Otto Techow (Architekt)
Otto Techow (* 16. Januar 1848 in Brandenburg an der Havel; † 28. Juni 1919 in Berlin) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter. Techow entwarf unter anderem die Pläne mehrerer Wassertürme in Berlin.
Leben
Techow studierte an der Berliner Bauakademie und war danach für die Stadt tätig. Er bestand im Juni 1878 die Baumeisterprüfung.[1] Mit dem Titel Geheimer Baurat war er seit etwa 1900 als Baubeamter beim Oberpräsidium der Provinz Brandenburg tätig, dabei von 1908 bis 1918 in der Stellung eines Landesbaurats. Techow war zudem Mitglied der Baukommission des Teltowkanals.[2][3]
1886 konzipierte er das Steglitzer Gymnasium und den Wasserturm auf dem Fichtenberg, dem mit 68 Metern höchsten Punkt von Berlin-Steglitz. Der imposante 40 Meter hohe Turm ist noch heute das Wahrzeichen des Berges. Gleich neben dem Wasserturm am Paul-Henckels-Platz hatte Techow zwei Jahre zuvor sein eigenes, auch heute noch unversehrtes Heim fertiggestellt, die Villa Anna, die er nach seiner Frau Anna Techow geb. von Maltitz benannt hatte. Der verspielte Backsteinbau mit seinen verwinkelten Türmchen ist dem benachbarten Wasserturm stilistisch ähnlich und erfuhr in den Jahren 2004/2005 eine grundlegende Innen-Renovierung.
Techow war Mitglied der Freimaurerloge Bruderbund am Fichtenberg und bis zu seinem Tod Nationalgroßmeister der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“.[4] Er erbaute gemeinsam mit dem Architekten Georg Lübke 1893–1894 das Logenhaus in Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 112a. Der zweigeschossige Klinkerbau besaß einen viereckigen Turm und wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört.[4]
An ihn erinnern die Techowpromenade im Berliner Bezirk Reinickendorf und die Techowbrücke, die in Berlin-Tempelhof die Gersdorfstraße über den Teltowkanal führt.[2]
Bauten
- 1892: Weberschule Nowawes in Potsdam-Babelsberg, Wichgrafstraße 2 (unter Denkmalschutz)[5]
- 1893–1894: Logenhaus in Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 112a
- 1895: Dorfkirche Hoppenrade im Havelland (unter Denkmalschutz)[6]
- 1895–1896: Viktoriastift in Dahme/Mark, Nordhag 18 (unter Denkmalschutz)[7]
- 1897–1899: Dorfkirche Mahlsdorf, Dahme-Spreewald (unter Denkmalschutz)[8]
- 1898–1899: Gebrüder-Heinrich-Stift in Luckenwalde, Lindenstraße 3 (unter Denkmalschutz)[9]
- 1904–1905: Pfarrhaus in Brandenburg an der Havel, Katharinenkirchplatz (unter Denkmalschutz)[10]
- 1907–1908: Logenhaus in Cottbus, Wilhelm-Külz-Straße 11 (unter Denkmalschutz)[11]
- 1911: Realgymnasium Nowawes in Potsdam, Kopernikusstraße 30 (unter Denkmalschutz)[12]
Weberschule Nowawes
Dorfkirche Hoppenrade
Viktoriastift in Dahme
Dorfkirche in Mahlsdorf
Gebrüder-Heinrich-Stift in Luckenwalde
Logenhaus in Cottbus
Wasserturm auf dem Fichtenberg in Berlin-Steglitz
Villa Anna in Berlin-Steglitz
Wasserturm Neukölln in Berlin-Neukölln
Realgymnasium Nowawes
Auszeichnungen
- Als Landesbauinspektor wurde ihm 1891 der Rote Adlerorden IV. Klasse verliehen.[13]
Literatur
- Wolf-Dietger Machel: Otto Techow – Architekt und Eisenbahner / Vom Leben und Schaffen einer vielseitigen Persönlichkeit. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter, 38. Jahrgang, Heft 4 (Juli/August 2011), S. 89–105.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Personal-Nachrichten – Preussen. In: Karl Emil Otto Fritsch, Friedrich Wilhelm Büsing, Albert Hofmann (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung. 12. Jahrgang, Nr. 50. Carl Beelitz, Berlin 1878, S. 250 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ a b Techowpromenade. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- ↑ Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost (Hrsg.): 100 Jahre Teltowkanal 1906–2006. Magdeburg 2006, S. 52.
- ↑ a b Jens Leder: Spuren von Freimaurern im Geschäftszentrum von Steglitz. (PDF; 860 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Heimatverein Steglitz e.V., archiviert vom am 22. Juni 2015; abgerufen am 21. April 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09156023 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09150490 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105130 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140186 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105410 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09145760 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09100304 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09156072 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- ↑ Personal-Nachrichten – Preussen. In: Deutsche Bauzeitung. 25. Jahrgang, Nr. 29. Stuttgart 1891, S. 172, rechte Spalte (Textarchiv – Internet Archive).
Personendaten | |
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NAME | Techow, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Techow, Heinrich Otto Julius (vollständiger Name); Telchow, Otto Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und preußischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 16. Januar 1848 |
GEBURTSORT | Brandenburg an der Havel |
STERBEDATUM | 28. Juni 1919 |
STERBEORT | Berlin |
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Beethoven-Schule in Potsdam-Babelsberg auf der Kopernikusstraße,ehemaliges Althoff-Gymnasium, seit 2012 Bertha-von-Suttner-Gymnasium
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Die Dorfkirche Mahlsdorf der Stadt Golßen im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg ist eine neoromanische Saalkirche aus den Jahren 1897/1899. Im Innenraum befindet sich eine bauzeitliche Ausstattung sowie eine einfache Ausmalung im neoromanischen Stil.
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