Otto Heinrich Engel

Otto Heinrich Engel
Die Woge (1895)

Otto Heinrich Engel (* 27. Dezember 1866 in Erbach (Odenwald); † 30. Januar 1949 in Glücksburg) war ein deutscher Kunstmaler.

Leben

Engel gilt als einer der Wegbereiter zu einer avantgardistisch-modernen Malerei in Deutschland. Er war 1898 neben Walter Leistikow, Ludwig Dettmann, Oskar Frenzel, Curt Herrmann, Fritz Klimsch und Max Liebermann eines der Gründungsmitglieder der Berliner Secession, welche die Abkehr von der akademischen Malerei propagierte. Engels Engagement für diese künstlerische Emanzipationsbewegung beschränkte sich aber im Wesentlichen auf die Anfangsjahre. Zwischen 1901 und 1914 charakterisieren ihn insbesondere seine zahlreichen Sommeraufenthalte auf der Nordseeinsel Föhr, welche von einer regen Malertätigkeit begleitet wurden. Die Föhr-Bilder thematisieren vorwiegend in lokale Trachten gekleidete Mädchen im Kontext mit Landschaftsausschnitten. Durch einen direkten pastosen Farbauftrag gelang es Engel, Stimmungen eines Augenblickes schnell einzufangen und diese in ihrer Flüchtigkeit mit den Mitteln der Malerei selbst zu dokumentieren. 1902 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille und 1908 eine große. Im Jahr 1941 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Engel stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]

Bildergalerie

Werke (Auswahl)

  • 1889 Alte Weiden
  • 1890 Junge im Boot
  • 1892 Fischerhäuser bei sinkender Sonne
  • 1892 Friesische Mutter und Sohn
  • 1893 Im Fischerhaus
  • 1894 1. Skizze zum „Meeresleuchten“
  • 1894 Fischer bei den Netzen
  • 1894 Seilerbahn
  • 1895 Mädchen mit Lampion (Studie)
  • 1895 Treppe zum Kloster Fiesole
  • 1898 Pilkende Jungens
  • 1900 Fischer von Lagmai (Ekensund)
  • 1900 Trüber Tag im Hafen (Ekensund)
  • 1901 Friesin im Schatten (Sammlung Kunst der Westküste, Föhr)
  • 1902 Friesin im Kornfeld (Museumsberg Flensburg)
  • 1902 Studie zum Bild „Festtagsmorgen“
  • 1902 Der Schiffsmakler Jürgensen
  • 1903 Beim Schiffsmakler
  • 1904 Trauerfeier in Friesland / Begräbnis auf Föhr
  • 1904 Am Festtagsmorgen
  • 1906 Drei Friesinnen unter der Linde
  • 1907 Friesische Stube
  • 1921 Nach der Trauung / Nieblum auf Föhr
  • 1922 Beim Schiffsmakler
  • 1929 Die blaue Stube / Alkersum auf Föhr
  • 1929 Am Rande der Marsch „Die Wasserträgerin“
  • 1930 Juniabend im Dorf / Nieblum auf Föhr
  • Porträt eines Bauern
  • Zwei Mädchen in der Tracht der Flensburger Förde
  • Mittagsglut
  • Flusslauf am Waldrand bei Berlin
  • Abend am Ekensunder Hafen (Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven)

Ausstellungen

Literatur

Weblinks

Commons: Otto Heinrich Engel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Engel, Otto. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 121

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Der Vorstand der Berliner Sezession in der II. Sezessionsausstellung, 1900. v.l.n.r.: Oskar Frenzel, Franz Skarbina, Otto Heinrich Engel, Max Liebermann, Bruno Cassirer.
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Otto Heinrich Engel

Bundesarchiv Bild 183-1986-0718-502, Berlin, Vorbereitung Sezession-Ausstellung.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1986-0718-502 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB/Archiv

Berlin 1904: Die Ausstellungsvorbereitung der Berliner Sezession. Vorstand und Hängekommision bei der Arbeit. v.l.n.r. Willy Döring, Bruno Cassirer, Otto Engel, Max Liebermann, Walter Leistikow, Kurt Herrmann, Fritz Klimsch.

(Aufn. 1904)