Otto Willi Gail

Otto Willi Albert Gail (* 18. Juli 1896 in Gunzenhausen; † 29. März 1956 in München) war ein deutscher Wissenschaftsjournalist und Schriftsteller.

Leben

Otto Willi Gail war Sohn des Gunzenhäuser Kaufmanns Georg Gail und dessen Ehefrau Susette, geb. Meder. Vater Georg Gail behandelte in Aufsätzen, die in den "Münchener Neuesten Nachrichten" erschienen, die Problematik des lenkbaren Luftschiffes des Grafen Ferdinand von Zeppelin. Otto Willi wuchs in Gunzenhausen auf und ging hier zur Schule.[1] Dann studierte er Elektrotechnik und Physik an der TH München.

1949 wurde Gail Ehrenmitglied der Gesellschaft für Weltraumforschung.[2]

Werk

Neben seiner Arbeit für Zeitungen und den Rundfunk (ab 1928 zunächst als freier Mitarbeiter der Deutschen Welle in Bayern, ab 1933 Leiter der Reporterschule des Bayerischen Rundfunks in München)[3] schrieb er Sachbücher über Physik, Astronomie und Raumfahrt. Nebenher verfasste Gail auch Zukunftsromane, um die Jugend für diese Themen zu begeistern. Da er im ständigen Kontakt mit den damaligen Raumfahrtpionieren Max Valier und Hermann Oberth stand, zeichnen sich seine Romane durch großen Kenntnisreichtum und technische Detailtreue aus. Seine Romane wurden ins Amerikanische Englisch übersetzt und beeinflussten die sich dort entwickelnde utopische Literatur in großem Maße.

Bibliographie

Romane
  • Der Schuß ins All. Ein Roman von morgen (1925)
  • Der Stein vom Mond. Kosmischer Roman (1926)
  • Hans Hardts Mondfahrt. Eine abenteuerliche Erzählung (1928)
  • Energiesammler HaDeWe (1929)
  • Die blaue Kugel (1929)
  • Der Herr der Wellen (1949)
Sachbücher und Lehrhefte
  • Mit Raketenkraft ins Weltenall – Vom Feuerwagen zum Raumschiff (1928)
  • Wir plaudern uns durch die Physik (1931)
  • Der Griff nach dem Atom (1947)
  • Ebbe und Flut (1947)
  • Physik der Weltraumfahrt (1948)
  • Was weißt du von der Welt? (20 Hefte, Bayerischer Schulbuch-Verlag, München ab 1947)

Literatur

  • Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn: Reclams Science-fiction-Führer. Reclam, Stuttgart 1982, ISBN 3-15-010312-6, S. 165.
  • Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Wolfgang Jeschke: Lexikon der Science Fiction Literatur. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-02453-2, S. 465 f.
  • John Clute: Gail, Otto Willi. In: John Clute, Peter Nicholls: The Encyclopedia of Science Fiction. 3. Auflage (Online-Ausgabe), Version vom 4. April 2017.
  • Donald H. Tuck: The Encyclopedia of Science Fiction and Fantasy through 1968. Advent, Chicago 1974, ISBN 0-911682-20-1, S. 178.
  • Henning Franke: Gail, Otto Willi. In: Lexikon der Science Fiction-Literatur seit 1900. Mit einem Blick auf Osteuropa, herausgegeben von Christoph F. Lorenz, Peter Lang, Frankfurt/Main 2016, ISBN 978-3-63167-236-5, S. 311–320.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Lux: Otto Willi Gail. Rundfunkpionier und technischer Schriftsteller aus Gunzenhausen. In: Alt-Gunzenhausen 43 (1987), S. 98–101, hier: S. 99
  2. Radiowelt 30 (1949), nach: Lux, S. 99f.
  3. Lux, S. 99