Oxos-Schatz
Der Oxus-Schatz (auch Oxos-Schatz oder Amudarja-Schatz) ist eine Sammlung von aus Gold und Silber bestehenden Fundstücken, vor allem aus der Zeit des Achämenidenreiches (6. bis 4. Jahrhundert v. Chr.). Der genaue Fundort in Baktrien ist unklar; er lag am Fluss Oxus, der heute Amudarja heißt.
Geschichte
Eine Gruppe von Kaufleuten erstand den Oxus-Schatz 1877. Auf dem Weg von Kabul nach Peschawar wurden sie von Räubern überfallen und gefangen genommen. Der britische political officer Captain F. C. Burton, der bevollmächtigte Vertreter der Zivilverwaltung der angrenzenden Gebiete des Empires in Afghanistan, befreite die Kaufleute und half ihnen, den Oxus-Schatz wiederzubekommen, weshalb sie ihm aus Dankbarkeit einen Armreif schenkten. Er befindet sich heute im Victoria and Albert Museum in London. Die Händler setzten ihren Weg nach Rawalpindi fort, wo der Rest des Schatzes verkauft wurde. Die Fundstücke gelangten schließlich in das British Museum, die meisten durch eine Stiftung von Augustus Wollaston Franks.[1] Die Steineinlagen der Armreife sind verloren.
Dass die Fundstücke aus dem Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. errichteten Tempel in der befestigten Stadt Tacht-i Sangin oder aus dem nahe gelegenen Tacht-i Kuwad im antiken Baktrien, heute im Süden Tadschikistans, stammen, ist nicht gesichert.[2]
Art, Form und Datierung der Fundstücke
Die Armreifen mit Greifenenden sind typisch für den höfischen Kunststil im achämenidischen Persien. Ähnliche Armreife sind unter anderem auf Reliefs aus Persepolis abgebildet, auf denen sie als Anerkennung vergeben wurden. Xenophon beschrieb, dass Armbänder (neben anderen Dingen) Ehrengeschenke des persischen Königs waren.
Die Fundstücke werden in den Zeitraum vom 7. bis 2. Jahrhundert v. Chr. datiert. Sie werden im Victoria and Albert Museum und vor allem im British Museum ausgestellt.
Literatur
- O. M. Dalton: The Treasure of the Oxus, with other objects from ancient Persia and India. London 1905 (Digitalisat).
- O. M. Dalton: The Treasure of the Oxus with other Examples of Early Oriental Metal-Work. London 1926, 3. Auflage 1964.
- Igor R. Pitschikjan: Oxos-Schatz und Oxos-Tempel. Achämenidische Kunst in Mittelasien. Akademie-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002145-4.
Weblinks
- Artikel
- Kurze Informationen mit weiterer Literatur auf der Seite der Orientarchäologie der Universität Halle
- Artikel von 2007 über eine unwahrscheinliche Rückgabe an Tadschikistan
- Stücke
- Einige Bilder aus dem British Museum, unter anderem auch einige Stücke des Oxus-Schatzes
- Folgend Seiten des British Museum: Armreif, Goldkopf, Goldkrug, Löwen-Greif, Goldtafel, Goldene Schwertscheide, Silberstatuette, Silberstatuette
Anmerkungen
- ↑ Marjorie Caygill:Creating a Great Museum: Early Collectors and The British Museum ( vom 8. Juni 2011 im Internet Archive) (Online-Kurs, Session 3); abgerufen am 11. Dezember 2018.
- ↑ So Igor R. Pitschikjan: Oxos-Schatz und Oxos-Tempel. Achämenidische Kunst in Mittelasien. Akademie-Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002145-4.
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Autor/Urheber: Nickmard Khoey, Lizenz: CC BY-SA 2.0
A collection of priceless gold and silver objects, perhaps depicting Achaemenid deities, from the Oxus Treasure.
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A collection of 5th-4th BCE gold objects from the Oxus Treasure now in the British Museum. Many of the pieces in the Oxus Treasure are bent, chopped into small pieces or missing their original coloured inlays. This was first thought to be the work of the looters who found and sold these items in the 19th century. However, this is also a feature of hoards of precious metals. A similar hoard of chopped silver was excavated at Babylon.