Otto Beck (Politiker)
Otto Beck (* 19. Mai 1846 in Krautheim; † 30. März 1908 in Mannheim) war ein deutscher Politiker. Von 1891 bis 1908 war er Oberbürgermeister von Mannheim.
Leben
Beck besuchte das Gymnasium in Tauberbischofsheim und Konstanz und studierte Rechtswissenschaften an der Heidelberger Universität. 1871 ging er in den badischen Staatsdienst, durchlief mehrere Bezirksämter und wurde bereits 1879 Oberamtmann. 1891 wurde er zum Oberbürgermeister von Mannheim gewählt und blieb es bis zu seinem Tod in 1908.
Becks Amtszeit als Mannheimer Stadtoberhaupt war geprägt von einer außergewöhnlich prosperierenden Entwicklung der Stadt. Die Einwohnerzahl stieg von 80.000 auf 177.000. Das Personal der Stadtverwaltung wurde verfünffacht und eine Vielzahl von Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt. Die Straßenbahn wurde elektrifiziert, eine Reihe von Stadtteilen erhielt eine Kanalisation und bis 1907 wurde der Industriehafen gebaut. Im selben Jahr wurde auch die Handelshochschule gegründet. Beck förderte Joseph Anton Sickinger, der das sogenannte Mannheimer Schulsystem entwickelte, und ermöglichte den Bau von zahlreichen Schulen.
Zu den Höhepunkten von Becks Amtszeit zählen der Bau des Rosengartens, mit dem damals größten Versammlungssaal im Deutschen Reich, und die Feier des 300-jährigen Stadtjubiläums 1907. Die dabei durchgeführte „Internationale Kunst- und Gartenbauausstellung“ konnte viereinhalb Millionen Gäste begrüßen und war die Geburtsstunde der Kunsthalle.
Sein Sohn Karl Beck wurde Mediziner in Heidelberg.
Ehrungen
Die Universität Heidelberg verlieh Beck die Ehrendoktorwürde. Die Stadt Mannheim benannte noch zu seinen Lebzeiten eine Straße nach ihm[1] und pflegt sein Grab als Ehrengrab.
Literatur
- Gustaf Jacob: Beck, Otto. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 707 (Digitalisat).
- Engelbert Strobel: Oberbürgermeister Otto Julius Beck. In: Badische Heimat 1982, Heft 2. Karlsruhe 1982
- Stadt Mannheim, Michael Caroli, Ulrich Nieß (Hg.): Geschichte der Stadt Mannheim: Bd 2 1801–1914. Ubstadt-Weiher 2007, ISBN 978-3-89735-471-5.
- Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 175.
Siehe auch
Weblinks
- Redebeiträge von Otto Beck im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ MARCHIVUM: Straßennamen, Otto-Beck-Straße. Abgerufen am 27. August 2018.
Personendaten | |
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NAME | Beck, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 19. Mai 1846 |
GEBURTSORT | Krautheim |
STERBEDATUM | 30. März 1908 |
STERBEORT | Mannheim |
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Wappen von Mannheim: In gespaltenem Schild vorn in Gold ein aufrechter roter Doppelhaken, hinten in Schwarz ein rot bewehrter, rot bezungter und rot gekrönter doppelschwänziger goldener Löwe. Flagge: Blau-Silber-Rot: .
Porträtfoto von Otto Beck
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Kunsthalle Mannheim, Außenansicht
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Ehrengrab von Otto Beck auf dem Hauptfriedhof in Mannheim.
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Mannheim, Germany: Rosengarten (concert hall and congress centre) at Friedrichsplatz