Përrenjas

Përrenjas
Përrenjasi
Wappen von Përrenjas
Përrenjas (Albanien)
(41° 4′ 0″ N, 20° 33′ 0″O)

Koordinaten: 41° 4′ N, 20° 33′ O

Basisdaten
Qark:Elbasan
Gemeinde:Përrenjas
Höhe:590 m ü. A.
Fläche:322,95 km²
Einwohner Bashkia:24.906 (2011[1])
Bevölkerungsdichte (Bashkia):77 Einw./km²
Telefonvorwahl:(+355) 591
Postleitzahl:3403–3404
Politik und Verwaltung (Stand: 2019)
Bürgermeister:Nuri Belba (PS)
Website:
Kultur und Geschichte
Lokale Ortsbezeichnung:Prrenjas / Prrenjasi
Ortszentrum an der Nationalstraße in den Jahren 1995 und 2013

Ortszentrum an der Nationalstraße in den Jahren 1995 und 2013

Përrenjas (albanisch auch Përrenjasi und oft auch Prrenjas respektive Prrenjasi) ist eine Kleinstadt in Ostalbanien. Die Bergwerksstadt im Kreis Librazhd liegt unweit der nordmazedonischen Grenze und hat 5847 Einwohner.[1]

Përrenjas liegt am westlichen Aufstieg zum Pass Qafë Thana (937 m ü. A.) in einer kleinen Ebene, der Fusha e Domosdovës, umgeben von über 1000 Meter hohen Bergen auf fast 600 m ü. A. Die Ebene, eine große Karstdoline,[2] wird nach Westen zum Shkumbin vom Flüsschen Lingjaca entwässert. Im Osten liegt der Pass, der zugleich Übergang zum Ohridsee ist und wo sich der Grenzübergang nach Nordmazedonien befindet. Etwas nördlich liegt der Shebenik-Bergzug, Teil des Nationalparks Shebenik-Jablanica, südlich die Mokra-Berge.

Im Sommer 2015 wurde die Gemeinde mit den umliegenden Gemeinden (komuna) im Süden des aufgehobenen Kreises Librazhd, mit Qukës (8211 Einwohner), Rrajca (8421 Einwohner) und Stravaj (2427 Einwohner) zusammengelegt. Qukës liegt im Shkumbin-Tal westlich von Përrenjas, Stravaj noch weiter südwestlich, Rrajca grenzt östlich an Përrenjas an. Die neue Gemeinde hat 24.906 Einwohner (Stand 2011).

Zur alten Gemeinde – deren Behörden eine Einwohnerzahl von 8256 Personen (2007) angaben – mit einer Fläche von 1830 Hektar gehörten noch die Dörfer Fshat Përrenjas (Përrenjas-Dorf) mit rund 1500 Einwohnern und Rashtan mit rund 600 Einwohnern.[3][4][5]

Heute führt die SH 3, die Elbasan mit Pogradec verbindet, durch Përrenjas und über den Pass. Die Römer führten hier die Via Egnatia entlang, die wichtige Verbindung der Häfen am Ostufer der Adria mit Konstantinopel. Entlang dieser Route zogen später auch die Osmanen und wurden im Jahr 1444 erstmals von Skanderbeg schwer geschlagen.[6] Die wichtige Verkehrsverbindung, die Hauptstraße nach Südostalbanien, wurde in den letzten Jahren gut ausgebaut, als Paneuropäischer Verkehrskorridor VIII auch mit europäischer Unterstützung. Seit 1974 führt eine Eisenbahnlinie der Hekurudha Shqiptare nach Përrenjas, die fünf Jahre später bis Pogradec verlängert wurde.

Fusha e Domosdovës und Qafë Thana

In den späten 1960er Jahren und anfangs der 1970er Jahre wurden in Përrenjas größere Bergwerke errichtet, die vor allem das Stahlwerk in Elbasan belieferten.[6] Die Stadt wurde 1953 als Unterkunft für die Bewohner des nordwestlich gelegenen Bergwerks von Pishkash gegründet und erhielt den Namen des nahen Dorfes.[5] Abgebaut wurde im Tagebau und Untertagebau Eisen und Nickel, das zum Teil auch vor Ort aufbereitet wurde.[2][7] Seit Ende der 1990er Jahre sind die Bergbauaktivitäten mehrheitlich eingestellt, in Zusammenarbeit mit einer italienischen Firma soll aber noch Chrom abgebaut werden.[8][9]

Die Domosdova-Ebene ist gutes Agrarland und Landwirtschaft gehört mit einer Anbaufläche von über 550 Hektar zu den wichtigsten Beschäftigungszweigen.[6][5] Der Ort ist das regionale Zentrum zwischen Librazhd und Pogradec. Er verfügt über ein kleines Krankenhaus und Ausbildungsstätten wie eine Mittelschule mit rund 400 Schülern.[4][10]

Weblinks

Commons: Përrenjas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Elbasan 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (Dokument als PDF [abgerufen am 28. April 2019]).
  2. a b Ralph-Raymond Braun: Albanien – Reise-Handbuch und Landeskunde. Unterwegsverlag, Rielasingen 1988, ISBN 3-924334-18-8.
  3. Popullsia. In: Qarku i Elbasanit. Abgerufen am 16. März 2012 (albanisch).
  4. a b Bashkia Prrenjas. Archiviert vom Original am 7. Juli 2011; abgerufen am 14. März 2012 (albanisch).
  5. a b c Bashkia Prrenjas. In: Qarku i Elbasanit. Abgerufen am 16. März 2012 (albanisch).
  6. a b c James Pettifer: Albania & Kosovo – Blue Guide. A & C Black, London 2001, ISBN 0-7136-5016-8.
  7. I. Nako, V. Jorgji, A. Bakiu: Albanian mineral industry and its trends in the future. In: G. N. Panagiotou, T.N. Michalakopoulos (Hrsg.): Mine Planning and Equipment Selection 2000. Taylor & Francis, Rotterdam 2000, ISBN 978-90-5809-178-9, S. 463.
  8. Nickel in Albania. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Ministerium für Wirtschaft, Handel und Energie. 2009, ehemals im Original; abgerufen am 15. März 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mete.gov.al (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  9. Aktiviteti ekonomik. In: Qarku i Elbasanit. Abgerufen am 16. März 2012 (albanisch).
  10. Bashkia Prrenjas. Archiviert vom Original am 7. Juli 2011; abgerufen am 14. März 2012 (albanisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Albania retrospective 1995–2013 – Prrenjas, Elbasan.jpg
Autor/Urheber: Pasztilla aka Attila Terbócs, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Prrenjas, Elbasan, Albania in 1995 vs 2013 from same place, same heading

First picture taken in August 1995

Second in September 2013
Albania location map.svg
Autor/Urheber: Lencer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Albanien
Fusha e Domosdovës.jpg
Autor/Urheber: Albinfo, Lizenz: CC0
Fusha e Domosdovës at Përrenjas, Eastern Albania