Otto von Helversen

Otto von Helversen (* 9. August 1943 in Sofia; † 2. März 2009 in Erlangen) war ein deutscher Biologe.

Leben

Der Sohn eines Diplomaten ging zunächst in München, dann in Wiesbaden zur Schule. Nach dem Abitur 1962 studierte er von 1962 bis 1968 an den Universitäten Mainz, Tübingen und Freiburg im Breisgau die Fächer Biologie und Mathematik. An der Universität Freiburg legte er mit einer Arbeit über die Honigbiene das Diplom in Biologie ab und wurde 1970 mit einer Dissertation mit dem Thema „Zur spektralen Unterschiedsempfindlichkeit der Honigbiene“ bei Bernhard Hassenstein zum Dr. rer. nat. promoviert. Nach der Promotion war von Helversen bis 1979 wissenschaftlicher Assistent in der Arbeitsgruppe von Hassenstein. Seine Habilitation erfolgte 1978. In seiner Freiburger Zeit wurde von Helversen außer von Hassenstein vor allem durch Günther Osche beeinflusst. Unter mehreren Rufen entschied er sich 1979 für den Lehrstuhl für Zoologie II an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, den er bis 2008 innehatte.

Wirken

Von Helversen untersuchte neben der akustischen Kommunikation bei Insekten vor allem das Verhalten und die Ökologie von Fledermäusen.

Von seiner Forschungsgruppe wurde 2001 in Griechenland eine bisher unbekannte Fledermausart, die Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) beschrieben. Ferner entdeckte von Helversen gemeinsam mit Kollegen eine neue Art der Ultraviolett-Wahrnehmung bei Blumenfledermäusen. Weitere Arbeiten hat er zum Verhalten der Sackflügelfledermäuse angefertigt. Viele seiner Arbeiten entstanden zusammen mit seiner Frau Dagmar von Helversen.

Literatur über Otto von Helversen

  • Bernhard Ronacher, Harald Wolf, York Winter: Nachruf auf Otto von Helversen, 9.8.1943 – 2.2.2009. Zoologie 2009 (Mitteilungen der Deutschen Zoologischen Gesellschaft), S. 73–76 (PDF).
  • Christian C. Voigt, Klaus-Gerhard Heller, Marc Holderied, Frieder Mayer, Marco Tschapka, Marianne Volleth, York Winter: An inquisitive mind: Prof. Dr. Otto Freiherr von Helversen-Helvesheim (1943–2009). In: Acta Chiropterologica. 11(2): 467–469. 2009 (PDF; nur mit Registrierung zugänglich)).
  • Jochen Martens, Harald Pieper, Ragnar Kinzelbach: Otto von Helversen, Zoologe aus Passion Arachnologische Mitteilungen Heft 37, Arachnologische Gesellschaft, 2009, S. 41–44. (PDF)
  • Bernhard Ronacher, Harald Wolf, York Winter, Christian Dietz und Frieder Mayer: Zum Tod von Professor Otto von Helversen. Nyctalus (N.F.) Berlin 14 (2009), 1-2:158-165 Nyctalus (N.F.) Berlin 14 (2009), 1-2:158-165

Werke

  • Christian Dietz, Otto von Helversen, Dietmar Nill: Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Kosmos Verlags-GmbH, Juni 2007, ISBN 3-440-09693-9
  • G. Heckel, O. von Helversen: Genetic mating system, relatedness and the significance of harem associations in the bat Saccopteryx bilineata. Mol Ecol 12, 2002, S. 219–227.
  • G. Heckel, O. von Helversen: Male tactics and reproductive success in the harem polygynous bat Saccopteryx bilineata. Behav Ecol 13, 2002, S. 750–756.
  • C. C. Voigt, O. von Helversen, R. H. Michener, T. H. Kunz: The economics of harem maintenance in the sac-winged bat Saccopteryx bilineata. Behav Ecol Sociobiol 50, 2001, S. 31–36.
  • C. C. Voigt, O. Von Helversen: Storage and display of odor by male Saccopteryx bilineata (Chiroptera; Emballonuridae). Behavioral Ecology and Sociobiology 47, 1999, S. 29–40.
  • Harald Wolf, Otto von Helversen: ‚Switching-off‘ of an auditory interneuron during stridulation in the acridid grasshopper Chorthippus biguttulus L. Journal of Comparative Physiology A, 158 (6), 1986, S. 861–871, doi:10.1007/BF01324827.

Weblinks