Pülsdorf
Pülsdorf Gemeinde Itzgrund | |
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Koordinaten: | 50° 6′ N, 10° 53′ O |
Höhe: | 262 m ü. NN |
Einwohner: | 49 (1987)[1] |
Postleitzahl: | 96274 |
Vorwahl: | 09533 |
Dorfbrunnen |
Pülsdorf ist ein Ortsteil der oberfränkischen Gemeinde Itzgrund im Landkreis Coburg.
Geographie
Pülsdorf liegt südwestlich von Coburg etwa 19 Kilometer entfernt. Der Ort befindet sich auf einem flachen Osthang des Itzgrundes. Östlich von Pülsdorf entspringt bei Eggenbach der gleichnamige Bach, ein linker Zufluss der Itz, der durch einen Damm zu einem Teich aufgestaut wird und den Ort südlich quert.
Pülsdorf wurde als geschlossenes Dorf in unmittelbarer Nähe zu Lahm angelegt. Es war ein reines Bauerndorf. Durch die Erschließung eines Neubaugebietes östlich des Ortskerns von Lahm ist Pülsdorf mit Lahm zusammengewachsen.
Geschichte
Pülsdorf wurde im 9. Jahrhundert erstmals in den Traditionen des Klosters Fulda als Bunselesdorf genannt, die auf einer Abschrift im Codex Eberhardi aus dem 12. Jahrhundert beruhen. Die nächste Erwähnung erfolgte etwa 1093.[2] Um 1093 schenkte der Bamberger Bischof Rupert die Siedlung „Bunselesdorf“ dem Kloster Michelsberg.[3]
Der Zehnt von Pülsdorf kam 1661 an die Herren von Lichtenstein, denen im benachbarten Lahm das Rittergut gehörte. Im 19. Jahrhundert wurde Pülsdorf in Lahm eingemeindet. 1862 erfolgte die Eingliederung in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.
1870 gründete Friedrich Pohla eine Brauerei, die 1908 die Familie Hümmer übernahm. 1955 wurde der Braubetrieb eingestellt, später folgte die Schließung der Gastwirtschaft.[4] Als erstes Dorf der Gemeinde Itzgrund baute Pülsdorf 1892 eine Wasserleitung.[5]
1875 lebten 114 Personen in Pülsdorf, das 94 Gebäude umfasste.[6] 1925 hatte das Dorf 79 Einwohner und 16 Wohnhäuser.[7] Im Jahr 1987 zählte das Dorf 49 Einwohner und 15 Wohnhäuser mit 18 Wohnungen.[1]
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Pülsdorf zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Lahm am 1. Mai 1978 seine Selbstständigkeit als Gemeinde und wurde, wie sein Ortsteil Pülsdorf, ein Gemeindeteil der Gemeinde Itzgrund.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1875 | 1900 | 1925 | 1950 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 114[6] | 91[8] | 79[7] | 142[9] | 80[10] | 49[1] |
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmäler in Pülsdorf sind für Pülsdorf fünf Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 299. (Digitalisat).
- ↑ Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2. S. 282.
- ↑ Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2. S. 388.
- ↑ Wolfgang Vatke: Coburger Brauereien Stadt und Land. Veste-Verlag Roßteutscher, Coburg 2008, ISBN 978-3-925431-03-6, S. 207
- ↑ Adelheid Pickel: Lahm mit Pülsdorf und Kaltenherberg. In Broschüre: 1225 Jahre Itzgrund, S. 25.
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1123., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1158. (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1122. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 999. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 152. (Digitalisat).