste Orthodoxe Kloster in Österreich. (PDF) Griechisch-orthodoxe Metropolis von Austria, abgerufen am 20. Februar 2025.

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Das Haus in Konitsa, in dem Arsenios seine Kindheit und Jugend verbrachte
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Mosaic of Agios Paisios the Agiorites on the right side of the entrance of the Monastery of Saint John the Theologian (Souroti). There, where on July 12, 1994 he fell asleep and his grave is located, where thousands of people from all over the world worship.
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San Paisios del Monte Athos , El santo Moderno dentro de la iglesia ortodoxa
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The modest tomb of Saint Paisios of Mount Athos, in the Holy Monastery of Agios Ioannis Theologus in Souroti - Vasilika Thessaloniki