Overlord Museum
Overlord Museum | |
Daten | |
---|---|
Ort | Colleville-sur-Mer |
Art | Geschichtsmuseum, Technikmuseum |
Architekt | Adrien de Bellaigue |
Eröffnung | * 1987 Musée août 44 * 2013 Overlord Museum[1] |
Besucheranzahl (jährlich) | 195.000 (2019) |
Betreiber | Colleville Museum |
Leitung | Nicolas Leloup |
Website |
Koordinaten: 49° 20′ 52,3″ N, 0° 51′ 23″ W
Das Overlord Museum ist ein Museum in, welches die alliierte Landung in der Normandie mit der Operation Overlord und die darauf folgende Entwicklung des Zweiten Weltkrieges thematisiert. Es ist in Colleville-sur-Mer im französischen Département Calvados der Region Normandie im Norden Frankreichs gelegen. Das Museum befindet sich in der Nähe des Landungsabschnitts Omaha Beach und des amerikanischen Soldatenfriedhofs, der als World War II Normandy American Cemetery and Memorial weltweit bekannt ist.
Entstehungsgeschichte des Museum
Die Anfänge des Museums gehen auf die Sammlung von Michel Leloup zurück. Der technisch interessierte Sammler war Zeitzeuge der Ereignisse im Juni 1944 und der Folgezeit als viele Kriegsschäden in der Normandie und Überreste des Zweiten Weltkrieges wieder aufgeräumt wurden. Nach Kriegsende arbeitete Leloup in der Holzwirtschaft der südlichen Normandie und nutzte zurückgelassene Fahrzeuge für den Transport von Holzstämmen. Ein Vierteljahrhundert nach Kriegsende, im Jahr 1971, entdeckte er in einem alten Sägewerk zufällig eine deutsche Halbkettenzugmaschine, die er zum Anfang seiner Sammlung machte.[2][3][4][5][6][1]
In den folgenden fast vierzig Jahren gelang es Leloup durch den Kontakt mit Veteranen, viele persönliche Ausrüstungsgegenstände von beteiligten Soldaten, sowie militärische Fahrzeuge zur Zeitgeschichte des Zweiten Weltkrieges in der Normandie zu erwerben. Ab 1987 wurde die Sammlung als „Musée août 44“ in der ehemaligen Käserei von Falaise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am Standort in Falaise konnte der Bezug zum Kessel von Falaise aufgrund der örtlichen Nähe hervorgehoben werden. Von rund 25.000 Objekten die Leloup zusammengetragen hatte, konnten auf der Ausstellungsfläche (1.300 m²) nur etwa 10.000 Exponate ausgestellt werden. Ende 2008 konkretisierten sich Pläne zur Verlegung des Museums nach Colleville-sur-Mer und Ende 2011 wurde das Museum in Falaise endgültig geschlossen.[2][3][4][5][6][1]
Nach Grunderwerb 2008 und Bauzeit wurde im Jahr 2013 die Präsentation des Overlord Museum für die Öffentlichkeit neu ausgerichtet, was einer Neugründung gleichkommt. Die Eröffnungsfeier fand am 5. Juni 2013 statt. Um die umfängliche Sammlung der interessierten Öffentlichkeit in der Nähe der historischen Schauplätze zugänglich zu machen, wurde ein Standort gewählt, welcher ein Stück landeinwärts des ehemaligen Landungsabschnitts „Omaha“ liegt. Die Nähe zu den historischen Orten und dem amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer ermöglicht eine gute Erschließung für Besucher. Aufgrund der Lage des neuen Museums rechnete man im Eröffnungsjahr mit etwa 80.000 Besuchern. Die Entwicklung verlief positiv und im Jahr 2018 wurde eine Erweiterung der Ausstellungsfläche projektiert, um die bestehende Ausstellungsfläche im Verlauf des Jahres 2019 von 1800 m² auf 2200 m² zu erweitern.[2][3][4][5][6][1]
Museumskonzeption und Inhalte der Ausstellung
Das Museum zeigt Objekte in den Innenräumen und Außenbereichen des Museums. Die Anordnung im Innenbereich ist weitgehend im Stil von Großdioramen gehalten, die es erlauben Objekte in zeitgenössisch nachempfunden Realumgebungen zu zeigen. Fahrzeuge, Gegenstände und lebensgroße Puppen wurden in diesem Sinne in Szenen zusammengestellt.[7] Im Außenbereich werden bei Veranstaltungen fahrbereite Fahrzeuge im Betrieb gezeigt. Ganzjährig sind im Außenbereich nur eine geringe Anzahl von Objekten sichtbar.
Nachfolgend ein Ausschnitt von Ausstellungsbereichen und Objekten sowie Veranstaltungen des Museums:
- Objekte im Außenbereich
- Tobruk Bunker (Außenbereich)
- Bailey Bridge (Außenbereich)
- 8,8-cm-Flak 36 (Außenbereich)
- Dioramen
- D-Day Landungszone auf Omaha & Utah Beach
- Kriegslogistik im Landungsbereich
- Personengruppe mit Gefangennahme
- Reparaturwerkstätte im Frontbereich[8]
- Kettenfahrzeuge Innenbereich
- Radfahrzeuge Innenbereich
- Dodge WC 56/57 "Command Car"
- Mittlerer Einheits-Pkw Horch 901
- VW Kübelwagen
- Harley-Davidson WLA 45
- DKW NZ 350
- BSA M20
- Fluggeräte
- Auster (Aufklärer)
- ARSAERO CT 10[8]
- V1 Fliegende Bombe
- Militärmaterial
- Minen
- Britisches Faltboot (Goatley Boat)
- Personalausstattung und Uniformen
- Low Loader Trailer Typ C2
- Strabokran[8]
- LCVP Higgins Boat
- Veranstaltungen
- 2013 Offizielle Museumseröffnung mit Veteranen und Vertretern einiger beteiligter Streitkräfte
- 2015 Besuch der „Band of Brothers“-Schauspieler mit Autogrammstunde
- D-Day-Jahrestag zur Normandie-Schlacht (jährliche Veranstaltung)[8]
Siehe auch
- Liste von Panzermuseen
- Museen über den Zweiten Weltkrieg
- Museen zur Operation Overlord
- Liste der Museen in Frankreich
Literatur
- Stephan Jaeger: The Second World War in the Twenty-First-Century Museum. From Narrative, Memory, and Experience to Experientiality. De Gruyter, Berlin, Boston 2020, ISBN 3-11-066133-0.
- Nicholas A. Veronico: D-Day. the air and sea invasion of Normandy in photos. Stackpole Books, Guilford, Connecticut 2019, ISBN 0-8117-6813-9.
Weblinks
- Overlord Museum – offizielle Webpräsenz französisch
- Panzer Picture: Overlord Museum - Biggest WW2 Collection Normandy. auf YouTube, 30. Mai 2020, abgerufen am 24. Mai 2022 (Innen- und Außenaufnahmen mit Ausstellungsobjekten des Museums).
- Tauro: Overlord WW2 museum - new addition. auf YouTube, 22. Oktober 2021, abgerufen am 24. Mai 2022 (Ausstellungserweiterung 2021 mit neuen Dioramen).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Overlord Museum: Les dates clés. Geschichte des Museums auf der Website – offizielle Webpräsenz. Abgerufen am 30. April 2022 (französisch).
- ↑ a b c Colleville-sur-mer : ouverture de l'Overlord Museum. france3-regions.francetvinfo.fr, 5. Juni 2013, abgerufen am 30. April 2022 (französisch).
- ↑ a b c Omaha Overlord museum sort de terre à Colleville-sur-Mer. actu.fr, 21. Oktober 2012, abgerufen am 30. April 2022 (französisch).
- ↑ a b c Le musée Overlord s'agrandit. ouest-france.fr, 18. September 2018, abgerufen am 30. April 2022 (französisch).
- ↑ a b c Le musée août 44 quitte Falaise fin 2011. ouest-france.fr, 6. Oktober 2009, abgerufen am 30. April 2022 (französisch).
- ↑ a b c Le musée Août 44 sur le départ vers Colleville-sur-Mer. ouest-france.fr, 7. Oktober 2009, abgerufen am 30. April 2022 (französisch).
- ↑ Stephan Jaeger: The Second World War in the Twenty-First-Century Museum. S. 61.
- ↑ a b c d D-Day: Overlord Museum – Colleville-sur-Mer, France. landmarkscout.com, 23. Mai 2017, abgerufen am 24. Mai 2022 (englisch).
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Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
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A Sexton at the Overlord Museum in Colleville-sur-Mer.
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cropped Panorama
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Overlord Museum, near "Omaha Beach" and the American Cemetery at Colleville-sur-mer, chronicles the period of the Allied invasion of German-occupied France during World War II, in the Normandy landings on 6 June 1944 (D-Day) until the liberation of Paris on 25 August 1944. Personal items from individual soldiers and armoured fighting vehicles from the six armies in Normandy (Free France, United Kingdom, Canada, United States and Poland against Nazi Germany) are presented as a series of reconstructions showing over 35 vehicles, tanks and guns.
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Galerie de portraits de vétérans de la bataille de Normandie réalisés par Ian Patrick.
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Vue Ouest extérieure Overlord Museum
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Leichter Zugkraftwagen 1 tonne Demag (Sd Kfz 10). The Sd.Kfz. 10 (Sonderkraftfahrzeug – special motorized vehicle) was a German half-track that saw widespread use in World War II. Its main role was as a prime mover for small towed guns, such as the 2 cm FlaK 30, the 7.5 cm leIG, or the 3.7 cm PaK 36 anti-tank gun. It could carry eight troops in addition to towing a gun or trailer.
Overlord Museum, near "Omaha Beach" and the American Cemetery at Colleville-sur-mer, chronicles the period of the Allied invasion of German-occupied France during World War II, in the Normandy landings on 6 June 1944 (D-Day) until the liberation of Paris on 25 August 1944. Personal items from individual soldiers and armoured fighting vehicles from the six armies in Normandy (Free France, United Kingdom, Canada, United States and Poland against Nazi Germany) are presented as a series of reconstructions showing over 35 vehicles, tanks and guns.
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Colleville-sur-Mer - Overlord Museum (Char M4 Sherman)
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The Panzerkampfwagen IV (PzKpfw IV), commonly known as the Panzer IV, was a German medium tank developed in the late 1930s and used extensively during the Second World War. Its ordnance inventory designation was Sd.Kfz. 161.
Overlord Museum, near "Omaha Beach" and the American Cemetery at Colleville-sur-mer, chronicles the period of the Allied invasion of German-occupied France during World War II, in the Normandy landings on 6 June 1944 (D-Day) until the liberation of Paris on 25 August 1944. Personal items from individual soldiers and armoured fighting vehicles from the six armies in Normandy (Free France, United Kingdom, Canada, United States and Poland against Nazi Germany) are presented as a series of reconstructions showing over 35 vehicles, tanks and guns.
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Overlord Museum, near "Omaha Beach" and the American Cemetery at Colleville-sur-mer, chronicles the period of the Allied invasion of German-occupied France during World War II, in the Normandy landings on 6 June 1944 (D-Day) until the liberation of Paris on 25 August 1944. Personal items from individual soldiers and armoured fighting vehicles from the six armies in Normandy (Free France, United Kingdom, Canada, United States and Poland against Nazi Germany) are presented as a series of reconstructions showing over 35 vehicles, tanks and guns.