Ozun
Ozun Usendorf Uzon | ||||
Basisdaten | ||||
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Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Covasna | |||
Koordinaten: | 45° 48′ N, 25° 51′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 515 m | |||
Fläche: | 82,66 km² | |||
Einwohner: | 4.213 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 527130 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 67 | |||
Kfz-Kennzeichen: | CV | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Ozun, Bicfalău, Lisnău, Lisnău-Vale, Lunca Ozunului, Măgheruș, Sântionlunca | |||
Bürgermeister: | István Ráduly (UDMR) | |||
Postanschrift: | Str. Gábor Áron nr. 7 loc. Ozun, jud. Covasna, RO–527130 | |||
Website: |
Ozun (ungarisch Uzon, deutsch Usendorf, siebenbürgisch-sächsisch Ausendref)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Covasna in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Geographische Lage
Die Gemeinde Ozun liegt südöstlich des Siebenbürgischen Beckens in der Kronstädter Senke (Depresiunea Brașovului) im historischen Szeklerland. Im Südwesten des Kreises Covasna am Fluss Râul Negru (Schwarzbach) befindet sich Ozun am Drum național 11 – Teilstrecke der Europastraße 574 – und der Bahnstrecke Brașov–Sfântu Gheorghe–Târgu Secuiesc neun Kilometer südöstlich von der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe (Sankt Georgen) entfernt.
Geschichte
Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Ozun, wurde erstmals 1332 urkundlich erwähnt.[4]
Zahlreiche archäologische Funde werden in Ozun, wie auch in den restlichen Dörfern der Gemeinde, in unterschiedliche Zeitalter zugeordnet und befinden sich zu Teil im Museum der Kreishauptstadt Sfântu Gheorghe.[5]
Auf eine Besiedlung des eingemeindeten Dorfes Bicfalău (ungarisch Bikfalva) deutet ins Mittelalter eine zum Teil steinerne Umwallung zwischen den Bächen Csigavárpataka und Csuklyonpataka,[6] im eingemeindeten Dorf Lisnău (ungarisch Lisznyó) auf dem Berg Jejenek (Jejenkhegy) in die Jungsteinzeit, auf dem Berg Dealul Melcilor (Csigahegy), dem Coasta lui Ciulac (Csulakkaréj) und dem Berg Dealul lui Ciuclan (Csuklyánhegy) in die Frühbronzezeit.[7]
Im eingemeindeten Dorf Măgheruș (Sepsimagyarós) wird auf dem gleichnamigen Berg ein Aquädukt der Römerzeit zugeordnet. Die Überreste einer Burg, von den Einheimischen genannt Aluniș (Magyaros) oder Cetatea de cărămizi (Téglásvár) und eine etwa 1 Meter hohe, 3–4 Meter breite und 11 Kilometer lange Bodenerhebung entlang des Flusses Râul Negru zwischen Reci und Măgheruș bis Lisnău, bestehend aus gelber Erde, Humus, verbrannte Erde und Kohle, konnten noch keinem Zeitalter zugeordnet werden.[8] Im Verzeichnisses historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) wird in Măgheruș bei Verestorony auf eine Besiedlung der Römerzeit hingewiesen.[9]
Auch im eingemeindeten Dorf Sântionlunca (Szentivánlaborfalva) wird eine Besiedlung der Hallstattzeit vermerkt.[10]
Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte Ghidfalău dem Stuhlbezirk Sepsi in der Gespanschaft Háromszék (rumänisch Comitatul Trei-Scaune). Anschließend gehörte Micfalău dem historischen Kreis Trei-Scaune (deutsch Drei Stühle) und ab 1950 dem heutigen Kreis Covasna an.
Bevölkerung
Die Bevölkerung der heutigen Gemeinde Ozun entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung | Ethnische Zusammensetzung | ||||
---|---|---|---|---|---|
Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | andere |
1850 | 4.985 | 1.136 | 3.691 | - | 158 |
1920 | 5.883 | 1.893 | 3.818 | 3 | 169 |
1941 | 5.547 | 211 | 5.276 | 20 | 40 |
1977 | 5.029 | 453 | 4.565 | 7 | 4 |
2002 | 4.575 | 529 | 4.025 | 5 | 16 |
2011 | 4.430 | 514 | 3.664 | 5 | 247 (Roma 130) |
2021 | 4.213 | 530 | 3.348 | 2 | 333 (Roma 43) |
Seit 1850 wurde in der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Rumänen 1920 ermittelt. Die höchste Anzahl der Magyaren wurde 1941, die der Rumäniendeutschen (24) 1956 und die der Roma (147) 1850 registriert.[11]
Sehenswürdigkeiten
- Im Gemeindezentrum die reformierte Kirche, nach unterschiedlichen Angaben, im 13. Jahrhundert[12] oder im 17. Jahrhundert[9] errichtet, 1820 umgebaut und der Glockenturm 1616 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
- Im Gemeindezentrum das Landhaus der ungarischen Adelsfamilie Béldy-Mikes 1755 errichtet, im 20. Jahrhundert umgebaut, das Landhaus Pünkösty etwa 1810 errichtet, die ehemalige Husarenkaserne im 18. Jahrhundert errichtet, das Landhaus Újvárossy-Ágoston zwischen 1810 und 1825 errichtet und das Landhaus Temesváry im 19. Jahrhundert errichtet – heute ein Kindergarten –, stehen unter Denkmalschutz.[9]
- Im eingemeindeten Dorf Bicfalău die reformierte Kirche[13] im 15. Jahrhundert errichtet und 1863 erneuert, deren Glockenturm im 20. Jahrhundert erneuert, das Anwesen Nr. 40 der Familie Simon István, deren Wohnhaus 1793 und das Eingangstor 1797 errichtet und das Landhaus der ungarischen Adelsfamilie Dénes 1836 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
- Im eingemeindeten Dorf Lisnău die reformierte Kirche[14] im 15. Jahrhundert errichtet, 1622 und 1804 erneuert und deren Glockenturm und Ringmauer 1834 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
- Im eingemeindeten Dorf Sântionlunca die katholische Kapelle im 18. Jahrhundert errichtet,[15] und die römisch-katholische Kirche Sf. Ioan Botezătorul[16] 1774 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
Reformierte Kirche in Ozun
Reformierte Kirche in Bicfalău
Katholische Kirche in Sântionlunca
Kapelle in Sântionlunca
Unitarische Kirche in Sântionlunca
Persönlichkeiten
- György Beke (1927–2007), war Schriftsteller, Journalist und Übersetzer.[17]
Städtepartnerschaften
Ozun pflegt Partnerschaften mit den ungarischen Orten Alsótold, Csorvás, Fácánkert, Mezőhegyes, Nagykáta, Tolna und der rumänischen Gemeinde Sarichioi im Kreis Tulcea.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 2. Februar 2021 (rumänisch).
- ↑ Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. arcanum.hu, abgerufen am 14. August 2023 (ungarisch).
- ↑ Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Ozun, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Bicfalău, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Lisnău, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Institute Of Archaeology − Măgheruș, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ a b c d e f g Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
- ↑ Institute Of Archaeology − Sântionlunca, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Volkszählung 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (ungarisch; PDF; 460 kB).
- ↑ Angaben zur reformierten Kirche in Ozun bei biserici.org, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Angaben zur reformierten Kirche in Bicfalău bei biserici.org, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Angaben zur reformierten Kirche in Lisnău bei biserici.org, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Angaben zur katholischen Kapelle in Sântionlunca bei biserici.org, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Angaben zur katholischen Kirche in Sântionlunca bei biserici.org, abgerufen am 9. Januar 2020 (rumänisch).
- ↑ Angaben zu Elek Forró bei mek.oszk.hu, abgerufen am 7. Januar 2020 (ungarisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Rumänien
The coat of arms of Covasna county
Autor/Urheber: Țetcu Mircea Rareș, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Reformed church in Ozun, Covasna County, Romania
Wappen der Gemeinde Ozun im Kreis Covasna in Rumänien
Autor/Urheber: hu:User:Markolaci, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sântionlunca (Szentivánlaborfalva) church, Transylvania, Romania
Autor/Urheber: Țetcu Mircea Rareș, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Reformed church in Sântionlunca, Covasna County, Romania
Autor/Urheber: Țetcu Mircea Rareș, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ansamblul bisericii reformate, sat Bicfalău; comuna Ozun 176 sec. XV - XX
Szentivánlaborfalvi római katolikus templom, 2005