Pál Kitaibel
Pál Kitaibel (auch Paul Kitaibel oder Paulus Kitaibelius; * 3. Februar 1757 in Nagymarton (Ungarn), heute Mattersburg; † 13. Dezember 1817 in Budapest) war ein ungarischer Botaniker, Arzt und Chemiker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Kit.“
Werdegang
Kitaibel besuchte das Gymnasium in Sopron (Ödenburg), das Lyzeum in Győr (Raab) und ging um 1780 an die Universität nach Ofen, um nach erfolglosen Versuchen in den Fächern Jura und Theologie schließlich Medizin zu studieren. Weiterhin studierte er dort Chemie und Botanik. Nach dem Tod seines Förderers Professor Jacob Joseph Winterl im Jahre 1809 übernahm Kitaibel dessen Lehrstuhl und lehrte diese zwei Disziplinen 1794 in Pest, wo er auch Direktor des Botanischen Gartens war. 1804 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1]
Im Zeitraum von 1795 bis 1815 erforschte er auf insgesamt 16 Reisen durch Ungarn die Pflanzenwelt. Bei seinen Untersuchungen arbeitete der Forscher interdisziplinär, was ihm in Ungarn die Bezeichnung eines „homo universalis der Wissenschaft“ eintrug. Nach schwerem Leiden starb er am 13. Dezember 1817.
Außer Arbeiten über die Flora und die Hydrographie von Ungarn entdeckte er das Tellur fast gleichzeitig mit Franz Joseph Müller von Reichenstein (1740–1825).
Ehrungen
Die Pflanzengattung KitaibelaWilld. aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) ist nach ihm benannt worden.[2] Im September 2021 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: (469773) Kitaibel.
Werke
- Zusammen mit Franz Adam von Waldstein-Wartenberg (1759–1823) ist er der Hauptautor von Francisci comitis Waldstein: Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae (M.A. Schmidt, Wien, drei Bände 1802–1812; Folio (465 × 332 mm)).
- Hydrographica Hungariae. Praemissa auctoris vita. Edidit Joannes Schuster. Pest, J.M. Trattner de Petróza, 1829. 2 Auflagen.
- Kurze Analyse des Szalatnyaer Mineralwassers.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Kitaibel, Paul. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 11. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 337–339 (Digitalisat).
- Heinrich Wilhelm Reichardt: Kitaibel, Paul. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 40.
- Kitaibel Paul. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 357 f. (Direktlinks auf S. 357, S. 358).
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
Weblinks
- Literatur von und über Pál Kitaibel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Autoreintrag für Pál Kitaibel beim IPNI
- Franz de Paula Adam von Waldstein und Pál Kitaibel: Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae (Bd. 1 und 2) bei Biblioteca Digital del Real Jardín Botanico CSIC
Einzelnachweise
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 132.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
Personendaten | |
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NAME | Kitaibel, Pál |
ALTERNATIVNAMEN | Kitaibel, Paul; Kitaibelius, Paulus |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Botaniker |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1757 |
GEBURTSORT | Mattersburg |
STERBEDATUM | 13. Dezember 1817 |
STERBEORT | Budapest |
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