Pölstal
Marktgemeinde Pölstal | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Murtal | |
Kfz-Kennzeichen: | MT (ab 1.7.2012; alt: JU) | |
Hauptort: | Möderbrugg | |
Fläche: | 270,63 km² | |
Koordinaten: | 47° 17′ N, 14° 29′ O | |
Höhe: | 915 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.568 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 9,5 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8762, 8763, 8765 | |
Vorwahlen: | 03571, 03576, 03579 | |
Gemeindekennziffer: | 6 20 44 | |
NUTS-Region | AT226 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Im Dorf 2 8763 Möderbrugg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Ewald Haingartner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) | ||
Lage von Pölstal im Bezirk Murtal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pölstal ist eine Marktgemeinde im Bezirk Murtal in der Steiermark.
Geografie
Lage
Die Gemeinde umfasst das obere Pölstal mit den Zubringerbächen, von denen der Bretsteinbach und der Blahbach die größten sind. Vom tiefsten Punkt in Unterzeiring, das rund 900 Meter über dem Meer liegt, steigt das Land größtenteils bewaldet bis auf über 2300 Meter an. Die Gesamtfläche beträgt 270,63 Quadratkilometer. Davon sind zwei Drittel bewaldet, zwölf Prozent werden landwirtschaftlich genutzt, dreizehn Prozent sind Almen und acht Prozent sind alpines Gebiet.[1]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Pölstal entstand zum Jahresbeginn 2015 im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark[2] aus den mit Ende 2014 aufgelösten Gemeinden Oberzeiring, Bretstein, Sankt Johann am Tauern und Sankt Oswald-Möderbrugg.[3]
Den Rang einer Marktgemeinde übernahm die neue Gemeinde von Oberzeiring.
Das Gemeindegebiet gliedert sich in neun Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):[4]
- Bretstein (303)
- Gföllgraben (51)
- Möderbrugg (602)
- Oberzeiring (615)
- Sankt Johann am Tauern Schattseite (117)
- Sankt Johann am Tauern Sonnseite (330)
- Sankt Oswald bei Zeiring (430)
- Zeiringgraben (31)
- Zugtal (89)
Die ehemaligen Gemeinden werden als Ortsteile geführt, wobei die 1850 vereinigten Sankt Oswald und Möderbrugg wieder getrennt sind.[5]
Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[6]):
- Bretstein (9.135,54 ha)
- Möderbrugg (1.964,34 ha)
- Oberzeiring (3.822,81 ha)
- St. Johann Schattseite (5.018,92 ha)
- St. Johann Sonnseite (3.456,86 ha)
- St. Oswald (3.664,36 ha)
Nachbargemeinden
Je eine der acht Nachbargemeinden liegt im Bezirk Liezen (LI) bzw. im Bezirk Murau (MU).
Rottenmann (LI) | Hohentauern | |
Pusterwald Oberwölz (MU) | Gaal | |
Unzmarkt-Frauenburg | Sankt Georgen ob Judenburg | Pöls-Oberkurzheim |
Geschichte
Im oberen Pölstal wurde schon um 1000 vor Christus Silber abgebaut. Die erste urkundliche Erwähnung von Oberzeiring erfolgte im Jahr 1265, bereits 1279 erfolgte die Markterhebung, 1284 kam das Münzrecht dazu. Bis in das späte Mittelalter waren der Silberbergbau und die silbernen Zeyringer Pfennigs bekannt. Der Abbau des Erzes erfolgte in Kriechstollen mit einer Höhe von 1,20 Meter. Das Gestein wurde in Erzschüsseln oder Lederbeuteln, die auf den Rücken von Hunden gebunden wurden, aus den Stollen hinausgetragen.
Am Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Schloss Hanfelden vom Mauteinnehmer Hans Han erbaut. Es war vermutlich eine Erweiterung eines bereits bestehenden Gebäudes. Der älteste heute erhaltene Teil ist ein um 1400 erbauter gotischer Wohnturm. Um 1500 gab es mehrere Umbauten und eine Erweiterung um eine rechteckige Ringmauer mit Ecktürmen. Im Barock wurde die Fassade umgestaltet, um 1900 wurden Öfen eingebaut. Es erfolgte allerdings keine Wasserzuleitung. Durch die geringen Veränderungen hat sich ein typisches Renaissanceschloss erhalten.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde ein Teil des früheren Silberbergwerkes als Schaubergwerk mit einem Museum eröffnet.[7][8]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Hanfelden
- Brücke von Oberzeiring
- Katholische Pfarrkirche Bretstein hl. Katharina
- Katholische Pfarrkirche Oberzeiring hl. Nikolaus
- Katholische Friedhofskirche Oberzeiring hl. Elisabeth
- Katholische Pfarrkirche St. Johann am Tauern hl. Johannes der Täufer
- Evangelische Pfarrkirche St. Johann am Tauern
- Katholische Pfarrkirche St. Oswald bei Zeiring hl. Oswald
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Im Jahr 2011 gab es in der Gemeinde 200 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, 221 im Produktionssektor und 446 im Dienstleistungssektor. In der Produktion war der größte Arbeitgeber der Bereich Warenherstellung mit 162 Erwerbstätigen. Im Dienstleistungssektor arbeiteten 180 Menschen in sozialen und öffentlichen Diensten, 98 in Beherbergung und Gastronomie und 83 im Handel.[9]
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[10][11][12]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
2021[13] | 2011 | 2001 | 2021[13] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 140 | 177 | 200 | 190 | ||
Produktion | 40 | 40 | 27 | 234 | 221 | 208 |
Dienstleistung | 127 | 119 | 94 | 435 | 446 | 448 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Berufspendler
Von den 1334 Erwerbstätigen, die 2011 in Pölstal lebten, arbeitete die eine Hälfte in der Gemeinde, die andere Hälfte pendelte aus. Etwas mehr als 200 Menschen kamen aus der Umgebung zur Arbeit nach Pölstal.[14]
Fremdenverkehr
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Pusterwald und Pöls-Oberkurzheim den Tourismusverband „Region Pölstal“. Dessen Sitz ist die Gemeinde Pölstal.[15]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 ÖVP, 5 SPÖ und 3 FPÖ.[16]
- Mit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 ÖVP, 6 SPÖ, 1 FPÖ und 1 NEOS.[17]
Bürgermeister
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pölstal, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. März 2021.
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ § 3 Abs. 8 Z 2 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014, Nr. 31, Jahrgang 2014, ZDB-ID 705127-x, S. 3.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Zahlen & Fakten, poelstal.gv.at, abgerufen am 16. November 2019.
- ↑ Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
- ↑ Geschichte - Schaubergwerk und Museum Oberzeiring. In: Schaubergwerk Oberzeiring. Abgerufen am 1. März 2021 (deutsch).
- ↑ Schloss Hanfelden - Geschichte. Abgerufen am 1. März 2021 (deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pölstal, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pölstal, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pölstal, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pölstal, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Oktober 2023.
- ↑ a b STATcube. Abgerufen am 17. Oktober 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pölstal, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 1. März 2021.
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark, 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück, Nr. 316, ZDB-ID 1291268-2, S. 628–629.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Pölstal. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Pölstal. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
- ↑ Gemeindevorstand. Gemeinde Pölstal, abgerufen am 24. Oktober 2021 (deutsch).
- ↑ Gemeinde Pölstal: Der "alte" ist jetzt auch der neue Bürgermeister. 6. Februar 2023, abgerufen am 25. Januar 2024.
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Schloss Hanfelden, Unterzeiring, liegt auf der Südseite des Triebener Tauerns, inmitten einer weiten Hochebene.
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Pölstal in district Murtal
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Karte des österreichischen Bundeslandes Steiermark mit den Bezirksgrenzen ab 1.1.2015, Bezirk Murtal hervorgehoben
Führt kein Wappen seit der Gemeindefusion in der Steiermark 2015