Otto Nachmann

Otto Nachmann (* 24. August 1893 in Karlsruhe; † 13. Januar 1961 ebenda) war ein deutscher Unternehmer.

Werdegang

Nachmann wurde als vierter Sohn des Ehepaares Samuel Nachmann und dessen Ehefrau Friedericke, geb. Meier, geboren. Sein Vater hatte 1887 in Karlsruhe eine Firma für Altmaterial gegründet, der später eine Lumpensortieranstalt angeschlossen wurde. 1919 übernahm er gemeinsam mit seinem Brudor Hugo die Leitung der Geschäfte und sie entwickelten es zu einem der bedeutendsten Betriebe für die Rohstoffwiederverwertung dieser Art im süddeutschen Raum. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden die Brüder im August 1937 durch die Gestapo verhaftet und gezwungen, ihr Unternehmen zu verkaufen. Otto Nachmann emigrierte nach Frankreich.

1945 kehrte er zurück und bekam den Familienbetrieb zurückübertragen, den er ohne seinen in Auschwitz ermordeten Bruder wiederaufbaute. Daneben war er Mitglied der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe und Präsident des Fachverbandes für Alt- und Abfallstoffe.

Nachmann, der sich schon in den 1920er und 1930er Jahren in der jüdischen Gemeinde engagiert hatte, war nach Ende des Zweiten Weltkriegs Mitbegründer der jüdischen Gemeinde Karlsruhe und von 1945 bis 1961 Oberrat der Israeliten Badens. Sein Sohn Werner folgte ihm im Amt nach.

Gräber der Familie Nachmann auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe

Ehrungen

Literatur

  • Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933.- München: Saur, 1980–1983


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