Overkill
Der englische Begriff Overkill (wörtlich „Übertötung“, deutsche Übersetzung „Mehrfachvernichtungskapazität“) bezeichnete im Kalten Krieg die Fähigkeit, einen Gegner mehr als einmal zu vernichten,[1] und sollte die Sinnlosigkeit des atomaren Wettrüstens zwischen den USA und der Sowjetunion veranschaulichen.
Im Allgemeinen ist und war die „Overkill-Kapazität“ das Maß dafür, wie oft der Gegner vernichtet werden konnte. Der Overkill war ein wichtiger Bestandteil des Gleichgewichts des Schreckens.
Erklärung
Um das Ausmaß der nuklearen Bedrohung zu veranschaulichen, stellte die Theologin Uta Ranke-Heinemann in einer Rede im Oktober 1981 die Frage, woher man denn die 100 Milliarden Menschen bekommen würde, die durch die Sprengkraft vernichtet werden könnten. Es bestehe ja kein Mangel an Waffen mehr, vielmehr reichten die Menschen, die durch Atomwaffen vernichtet werden könnten, nicht mehr aus. Statistisch gesprochen klaffe die Schere zwischen aktivem und passivem Vernichtungspotential immer weiter auseinander, so Ranke-Heinemann.
Die Overkill-Strategie wird auch heute noch von den Vereinigten Staaten von Amerika und Russland angewandt, wobei stets gilt, ausreichend Nuklearwaffen zu besitzen, um jedes mögliche Ziel, also z. B. eine gegnerische Raketenstellung mit mehreren Sprengköpfen zu treffen. Damit soll ein „Schwund“ durch gegnerische Abwehrmaßnahmen und/oder Zerstörung der eigenen Basen kompensiert werden, so dass das Ziel am Ende von mindestens einem Sprengkopf getroffen und zerstört wird.
Im heutigen Sprachgebrauch wird der Begriff auch ganz allgemein im Sinne von „Übermaß“ verwendet.
Siehe auch
- Megadeath
Literatur
- Dieter Ruloff: Wie Kriege beginnen. Ursachen und Formen. Beck, München 2004, ISBN 978-3-406-51084-7.
- Yvan Vanden Berghe: Der Kalte Krieg 1917–1991. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2002, ISBN 3-935693-81-8.
Weblinks
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Nuclear warhead stockpiles of the United States and the Soviet Union/Russia, 1945-2014. These numbers are total stockpiles, including warheads that are not actively deployed (that is, including those on reserve status, but not those that are scheduled for dismantlement). The numbers of active/operational warheads could be much smaller: in 2014, about 1,980 for the United States are deployed. Inadequate historical data prohibits long-term distinction between the two, hence lumping all numbers together.
The high for the USA is 32,040 in 1967; the high for the USSR is 45,000 in 1986; the point at which the USSR surpassed the USA in warheads is 1978. Note that raw stockpile totals do not necessarily tell you much about nuclear capabilities; delivery mechanisms and types of weapons can make a big difference (many of the weapons added to the stockpile during the "surge" periods were tactical, not strategic, for example)
The goal of this graph is to give a quick, at-a-glance impression of relative stockpile levels between the two countries; those looking for specifics should consult the raw data (compiled on the discussion page of this image).