PEN Berlin

PEN Berlin
Rechtsform	eingetragener Verein
Gründung	10. Juni 2022
Sitz	Berlin
Zweck	Schriftstellervereinigung
Vorsitz	Thea Dorn, Deniz Yücel[1]
Website	penberlin.de

Der PEN Berlin ist eine 2022 gegründete Schriftstellervereinigung auf Deutsch schreibender oder im deutschsprachigen Raum lebender Autoren,^[2] Publizisten, Schriftsteller, Übersetzer und Verleger. Die Abkürzung PEN steht für „Poets, Essayists, Novelists“.

Bei der Mitgliederversammlung des PEN-Zentrums Deutschland im Mai 2022 in Gotha wurde der damals amtierende Präsident Deniz Yücel mit knapper Mehrheit im Amt bestätigt, trat jedoch anschließend zurück.^[3] Mit der Kontroverse um Yücel kam eine unter seiner Präsidentschaft bestehende Krise der Vorstandszusammenarbeit im PEN-Zentrum sowie von Mobbingvorwürfen der hauptamtlich Beschäftigten an den Vorstand an die Öffentlichkeit. Begründet wurde die Gründung des PEN Berlin dadurch, dass sich zahlreiche Mitglieder kaum mehr mit der bestehenden Organisation identifizieren könnten.^[4]

Die Gründung des PEN Berlin wurde am 3. Juni 2022 bei einer Onlinekonferenz mit 113 Beteiligten beschlossen.^[5] Der eigentliche Gründungsakt fand am 10. Juni 2022 im Literaturhaus Berlin statt.^[6] Dort wurden Eva Menasse zur Sprecherin und Deniz Yücel zum Sprecher gewählt.^[7] Zu den Mitbegründern gehörten 370 Personen.^[8] Am 28. September 2023 wurde das PEN Berlin durch das PEN International offiziell anerkannt.^[9]

Der PEN Berlin ist ein gemeinnützig anerkannter und eingetragener Verein. Er hat als Organe den Vereinsvorstand mit neun Mitgliedern und zwei Sprechern, der als „Board“ bezeichnet wird,^[10] und die Mitgliederversammlung. Seit November 2024 hat der Verein etwa 740 Mitglieder.^[11] 2023 wurde Georg Stefan Troller Ehrenmitglied des PEN Berlin.^[12] Weitere Ehrenmitglieder sind Julian Assange, Toomaj Salehi und Saman Yasin.^[13]

Mitglieder des Boards^[14]

Andreas Platthaus urteilte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über die Gründungsversammlung: „PEN Berlin, das macht die Gründungsversammlung klar, ist vor allem PEN Yücel.“^[15] Eva Menasse widersprach dieser Auffassung in derselben Zeitung: „Der neue PEN Berlin – Viel mehr als ein Yücel-Wahlverein.“^[16]

Im November 2023 verließ Ernst Piper den PEN Berlin. Er warf diesem ein durch Susan Neiman und Eva Menasse geprägtes israelkritisches Gesicht vor und bezeichnete die „selbstherrliche Verachtung“, mit der beide über Israel sprächen, als „schwer zu ertragen“.^[17] Es folgten weitere Vereinsaustritte von Julia Franck und Ramona Ambs.^[18] Menasse warf den Ausgetretenen vor, diese seien auf „15 minutes of fame“ aus, um einem „jungen Verein zu schaden“, der in „sehr kurzer Zeit wirklich solide kulturpolitische Arbeit geleistet“ habe.^[19] Carsten Hueck kritisiert auf Deutschlandfunk Kultur, dass Menasse „Pro-Israel-Rufe“ als Ausdruck „kultureller Hysterie“ diskreditiere.^[20]

• Website PEN Berlin